'KRIEG' bei HERAKLIT, HEIDEGGER & Thomas HOBBES nebst kriegerischen reimen aus harzgebirglers verseschmiede

Text zum Thema Gedanken

von  harzgebirgler




Von dem Vorsokratiker Heraklit stammt das gern so zitierte Wort : „Der Krieg ist der Vater aller Dinge und der König aller. Die einen macht er zu Göttern, die andern zu Menschen, die einen zu Sklaven, die andern zu Freien.“

[https://www.gutzitiert.de/zitat_autor_heraklit_thema_krieg_zitat_12722.html]



Jenseits von Mythologie und Alltagsverstand zitiert Heidegger in „Einführung in die Metaphysik“ Heraklits Originalwort, übersetzt es denkerisch und führt dann dementsprechend dazu aus :

Heraklit sagt (Frgm. 53) : πόλεμος πάντων μὲν πατήρ έστι, πάντων δὲ βασιλεύς, καὶ, τοὺς μὲν θεούς ἔδειξε τοὺς δὲ άνθρώπους, τοὺς μὲν δούλους εποίησε τοὺς δὲ ἐλευθέρους.

Auseinandersetzung ist allem (Anwesenden) zwar Erzeuger (der aufgehen läßt), allem aber (auch) waltender Bewahrer. Sie läßt nämlich die einen als Götter erscheinen, die anderen als Menschen, die einen stellt sie her(aus) als Knechte, die anderen aber als Freie.

Der hier genannte πόλεμος ist ein vor allem Göttlichen und Menschlichen waltender Streit, kein Krieg nach menschlicher Weise. Der von Heraklit gedachte Kampf läßt im Gegeneinander das Wesende allererst auseinandertreten, läßt Stellung und Stand und Rang im Anwesen erst beziehen. In solchem Auseinandertreten eröffnen sich Klüfte, Abstände, Weiten und Fugen. In der Aus-einandersetzung wird Welt. [Die Auseinandersetzung trennt weder, noch zerstört sie gar die Einheit. Sie bildet diese, ist Sammlung (λόγος). Πόλεμος und λόγος sind dasselbe.]

Der hier gemeinte Kampf ist ursprünglicher Kampf; denn er läßt die Kämpfenden allererst als solche entspringen; er ist nicht ein bloßes Berennen von Vorhandenem. Der Kampf entwirft und entwickelt erst das Un-erhörte, bislang Un-gesagte und Un-gedachte. Dieser Kampf wird dann von den Schaffenden, den Dichtern, Denkern, Staatsmännern getragen. Sie werfen dem überwältigenden Walten den Block des Werkes entgegen und bannen in dieses die damit eröffnete Welt. Mit diesen Werken kommt erst das Walten, die φύσις, im Anwesenden zum Stand. Das Seiende wird jetzt erst als solches seiend.“


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was sagte THOMAS HOBBES einst zu kriegen

die uns zur zeit recht schwer im magen liegen

und zu verträgen, auch bei friedensschlüssen,

um nicht ein schuss in' ofen sein zu müssen

ja sogar deutschlands abwehrkraft zu stärken

der'n schwäche wir dank putin jetzt bemerken?:


Der Krieg war der natürliche Zustand des Menschen, bevor die Gesellschaft gebildet wurde, und zwar nicht einfach der Krieg, sondern der Krieg aller gegen alle.”

Krieg besteht nicht nur in Schlachten oder Kampfhandlungen, sondern in einem Zeitraum, in dem der Wille zum Kampf genügend bekannt ist."


[“Gewalt und Betrug sind die zwei Haupttugenden im Kriege.”

Wir finden drei Gründe für den Streit in der menschlichen Natur: erstens Konkurrenz, zweitens Mangel an Selbstvertrauen, drittens Sucht nach Anerkennung.”]

Es ist ein Gebot der rechten Vernunft, den Frieden zu suchen, sobald eine Hoffnung auf denselben sich zeigt”, doch “Verträge sind ohne das Schwert leere Worte und vermögen in keiner Weise dem Menschen Sicherheit zu geben.”


