Wenn jemand meine Freundin auf das Gröbste beschimpft, dann grenze ich mich auch ab von dieser Person. Anders, wenn sie sagt:"Den mag ich nicht."
Das sind zwei Paar Schuhe, denn das eine ist Aggression und das andere eine Befindlichkeit. Mit Aggressiven möchte ich auch nichts zu tun haben. Und, da ist es egal, ob mir derjenige Honig um mein Maul schmiert, das ist ein kompletter Trottel.
Es gibt schließlich ungeschriebene Gesetze, auch in Zwischenmenschlichkeiten.
Letztens betrat ich die Pizzeria in meinem Viertel und holte mir Spaghetti. Dort saß mein bester Freund mit seiner Freundin. Er sah mich, sah zu mir, ich winkte, er ignorierte mich. Tat so als ob da niemand stünde, weil seine Freundin hochgradig eifersüchtig ist, auf alles, was zwei Beine hat. Nach über 20 Jahren Freundschaft interessiert mich so ein Verhalten nicht mehr, ganz einfach gesagt. Ich stand übrigens noch 15 Minuten dort, wartete auf mein Essen, sah ihn an, wartete auf eine Reaktion und ja, ich war fassungslos, danach menschlich enttäuscht. Ja, es gibt ungeschriebene Gesetze.
Zum Beispiel, wenn jemand Mist baut und ich sage das, allerdings nicht direkt, sondern keife um den Brei herum, dann entschuldige ich mich, wenngleich später, ich bin leider ein stolzer Mensch. Das ist kein korrektes Verhalten. Und das ist gut so, dann kann man in Ruhe reden.
Nein, keiner muss sich alles gefallen lassen, überhaupt nicht und es ist egal, wie viele Jahre schon zusammen gegangen wurden. Diese "Blindheit" war schon ein paar Male. Jetzt einmal zu viel.
