Das Naturrecht: Mord, Mobbing und mehr

Gesetz zum Thema Recht und Gesetz

von  Terminator

Wenn ein Dorf von 1000 Menschen z. B. eine "Hexe" verbrennt, d. h. kollektiv einen Mord begeht, so sind bei Todesstrafe für Mord alle 1000 Mörder hinzurichten und beim "lebenslänglich für Mord" alle 1000 Mörder lebenslang einzusperren.


Es ist Unrecht, wenn eine Obergrenze für die Anzahl der zu Bestrafenden festgelegt wird. Wenn ein Schüler von 175 Schülern gemobbt wurde, und das Mobbing so schwer war, dass es Gefängnisstrafen erfordert, so sind alle 175 zu Gefängnisstrafen (bei zu süßer Jugend, etwa unter 18, zu Bewährungsstrafen (vorbestraft wären sie damit aber)) zu verurteilen.


Politisch gesehen ist spannend, wie damit verfahren werden sollte, dass z. B. 75% der Bevölkerung eines Landes einen (völker-)rechtswidrigen Angriffskrieg unterstützt. In diesem Fall wären Millionen zu bestrafen, nicht nur als Teil des staatlichen Kollektivs, sondern auch direkt als Privatpersonen. Beihilfe zum Mord wäre ein denkbarer Anklagepunkt.


Bei unterlassener Hilfeleistung sollte es nicht bei der Bestrafung Einzelner bleiben. Wenn z. B. in einem Zug oder auf einer Party Hunderte zugesehen haben, wie jemand angegriffen oder vergwaltigt wurde, aber nichts getan haben, ist jeder Einzelne zu bestrafen.


Es ist Unrecht, jemanden stellvertretend als Sündenbock herauszupicken, wenn ein Verbrechen kollektiv begangen wurde. Die ultradekadente Gesellschaft, in der wir leben, hat das Recht de facto abgeschafft, und lebt unter einem "abstrakten Recht" nach Hegel, genauer "abstrakten Scheinrecht". Das Naturrecht muss wieder walten, denn nur aus diesem kommt die geistige Substanz der Sittlichkeit, die den Kern eines Rechtszustands bildet.


Möchtest Du einen Kommentar abgeben?
Diesen Text kommentieren

Kommentare zu diesem Text


 LotharAtzert (04.05.24, 09:27)
Klingt nach Pluto-Merkur
Wenn z. B. in einem Zug oder auf einer Party Hunderte zugesehen haben, wie jemand angegriffen oder vergwaltigt wurde, aber nichts getan haben, ist jeder Einzelne zu bestrafen.
Was ist mit den Rollstuhlfahrern, wie sollen die aufstehen um zu helfen? Und bei den "geistig Behinderten" die in einer anderen Welt festhängen? Und die zitternden Angsthasen und Krankheit Vortäuschenden erst. Und und und. Der Verwaltungsaufwand, die Ausnahmen herauszufiltern wäre enorm.

Nein, einem kranken System kann man sich verweigern (wie es schon Heraklit tat) und mit diesem passiven Widerstand hat es sich. Wo ich mich aber zu Prügelnden, Vergewaltigenden von Staats wegen (Zwang) zugesellen muß, werde ich, ganz abgesehen davon, daß es tiefgreifende karmische Eingriffe sind, auch wieder entmündigt.

Damit ist nichts gegen das Helfen gesagt. Natürlich sollte man dem Schwachen zuhilfe eilen. Der Staat hat das aber nicht für mich zu regeln.

 Terminator meinte dazu am 04.05.24 um 09:45:
Wer nicht kann, soll auch nicht. Das ist, wo ich vom Naturrecht rede, doch das Natürlichste.

 Mondscheinsonate (04.05.24, 09:35)
Vom Strafrecht hast du nicht viel Ahnung, das steht fest.

 Terminator antwortete darauf am 04.05.24 um 09:44:
Zum Glück!