Thomas Hobbes (1588 - 1679) war ein britischer Mathematiker, Staatstheoretiker und Philosoph.
Hobbes wurde durch sein Hauptwerk „Leviathan“ (1651; vor dem Hintergrund des Englischen Bürgerkriegs (1642–1649) entstanden) bekannt, in dem er eine Theorie des „Absolutismus“ entwickelte. Er gilt als Begründer des „aufgeklärten Absolutismus“. Er ist neben John Locke und Jean-Jacques Rousseau einer der bedeutendsten Theoretiker des sogenannten „Gesellschaftsvertrags“.

https://www.zitate7.de/autor/Thomas+Hobbes/

https://de.wikiquote.org/wiki/Thomas_Hobbes



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das kriegerische reicht sehr weit zurück -
wer seinen will'n nicht kriegt hat krieg im blick
und gewalt um seinen will'n zu kriegen
dem mächte wenn sie siegen unterliegen:

"bist du nicht willig, so brauch ich gewalt!" -
des erlkönigs motto ist wahrlich uralt
wie immer noch brandaktuell -
das ändert sich kaum auch so schnell...


*



Moritz, lieber Moritz


Da steht der Marschall mit der Mähre,
die lückenlos wohl schöner wäre,
denn so durchbrochen bis zum Schweif
fast wirkt der Gaul echt abdeckreif!
Kein Wunder, daß ihn Moritz hält,
weil er sonst prompt zur Seite fällt
und alle Viere von sich streckt:
Halb scheint der Klepper schon verreckt.

Doch Moritz selbst ist nicht ganz dicht:
Durch breite Risse fällt das Licht,
die spaltentief im Corpus klaffen
und wundersamen Durch-Blick schaffen
vom Nabel bis zur Wirbelsäule -
hat Moritz etwa Leibesfäule,
die ihn von innen so zerfrißt,
daß er nicht mehr zu retten ist?!

Die ausgesparten Standbildflächen
sind ja vielleicht Gestaltungsschwächen,
doch muß man sie den lieben Leuten
zumindest halbwegs logisch deuten!
Zu sagen, daß sie Sitzraum sind
für Köter, Katze, kleines Kind
oder auch Stilmittel der Kunst -
das ist nun mehr als blauer Dunst.

Da Moritz einst ein Feldherr war
(und Krieg bedeutet stets Gefahr
für Leib und Leben, also Tod -
Soldatenblut färbt Erde rot!),
markiert der Riß durchs Eingeweide
des blanken Schwertes scharfe Schneide,
das Augusts Sohn erfolgreich schwang
und so die Gegner niederzwang.

Auf jeden Fall zeigt die Skulptur
von jenen Siegen keine Spur,
die Moritz in so vielen Schlachten
zum legendären Feldherrn machten:
Er schaut dem Gaul beim Grasen zu
mit steckenpferd´scher Seelenruh´,
als würde er Turniere reiten
und nicht mit ganzen Heeren streiten.

So stellt man Heilsarmisten dar -
die krümmen niemandem ein Haar.
Moritz jedoch war Militär
von großem Ruhm und großer Ehr´:
Der, der da steht, der gab Befehle -
der Schlachtruf drang aus seiner Kehle
und feuerte Soldaten an
zum harten Kampf Mann gegen Mann.

Der nahm sein Pferd doch nicht beim Zügel
und schlich zu Fuß vom Feldherrnhügel,
um auf der Wiese zuzuschau´n,
wie Pferdezähne Gräser kau´n.
Das Kriegshandwerk war sein Beruf,
der ihm den großen Namen schuf -
wer das nicht darstellt und verschweigt,
dem hätte Moritz was “gegeigt“!
 


https://www.wikiwand.com/de/Moritz_von_Sachsen_(1696-1750)

https://www.goslar.de/images/tourismus/geschichte-erleben/rund_um_den_markt/moritz_von_sachsen.JPG

[Kritisches Gedicht zum Bronze-Standbild "Moritz von Sachsen" in Goslar. Moritz von Sachsen, in Goslar geboren, war Sohn Augusts des Starken und der Gräfin Maria Aurora von Königsmarck.]

