Zwischenbilanz reloaded

Text

von  Fridolin

Der von mir als Kronzeuge für die Ereignisse in der Ukraine hochgeschätzte Jacques Baud schreibt in der letzten Ausgabe der schweizerischen Zeitschrift „Zeitgeschehen im Focus“:
„Man weiß, die USA waren sich im Klaren, dass die Offensive keinen Erfolg haben würde. Die Situation wurde mit einem Kriegsspiel durchgespielt. Es hat gezeigt, dass das keinen Erfolg bringen wird. Die USA haben die Ukraine in die Offensive gegen die Russen einsteigen lassen, wohlwissend, dass sie verlieren wird.“ Das Ziel sei dabei gewesen, den Widerstand gegen Putin in Russland zu schüren. Auch diese Rechnung geht allerdings nicht auf: Putins Popularität ist deutlich gewachsen. Dennoch werden täglich weitere Verluste an Menschenleben hingenommen, neue Wunden gerissen, wird das Land weiter ruiniert.
Und es findet sich da auch folgender Satz: „Unsere Medien sind die Architekten der Niederlage der Ukraine und die Ursache, dass keine Verhandlungslösung gefunden wird“

Ich hatte angenommen, das sei aussagekräftig genug, um als Text hier angenommen zu werden, aber ich habe mich getäuscht. Die Zitate dürfen nicht mehr als 1/3 des Textes ausmachen, schreibt der Webmaster. So
motze ich also meine Zwischenbilanz dahingehend auf, dass Jacques Baud auch ein Buch geschrieben hat, das Eingang in die Spiegelbestsellerliste gefunden hat und folgenden Titel trägt: "Putin - Herr des Geschehens?". In diesem Buch wird vieles sehr detailliert belegt; nicht zuletzt, wie unsere Medien an der Niederlage der Ukraine und beim Verhindern einer Verhandlungslösung mitgewirkt haben. Es besticht durch eine Unmenge an Quellenangaben, die zwar vorwiegend aus dem französischen Sprachraum stammen, aber dem, was ich hierzulande gelesen und gehört habe, weitestgehend entsprechen.
Kreml-Propaganda? Dass ich nicht lache. Das Ausmaß an
westlicher Desinformation, das in diesem Buch belegt wird, ist überwältigend.
Unter dem Stichwort
Zwischenbilanz sollte man vielleicht auch erwähnen, dass die Sanktionen nicht die erhoffte Wirkung gebracht haben, wie jedenfalls Frau Baerbock öffentlich eingeräumt hat; Konsequenzen aber werden daraus nicht gezogen. Es würde der deutschen Wirtschaft und damit unser aller Leben um vieles erleichtern, wenn man sie folgerichtig auch zurücknähme.
Zu befürchten ist mittlerweile im Übrigen auch, dass Trump wiedergewählt wird, weil die Bevölkerung der USA mehrheitlich heute ein Ende des amerikanischen Waffen-Engagements, bzw. eine Verhandlungslösung wünscht. Auch das gehört wohl zu einer Zwischenbilanz.



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Kommentare zu diesem Text


 eiskimo (24.10.23, 09:40)
Gut, dass Du die Möglichkeit nutzt, eine Zwischenbilanz aufzustellen. Die Freiheit, ohne Angst vor Verfolgung kritisch nachzufragen und unsere Zweifel öffentlich zu machen, haben wir. Um genau diese Freiheit geht es.

 Fridolin meinte dazu am 25.10.23 um 23:33:
ohne Angst vor Verfolgung?
Der Präsident des Verfassungsschutzes Haldenwang sieht in der Verbreitung „russischer Narrative“, zu denen auch gehört, dass „der Westen die NATO ausweiten will, „tatsächliche Angriffe auf die Demokratie“ sowie eine Destabilisierung des demokratischen Systems in Deutschland.
Ich weiß nicht, was ich schlimmer finde: die Drohung oder die Desinformation in dieser Äußerung, gegen die übrigens Klage erhoben worden ist.

Antwort geändert am 26.10.2023 um 00:25 Uhr

 RainerMScholz (27.10.23, 20:48)
"Baud argumentiert streckenweise ziemlich genau auf Linie des Massenmörders Wladimir Putin. Mit dem Siegel des helvetischen Sicherheitsapparats."
Quelle:  Ein Schweizer Geheimdienstler auf Putins Mission - Blick


Grüße,
R.

Kommentar geändert am 27.10.2023 um 21:04 Uhr

 Fridolin antwortete darauf am 28.10.23 um 01:32:
Vielen Dank für den Link. Leider finde ich darin nicht den geringsten Beleg für das, was behauptet wird. Der Artikel zeigt, dass BAUD der herrschenden Meinung "gehörig auf den Sack geht", mehr nicht. Inhaltlich wird er  an keiner Stelle.

 Regina (04.01.24, 06:10)
Und Trump will das amerikanische Engagement in Europa zurückfahren. Die Rüstung und auch die Logistik für die Army sind aber ein großer Wirtschaftszweig in den USA, weshalb sie ihn daran hindern wollen.
Auf die Frage, ob er auf der russischen oder ukrainischen Seite steht, antwortet Trump, dass er das Sterben auf beiden Seiten beenden will und dass er das in 24 Stunden schaffen kann. Er rühmt sich, der einzige Präsident in einem bestimmten Zeitraum zu sein, der keinen Krieg begonnen hat (gesehen bei youtube). Nicht nur das, sondern auch, dass innerhalb seiner Präsidentenzeit Russland kein anderes Land angegriffen hat. Großsprecherei, Zufall oder friedvolle Absicht?
Durch die Unterstützung der Ukraine, Soldatenausbildung und Teilnahme am Handelsembargo hat sich die BRD, zuvor Handelspartner der Russen, zur Kriegspartei gemacht. Wie wird es also weitergehen, sollte Trump wieder gewählt werden?

 Fridolin schrieb daraufhin am 04.01.24 um 12:38:
Ja, das frag ich mich auch. Und: Wird Habeck da auch den Diener machen? Und wird Annalena ihm das verzeihen können, unsere zwar transatlantische, aber auch feministische Außenministerin? Und was wird dann aus dem Krieg der Reichen gegen die Armen?
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