 Mondscheinsonate schrieb daraufhin am 04.05.24 um 09:50:
Da gebe ich dir aber Recht. Es ist nämlich erz-kompliziert. Aber falls doch Interesse besteht, zur Einführung, das lernte auch ich in der ersten Vorlesung: https://www.bpb.de/shop/zeitschriften/izpb/kriminalitaet-und-strafrecht-306/268220/vom-sinn-und-zweck-des-strafens/

 Terminator äußerte darauf am 04.05.24 um 10:32:
Etwas weiß ich vom Strafrecht doch: wie hart deine Strafe ausfällt, hängt sehr stark davon ab, wann die Richter/Geschworenen das letzte Mal gegessen haben und der wievielte Fall deiner an jenem Tag ist. Hungrige und müde Richter entscheiden härter.

Ich halte das Recht für so wichtig, dass ich den meisten Menschen nicht zutraue, darüber zu obwalten. Aber einige müssen es ja tun, sonst hätten wir Barbarei (wobei wiederum edle Wilde/Barbaren intuitiv nach dem Naturrecht entscheiden, was fairer ist als ein korruptes/bürokratisches/politisiertes Rechtssystem).

 Mondscheinsonate ergänzte dazu am 04.05.24 um 10:50:
Nun, das Ding ist, es gibt sicher RichterInnen, die seltsam agieren, doch eines kann ich dir versichern, was für uns Außenstehende oft schräg wirkt, ist das Ergebnis strenger Prüfungen. Wichtig: Nulla poena sine lege. 
Es gibt viele Fallprüfungsschemata, die sind strikt abzuarbeiten (sonst negativ!). Aber, ich erzähle dir, was gestern Frau Professor Kastner erzählt hat. Vor ein paar Jahren fuhr ein Mann  durch die Fußgängerzone in Graz und tötete dabei einige, einige wurden auch schwer verletzt. Der Kerl kam in die JA Karlau, (Justizanstalt Graz). Bei der Amokfahrt wurde auch eine Richterin so schwer verletzt, dass die jetzt im Rollstuhl sitzt. Der Prozess sollte in Graz stattfinden, wo jeder meinte:"Sie seien alle traumatisiert!" Man gab ein psychiatrisches Gutachten auf, dies bei Dr.Kastner, der führenden Koryphäe auf dem Gebiet. Die diagnostizierte eine Schizophrenie. Das Gericht wollte eine zweite Meinung und holte ein Gutachten eines Deutschen, der einen Lehrstuhl in Psychiatrie inne hat (in Ö gibt es das nicht!). Der schrieb dasselbe. Das Gericht war noch immer nicht zufrieden und ließ einen Neurologen ran, der meinte:"Alles in Ordnung! Haftfähig!", dem glaubte das Gericht. Dann fuhr der Bürgermeister (!) zum Justizminister und regte sich auf, dass der "ja eine schwere Strafe bekommen solle!" (!) und schlussendlich kam der Kerl in den normalen Vollzug, verstand nie warum, denn er hat schließlich nur die getötet, die ihn töten wollten. Mittlerweile hat er sich in seiner Zelle umgebracht. 
Also ja, manchmal gibt es so Fälle...

 Mondscheinsonate meinte dazu am 04.05.24 um 11:06:
Ps: Oder denk an Rudi Rupp, das war ein Skandal!

 Augustus (04.05.24, 13:05)
Das Problem sehe ich, dass Situationen herbei fantasiert werden können, bei der Hilfeleistung von jemanden erwartet wird, dem man schaden will. 
Unterlassene Hilfeleistung auf reine fantasierte Fälle, könnte genau dann bestraft werden, wie auf Wahrheit basierende Fälle. 

Wenn 1000 Menschen eine Person mobben, dann wird dies sehr wahrscheinlich geleugnet, weil die leugner in der Mehrzahl sind. Die Psychologie der Massen führt dazu, dass die Masse für sich das günstigste Ergebnis herbeierzielt. 

Ebenfalls besteht die Gefahr, dass die Masse aus ihren Reihen einen Sündenbock auswählt, der die Schuld für das Kollektiv übernehmen soll, was gleichfalls „mobbing unter den Tätern“ ist.
Möchtest Du einen Kommentar abgeben?
Diesen Text kommentieren
Zur Zeit online:
keinVerlag.de auf Facebook keinVerlag.de auf Twitter keinVerlag.de auf Instagram