*


Stalins Orgel



Sie spielte nie Choräle wie die von Silbermann
das sah man ihr auch freilich sogleich auf Anhieb an
und wenn man ihn erst hörte den Tod der aus ihr pfiff
dann wars als ob dir Satan nach deiner Seele griff
  
Sie spuckte wild Raketen von Rot einst gegen Braun
und wer ihr Jaulen hörte als Feind dem mocht’ wohl grau’n
vor Stalin seiner Orgel die nicht für Kirche stand:
Es war’n Raketenwerfer in Rotarmistenhand
 
 "Katjuscha" - Katharinchen - oh Euphemismus pur
welch zärtliche Benennung : von Töten keine Spur -
da ist schon "Stalinorgel" in Deutsch weit näher dran
zumal der Kerl bekanntlich fürwahr kein Gottesmann
 
 nein teuflisch wie sein Gegner der "Gröfaz" in Berlin
dem mähte Stalins Orgel viel Wehr-Macht pfeifend hin:
Ich pfeif auf all den Wahnsinn und höre lieber Bach
und bete !Herr im Himmel schütz uns vor Ungemach!



*



DIE DICKE BERTHA


Sie hieß DIE DICKE BERTHA und machte nie Diät:
sie war im Ersten Weltkrieg ein Riesenschießgerät
wog über 40 Tonnen - auf Schienen weitaus mehr -
ein legendäres Krupp-Zeug zur deutschen Feindabwehr

ein sogenannter Mörser Kaliber Schiffsschornstein
das war DIE DICKE BERTHA und niemand mocht dort sein
wohin sie mit Granaten schoß schwer wie heut ein Smart
oh Krieg ist ein Gemetzel und hart für jeden Part

dort wuchs dann weder Pfeffer noch gar ein Widerstand
sie legte Festungsmauern in Schutt fürs Vaterland
so ältere zumindest nicht die aus Stahlbeton
die kamen eher glimpflich bei solch Beschuß davon

doch bebte wild die Erde dort wo das Monstrum traf
der Donner des Geschützes riß Mars selbst aus dem Schlaf
sein Schuß war steil und reichte 10 Kilometer weit
es war das meistbekannte der langen Kriegsleidzeit

gebracht hats reichlich wenig - die Niederlage kam
was Menschenlust am Metzeln nur nie den Atem nahm:
wenn aber ganze Völker kriegsgeil der Hafer sticht
dann garantieren Siege auch DICKE BERTHAS nicht!



*


Gelbe Gefahr


man warnte ja einst vor der GELBEN GEFAHR
noch weit vor dem krieg der am kältesten war -
das ist längst vorbei doch der CYBERKRIEG droht
da sitzt klar auch china längst dick mit im boot:
des hacker-armee oh die hackt was sie kann
und stellt sich da kaum jemals zimperlich an
mit ping und mit pong hat das wenig zu tun
ein netz hat halt maschen drum ist’s nie immun...



https://www.it-daily.net/it-sicherheit/cybercrime/32846-cyberwar-made-in-china-professionelle-industriespionage-auf-dem-vormarsch



*


gefallen


achtung
stillgestanden
vorwärts marsch
legt an
auf kommando feuer
zu befehl
sturm angriff
augen zu und durch
fall neben mir
fall vor mir
fall hinter mir
viele fälle
mehr als vier
falle nicht
gefällt mir
augen zu und durch
einschuß
zwei schuß
drei schuß
blute ich ich blute
vier schuß
fünf schuß
falle ich ich falle
gefällt mir nicht
gefallen
gefällt
im feld


*


pilz


wächst erst DER pilz so richtig in den himmel
nutzt kaum mehr groß alarmglockengebimmel
hält totenmesse im vernichtungsdom
das aufgespalten furchtbare atom...



