schafhirten-alptraum

Experimenteller Text

von  harzgebirgler


die schafe blöken

auf längst magerer weide -
unmut wächst,
es gärt in der herde,
futter wird knapp,
viele darben schon, manche krepieren,
jetzt oder später,
die entbehrung erreicht ein bedrohliches maß.

währenddessen bringen
die schalmeienden hirten,
wieder & wieder kauend ihre
beschwichtigende melodie,
allenthalben mit sicherer hand
ihr schäfchen ins trockene &
alpträumen dabei insgeheim jedoch schon
vom unbändigen aufstand
des drangsalierten viehs.

wie lange noch wirken
die schlaflieder der schlachter &
skrupellosen futterknechte, die sich
an den krippen selbst überreichlich bedienen?
wann sprengt das brodelnde magma der wut
mit vulkanisch-zerstörender wucht
den notdürftigen gnadenbrot-stopfen
seinen nimmersatten zuckerbäckern um die ohren?
wer weiß...


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(2004)




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Kommentare zu diesem Text


 uwesch (15.11.23, 16:20)
Könnte man auch als Metapher für poitisches Handeln sehen. LG Uwe

 harzgebirgler meinte dazu am 15.11.23 um 17:09:
yep, heute mehr denn je, von wg. soziale gerechtigkeit etc.! :( lg mit herzlichem dank vom harzer
Agnete (66)
(15.11.23, 18:45)
Dieser Kommentar ist nur für eingeloggte Benutzer lesbar.

 harzgebirgler antwortete darauf am 16.11.23 um 08:44:
bricht erst ein gott ein in die welt
geht's nicht um macht mehr und um geld
sondern ums reine wesen
sonst fress' ich einen besen.

lg mit herzlichem dank vom harzer
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