ZWEI MAL HUGO
ALS ORIGINAL
UND ALS TRANSKRIPTION
WAS IST DIE WELT
Was ist die Welt? Ein ewiges Gedicht,
Daraus der Geist der Gottheit strahlt und glüht,
Daraus der Wein der Weisheit schäumt und sprüht,
Daraus der Laut der Liebe zu uns spricht
Und jedes Menschen wechselndes Gemüth,
Ein Strahl ist's, der aus dieser Sonne bricht,
Ein Vers, der sich an tausend and're flicht,
Der unbemerkt verhallt, verlischt, verblüht.
Und doch auch eine Welt für sich allein,
Voll süß-geheimer, nie vernomm'ner Töne,
Begabt mit eig'ner, unentweihter Schöne,
Und keines Andern Nachhall, Widerschein.
Und wenn Du gar zu lesen d'rin verstündest,
Ein Buch, das Du im Leben nicht ergründest.
Was ist die Welt ?
Ein ewiger Verzicht
daraus der Geist
der Frustration
täglich zu uns
trübselig spricht
und spricht
voll Spott und Hohn
Und nasführt uns
will uns nicht geben
was wir erhoffen
und erstreben
und wenn
nur eingeschränkt,
verwässert
und entstellt
So ist zu uns
die Welt …
Und doch ist hinter
diesem Sein
und all dem außeren
faden Schein
noch eine Welt
für sich allein
hidden
haunted
beautyful
und
ohne Plunder
voller Pracht
herrlicher Wunder
die schimmert
wie ein Edelstein
hinter der schnöden Welt
hervor
Sie öffnet dir
kein weites Tor
nur einen
verborgenen Spalt
aus dem Schönheit
herüber hallt
voll süß geheimer
und nie vernommener
Töne ...
begabt mit eigener
unentweihter
tief ästhetischer
Schöne
Und keines
plagiativen
Nachhall
banalen
trivialen
Widerhall
keiner
Kakophonie
des Kitsches
frei von
jeglichem
Klischee
ohne
fade Monotonie
mit ausgewogner
Harmonie
ohne billige
Schäbigkeit
ohne Ohrwurm
der geht mit der Zeit
und ist des Daseins
verfluchter Tinitus
als ein Gehör – Tick
lästig im Ohr
mit der ewigen Litanei
des Jammerns
der Schmerzen
und der Pein
Nichts davon wird
in dieser Trauwelt sein
Und wenn du gar
zu träumen in ihr drin
einigermaßen
verstündest ...
...so wäre sie
dennoch für dich
ein unverständliches
Traumbuch
das du
in diesem kurzen Leben
nicht ergründest
surreale
Schäume
metaphysische
Träume
andere Stimmen
andere Räume