EIN FROSTIGES VERHÄLTNIS MIT AUFWÄRMUNGSMÖGLICHKEIT

Gedicht zum Thema Beziehung

von  hermann8332

EIN FROSTIGES

VERHÄLTNIS

MIT AUFWÄRMUNGS-

MÖGLICHKEIT


Die Tage verlaufen

mickerig


Der Spätherbst verhält sich

zickig


Der Winter bedrängt ihn

und will ihn nackt ausziehn


Die Bäume sind schon kahl

entblößt schon lang die Felder


und es wird immer kälter


Ich bin in einem Stimmungstief

und alles um mich herum

geht schief


Die Lage ist fatal …


Das Jahr wird zusehends älter

und wirkt schon greisenhaft senil


Ich glaub ich werd debil

mit dir zusammen


durch deine Gegenwart


Ich brauche einen Neustart


Die Nase tropft mir

Das Auge tränt


Und husten du ich auch


Vielleicht ist es grippös

weils mich erwischt hat bös


Über der Stadt eine Kälteglocke

Darunter Smog und Rauch


Darüber ein grauer Himmel


Friert er mir ab, der Pimmel ?


Bist du erkältet auch ?


And you

caught a cold,

blöde Kuh


Wie doch alles stirbt

und endet


zwischen uns


dir und mir


sich ermüdet

sich abwendet ...


Heul dich aus !

Ich geh ins Wirtshaus


Trink ein paar Bier


Was uns heiß

und wild erregte

sich im Herbst

schon langsam

legte


und liegt nun

vollends danieder


Es blüht nicht mehr

der Flieder !


Und begraben ists

im Winter


Ich hoffe du kriegst

kein Kind


Ich mag keine Kinder


Reiner weißer Schnee

soll schneien


Er schneie

unsere Gräber zu

daß die Gefühle geben Ruh


Blöde Kuh !


Winter, Winter

mögest du

uns doch problemlos

bald entzweien


getrennt von Tisch

und Bett


Das wär von dir nett …


… damit die Seelen

wieder gedeihen …


Die meine

und die deine


Wie siehst du das ?


Du fragst:


Was ?


Hör mir doch zu,

blöde Kuh !


Doch der Haß

streckt aus den Gräbern

seine widerlichen Hände


mit langen Krallen:


das spricht Bände


bevor es geht

endlich zu Ende

mit uns Zweien


Ich will dich vorerst

nicht mehr sehn


und erst im Frühjahr

um dich freien,


falls du mir dann

noch bist genehm



Drum schnürte ich

mein Bündel

und hab mich aufgemacht


und fahr durch Schnee

und weiße Nacht


Der Eilzug rauscht

Der Schneesturm kracht


Ich press ans Fenster

mein Gesicht


Hoffentlich seh ich dich

vor dem Frühjahr nicht


Ich bin nicht auf dich erpicht

nach allem was da war


Blöde Kuh, ist dir das klar ?


...nicht, bis daß der Lenz

die Triebe weckt ….


So lange halt ich mich

versteckt


Hast du mich

dann entdeckt


und ich rieche

deine Pheromone


und stelle mir vor


wies damals war

dereinst im Mai


letztes Jahr:


du wärest „ unten ohne“

nämlich total „ frei “


Diese Imagination

sie läßt mich nicht kalt,


schließlich bin ich

kein Winterwald


Bei der nächsten

Station steige ich aus

und nehme den Bummel-

zug zurück


und freue mich

über seinen langsamen Lauf


Er verlängert die Vorfreude

steigert mein Glück ..


Wehe, ich treffe dich an

mit einem andern:


dann muß ich als Anachoret

weiterwandern durch Eis

und Schnee


in die Einsamkeit

wenn ich dich mit ihm seh


Der Winter hätt mich

zum Einsiedler gemacht

weshalb ich mir hab gedacht:


Ich mag vielleicht doch Kinder


solltest du von mir

eine volle Wanne haben

und willst sie nicht

ausschaben


Wir könnten es

noch einmal versuchen


vorerst bis zum neuen Jahr

nämlich dem 1. Januar


Ich hoffe du kommst

damit klar


Nun fühlt ich

durch die Winternacht

wie die Hoffnung

neu erwacht


durch der Sternlein

kaltes Bibbern


und durch

meines Herzens Zittern


durch

der Eiskristalle Pracht


eine fade ,

laue Mahnung


und bekam

eine Frühlingsahnung


mitten im Winter:


Also gut, scheiß drauf,

ich nehm auch :


ein Kind in Kauf


Ich mag inzwischen

Kinder ...









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