Zuhause

Gedanke zum Thema Welten

von  MrDurden

Selten vergingen Minuten so schleppend wie diese. Zeit spielt keine Rolle, eine Stunde wie die andere. Soweit sie ihre Füße tragen konnten hielten Erinnerungen Schritt… mit dir, mit mir.

Heute erstickt die Welt am Grau ihrer Luft, verfällt in flüsternden Stillstand.

Ich seh zu, wie du niedersinkst im endlosen schwarzen Licht, das dich umgibt. Denn dein Himmel weint kalte dünne Fäden und es ist mir egal. Wir kennen das farblose Gemisch von Ziellosigkeit und Hoffnung seit es uns gibt.

Unwillkürliches Zuhause wirst du ewig bleiben. Wie durch sanften Wind gleiten meine Hände durch Träume von Reisen ohne Wiederkehr. Kühle Tropfen tanzen verspielt an den Scheiben kleiner Fenster hinunter. Und ich erzähle ihnen von Träumen und geheimen Orten bis ich einschlafe. Ich schlafe und gehe auf Reisen ohne Ziel und Zeitplan. Weg von dir, weg von diesem unwillkürlichen Zuhause. Weg von Gesetz und Struktur, hinein in ewige Leichtigkeit. Weg von den dunklen Weben deines Himmels… hinein in geräuschlose Unendlichkeiten.

Dich und deine Irrwege verschwinden zu lassen ist die einzige Freiheit, die du mir gibst. Du bist Hoffnung und Verzweiflung, Freiheit und Gefängnis, Liebe und Hass. Du bist ich und ich bin dein Spiegelbild. Stunde für Stunde, Jahr um Jahr… bis der Vorhang fällt. Und erschöpft wache ich auf. Kehre heim von meinen Reisen, um dich zu lieben und zu hassen. Tag für Tag und Nacht für Nacht. Bis wir beide in diesem endlos schwarzen Licht, das uns umgibt in Vergessenheit geraten. Heute träum ich, morgen wach ich… bis der Vorhang fällt.


Anmerkung von MrDurden:

...Gedanken an einem verregneten Montagnachmittag...

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Kommentare zu diesem Text

gaby.merci (61)
(14.04.13)
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