Einfach zum Nachdenken

Text

von  Mondscheinsonate

Sich in Wahn reden, das ist es, ziemlich unangenehm für die Umstehenden, besonders, wenn dann permanent beschimpft wird. Das denke ich, schüttle den Kopf. Was fehlt, das ist eine objektive Sicht, Lösungsvorschläge, es wird nur geprangert. So entstanden die damaligen Feindbilder, nur mit Negativem und Übertreibungen arbeiten. Alles dagewesen, nichts gelernt daraus. 

Aber, ich kann das alles sowieso nicht nachvollziehen, schlussendlich bin ich im Ersten Bezirk aufgewachsen, wo alle Nationen täglich den Dom zu St.Stephan belagerten und das Bild der Vielfalt mich täglich begleitete. Auch bin ich weder in einem Kuhdorf versauert, kenne ökumenische Gottesdienste, war im Gymnasium mit offenen Menschen, war tatsächlich rund um den Erdball unterwegs, nicht nur in Guntramskirchen oder im Club Med auf Mallorca. Habe vielleicht das Katholische zu sehr angenommen, nicht die Institution Kirche, sondern den Gedanken der Nächstenliebe und offen gestanden, manchmal ekelt es mich mehr vor unsereins, besonders wenn sie ihre Frauen schlagen oder stockbesoffen durch die Stadt ziehen und H.H. schreien, wie erst vor ein paar Tagen auf der Mariahilfer Straße. Vor dem ekelt es mich derart, dass ich kotzen möchte. 

Ich finde überhaupt, die Zeiten sind schrecklich geworden, Menschen werden kategorisiert, dies nach Hautfarbe, Geschlecht, Sexualkontakten und Religion. Geht es schlimmer? Desweiteren gibt es keine Diskussion mehr, nur noch Meinungen und wehe jemand redet dagegen, dann wird das Gegenüber beschimpft, erniedrigt, vernichtet. Super, ganz toll. Die Frage, ob das normal im Kopf ist, die erübrigt sich dann von selbst. 

Was interessiert mich der Vogel, der laut nach Rückständigkeit kräht? Gar nichts. Jeder sollte sich fragen: "Was ist meine Einstellung?" und wenn die in Wahrheit genauso radikal ist, wie von dem Vogel, zwar in die andere Richtung, jedoch genauso aggressiv rausbrüllend, dann habe ich ein Problem. Ein echt Schlimmes. Radikalsein ist nie gut, das führt zu ganz gefährlichen Problemen. 

Opa sagte immer:"Hass schürt immer nur Hass." Und er wusste es, er stand an der Front, nicht nur zwischen verbalen Fronten. 

Natürlich haben wir Probleme, aber wer Geschichte gelernt hat und diese sich nicht nur beschränkt auf die letzten 100 Jahre, dürfte sich gar nicht aufregen. Die Europäer haben die ärmsten Länder ausgebeutet bis auf das Blut, aber wir regen uns jetzt auf, wenn sie jetzt kommen und es auch gut haben wollen. 

Im Abendgymnasium war ein Flüchtling aus Afghanistan, der lebte in Traiskirchen im Flüchtlingsheim, bekam Kleidung und ein Zimmer mit acht anderen Jungen, sowie exakt 40 Euro Taschengeld vom Staat. Wir legten alle zusammen, damit er sich Fahrkarten kaufen konnte, er liebte die Schule. Fuhr täglich mit dem Bus eine Stunde in die Schule und eine zurück. Er hat mit mir das Abi gemacht und war besser als ich, weil ich mir Englisch versaute, das konnte er gut. Den Finger nur auf Probleme legen, das funktioniert in einer anständig geführten Diskussion nicht. Und das Schlimmste ist, zerrt man ständig die Religion in den Vordergrund, beginnt erst Recht die Revolution, denn Religion ist in vielen Ländern ein enorm wichtiger Teil eines Menschen, hier fangen dann die persönlichen Beleidigungen an, wer lässt sich das gefallen?

Ist einer ein Arschloch, dann ist ER ein Arschloch und nicht, weil er einen anderen Gott anbetet als ich. 

Die Hitze von allen Seiten ein bisschen runterfahren, das wäre angebracht, sonst glaubt doch keiner mehr das Geschrei nach Frieden auf der Welt. Gewalt ist nicht nur Faust oder Waffe, sondern auch psychische. Jemanden permanent beschimpfen und mit Vorurteilen arbeiten ist reine, pure Gewalt. 

Abschließend: Ich betrachte den Menschen. Fazit: Es gibt überall komplette Idioten, dies in jeder Kultur. Und, Menschen sind kein Vieh, jeder hat Respekt verdient. Dieses Grundrecht bindet nicht nur den Staat, sondern alle. 



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