Der Schuster im Haus an der Landshuter Straße - (Berliner StattPläne)

Man wusste, dass er sehr krank war. Krank von den Lösungsmitteldämpfen, die bei seiner Tätigkeit als Schuster anfielen. Er war grimmig, mürrisch und schlecht gelaunt. Als ich meine Schuhe zu ihm brachte, deren Absätze ein Logo eines Kaufhausschusters aufwiesen (der Schuster aus dem KADEWE), ranzte er mich sehr unfreundlich an. Zu ihm Schuhe bringen, die vorher bei Mister Minit besohlt wurden, was ich mir wohl einbilden würde. Im selbigen Eckhaus, in dem sich sein Schusterladen befand, praktizierte auch eine Heilprakterin, die Gürtelrosen absprechen konnte. Ihm konnte sie aber nicht helfen, weil er es nicht wollte. Dann irgendwann gab es diesen Schuster nicht mehr.