...im garten des lebens wächst lang schon ein baum,
drin säuselt und summt es von uraltem traum,
von uralter sehnsucht seit menschengedenken:
es naht einst erlösung mit freiheitsgeschenken -
dann ist rundum frieden und freude zieht ein,
was war, soll gewesen und nimmermehr sein,
gerechtigkeit dämmert mit herrschaft, die wacht,
dass allem und jedem zufriedenheit lacht.

es gleiten die fesseln von leibern und herzen,
es lindert und heilt holdes glück alle schmerzen,
wenn einmal den menschen, der meint, daß er bleibt,
statt selbstsucht viel mehr ein gemeinschaftsgeist treibt,
dem sorge fürs ganze nicht pflicht ist, nein lust -
dann regt sich kein hässlicher neid in der brust,
denn jeder weiss sicher: was immer wer tut,
es kommt letztlich keinem allein nur zugut.



*


vom himmel hoch kam der agent ODER herbst aus dem reagenzglas


vom himmel hoch kam der agent
hat blattwerk schnell vom baum getrennt
und hieß orange und er nahm
im vietnamkrieg einst infam
den bäumen all ihr dichtes laub
legte sich auf sie wie ein staub
ein giftzeug voller dioxin
- noch heute rafft es menschen hin -
die blätter fielen ... nicht nur die:
man schoss jetzt menschen ab wie vieh
sah ja die pfade nunmehr klar
wo vietkong am wuseln war
hatt’ freies schußfeld freien blick
durch diesen echt perfiden trick


*


konvoi ahoi


konvoi ahoi dringt meiner treu
bei nacht und nebel meiohmei
ganz ohne scheu mit katzenstreu
und äppelwoi na toitoitoi
wohl eher nicht auweiauwei
aus russland in ukraine ein -
es soll halt krieg geführet sein
wer überlebt hat trüffelschwein
und gibt am end wohl bei ganz klein
und alle westen bleiben rein -
das findet auch der westen fein
zicke zacke hoi hoi hoi...

(8/2014 )

https://de.wikipedia.org/wiki/Annexion_der_Krim_2014



*

realpolitischer LIMERICK am ostersonntag 2014


ukrainische separatisten
sie wollen den saustall ausmisten
auch aus korruption
grassiert im land schon
samt missständen die sich einnisten


*

tübke malt den bauernkrieg ODER panorama in frankenhausen


ähnelt einer thunfischdose
dies museum überm ort -
halt total bedingungslose
zweckdienlichkeit einfach dort:
ein gemälde hängt da drin
reich an sinnbild voller sinn
renaissancesche pracht und macht
die prompt augenlust entfacht
riesengroß und kunterbunt
gehts im bau wortwörtlich rund --

tübke malt’ den bauernkrieg
mit der fürsten blut’gem sieg
malt’ herrn luther und den papst
maler oh weiß gott du gabst
dir erdenklich alle müh
und du zeigst die menschen wie
teufel sie verführt und welt
ihm oft leicht zum opfer fällt
doch es waltet zuversicht:
ganz verteufelt werd’ sie nicht...


https://de.wikipedia.org/wiki/Bauernkriegspanorama

 

*


9/11 & die folgen


fasziniert von den zwei türmen
stand ich drauf einst sah sie oft
ragten mächtig trotzten stürmen
was nicht nur der bauherr hofft
 
toll die stadt zu blickers füßen
stadt mit manch berühmtem haus
schien die beiden stolz zu grüßen
fast von jedem winkel aus
 
dann ihr fall vor fünfzehn jahren
schrecken schock fassade bricht
rettungskräfte tote bahren
und die türme halten nicht
 
terror ließ sie brennen sinken
opfer gab es tausendfach
wenn auch nur ein trost mocht winken
wars der schrei nach ärgster rach...
 
...mit getürkten angriffsgründen
ward irak dann racheziel
wo im kampf auch wir wohl stünden
aber deutschland ahnt’ das spiel
 
ahnt’ daß mit gezinkten karten
weil’s um öl geht und um geld
kriegstreiber den feldzug starten
dem das recht zum opfer fällt
 
sind am hindukusch zugange
allerdings schon manches jahr
tück’sche terrorismusschlange
beißt zurück und eins ist klar
 
irre summen kosten kriege
kosten leben tag für tag
weit entfernt von echtem siege
tönet ständig totenklag
 
zivilisten und soldaten
gott wie groß ist ihre zahl
opfer nur von attentaten
in dem terrorjammertal
 
gut bin laden ward gefunden
tod als quittung für viel leid
doch wird je die welt gesunden
wieder von der terrorzeit?
 
terrorparanoia waltet
schnell gerät wer in verdacht
der nur selten ganz erkaltet
wenn er aufkommt und erwacht
 
viele führen was im schilde
sind gefährlich und aktiv
terror ist genau im bilde
was so läuft und was so lief
 
freut sich all der großen ängste
die er raffiniert stets schürt
westen freiheit oh ja denkste
freiheit die längst folgen spürt
 
krake greift mit seinen armen
bei der abwehr unentwegt
manche unschuld ohn’ erbarmen
die nie anschlagspläne hegt
 
ja man muß schon unterscheiden
moslem nicht gleich terrorist
weil sonst menschenrechte leiden
was dem kraken schnuppe ist
 
nine eleven und die rache
nein gewiß kein ruhmesblatt -
ich steh’ oben schau vom dache
das mich einst getragen hat...



*


hamas vs. israel


ja so schaukeln sich konflikte
munter hoch – es sind verrückte
die da so ihr süppchen kochen
und auf ihre weltsicht pochen
auf ihr recht und ihren glauben
ja es ist kaum mehr zu glauben
wozu, was sich mensch doch nennt,
fähig ist, null rücksicht kennt
selbst auf kinder alte frauen
dem was lebt ist nicht zu trauen
soll’n doch wo sie bleiben schauen
also macht man ohne not
einfach eiskalt alles tot
seh’ ich grün dann seh’ ich rot
farbsinn ist wohl aus dem lot
bloß ich ließ mir von semiten
auch weiß gott nicht alles bieten!

7/2014


*


längst liest man's selbst im kaffeesatz:
das leben ist ein kriegsschauplatz
weil nie der mensch den hals voll kriegt
und gier über die güte siegt



*


syrien ODER taramtamtam


taramtamtam taramtamtam
diktatorwillkür ohne scham
taramtamtam taramtamtam
sorgt dort im land für schmerz und gram
taramtamtam taramtamtam
weil niemand ihm zu hilfe kam
taramtamtam taramtamtam
dem freiheitskampf - nein china nahm
 
nebst russland nun im rate wahr
sein vetorecht toll wunderbar...
das morden es kann weitergehn
in syrien oh welt wird sehn
wie lang die willkür es noch treibt
und ungestraft am ruder bleibt
dank ner armee die niederschießt
ein aufbegehr’n das wächst und sprießt
trotz all dem tausendfachen tod -
 
der beiden einspruch sitzt im boot
jetzt mit dem blutrünst’gen tyrann
den scheints die welt nicht stoppen kann
was reineweg zum kotzen ist
denn stell dir vor du selber bist
ein mensch der bloß nach freiheit strebt
und dann in solchen ländern lebt
wo militär und polizei
erstickt den kleinsten freiheitsschrei :
wie wird mir da das herze klamm
taramtamtam taramtamtam!

(2012)

*

es hockt der tyrann im damastnen palast
und fürchtet "sein" volk das ihn abgrundtief haßt
das gegen ihn aufsteht - er schickt militär
und zittert vorm zahltag für blutzoll so sehr
wie schlachtergenosse gaddafi der kroch
aus angst vor dem volk ins kanalröhrenloch
woraus man ihn zerrte er wütet nie mehr
und davor da grauet dem syrer doch sehr
 
er denkt an den vater den toten despot
der sah bei revolten einst ebenfalls rot
schoß menschen zusammen zuhauf und eiskalt 
kannt’ kaum ein rezept außer mord und gewalt
es standen viel reichtum und macht auf dem spiel
und das zu erhalten ist volksschlächterziel
es erbte der sohn den längst brodelnden topf
und sucht den schon halbwegs verlorenen kopf
 
durch mord und gewalt noch zu retten nur ahnt
daß sich seiner angstherrschaft ende anbahnt
auch er schießt die menschen zusammen - bloß blut
es steigert jetzt stündlich der hassenden wut
sie halten nicht still mehr und ducken sich weg
es schreckt ihren mut mehr kein folterbesteck
sie machen das unrecht durch bilder publik
!tyrannenmacht weiche nie frommet dir sieg
 
oh sichte dein gold zeitig zähle dein geld
halt ausschau nach flücht’gem asyl in der welt
schmink ab dir dynastische träume und ruhm
der aufstand entlarvt all dein erzschurkentum
nur die die du päppelst und fütterst am trog
das schranzenpack das buckelnd blökt und sich bog
das heuchelt dir zu aber voll heidenangst
weil heimlich du zitterst und abgrundnah wankst!

(2011)


*



haut endlich der ami da richtig voll rein?
soll nun da der terror beendiget sein?
obama gebunden durchs rotlinienwort
was giftgas angeht stiehlt sich länger nicht fort?
bringt schwer was in stellung? -- assad schwitzt jetzt blut
und wasser so hoff’ ich phantastisch echt gut
macht sich vielleicht heimlich bei nebel und nacht
vom acker exilisch wie man das gern macht
mit gold viel in koffern und geld in der schweiz
ja haber der macht glänzen selten durch geiz
fürs leben in luxus in saus und in braus
macht bloß diesem unhold zuvor den garaus

samt hofstaat und schergen und handlangern viel
das wäre schon mal ein erfreuliches ziel --
wobei sich natürlich die frage stets stellt
ob dann wenn es rumst nur der richtige fällt
denn meist ist die rumbomberei echt fatal
bringt schäden leicht mit sich, die kollateral
wie man das so niedlich umschreibt im jargon
doch der den’s erwischt hat recht wenig davon
von solch euphemismus - er ist dann halt tot
liegt leblos im blut, das pulsierte einst rot
im körper des mannes der frau und vom kind
von denen ohn’ schuld viele opfer schon sind...

(2013)

*



wer kann das wort ALEPPO denn noch hören?!
auch UNO hängt mir längst zum halse raus:
die kriegsparteien lassen sich nicht stören -
aus syrien machen sie ein schlachthaus

und pellen sich ein ei auf so appelle
für frieden waffenruhe menschlichkeit,
ja laberköpfe sind stets gern zur stelle
wenn horror irgendwo zum himmel schreit

nur ändern tut das labern nicht die bohne
nein monster ziehen durch ihr ding eiskalt,
greift widerstand nach deren blut’ger krone

ist der nicht wen’ger mörderisch - gewalt
macht auch nicht halt vor kindern und vor frauen
die massenhaft zum opfer fall’n dem grauen...


*


SÜDSUDAN - pervers sind doch an kriegen die gewinne


pervers sind doch an kriegen die gewinne
von waffenhändlern auch im südsudan
die kriegstreiber dort halten auch nicht inne
nein warlords treiben den konflikt voran

und schaufeln sich die taschen ohne ende
so skrupellos wie geldgeil ständig voll
vor blut längst triefen ihre raff’gen hände
das volk weiß kaum wie’s überleben soll

es flüchtet vor dem grau’n, hat nichts zu essen
millionen sind im land dort auf der flucht
die kriegstreiber bloß auf profit versessen

läßt ungerührt das leid - sie sind verrucht
und nach wie vor hat solch pack scheint’s gut lachen
gott sollte mit dem kurzen prozeß machen!

http://www.spiegel.de/politik/ausland/suedsudan-sentry-bericht-wie-sich-praesident-salva-kiir-bereichert-a-1112073.html





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Kommentare zu diesem Text


 Teichhüpfer (01.12.23, 14:23)
Im Krieg gibt es ein dafür oder dagegen. Das ist zum Beispiel eine sehr gute Antwort auf Krieg.
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