SONETTJES über das & über dies – auch mit einer birne die ihr'nleuchtturm verließ... (16)

Sonett zum Thema Fantasie

von  harzgebirgler



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ein leuchtturm hörte plötzlich auf zu leuchten
als er so einsam auf der klippe stand
und meereswellen wütend an ihr keuchten
war ihm die heisse birne durchgebrannt
 
mit einem jungen bismarckheringsfischer
der ausdauer besaß nebst reichlich mumm
vom typ her so ein parad-isländischer
und siehe da der kerl kriegte sie rum
 
war ihr auch gleich sein bötchen lieb am zeigen
das ruderhaus die pinne und den mast
der himmel überm wasser hing voll geigen
 
da war der birne gänzlich klar : das passt -
gemeinsam suchten sie beglückt das weite
wo wohl ihr bund besteht gar noch bis heute...


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ein mondkalb macht als mondkuh voll karriere

tagtäglich melkt der mann im mond das tier

und gott alleine in der höh' sei ehre

  freut über frische milch sich so wie wir

 

die ist nur in der milchstraße zu kriegen

im laden mit produkten von der kuh

zwei engel sind dort immer hin am fliegen

und offen hat der laden stets, nie zu

 

dort holen sie für gott nebst milch auch butter

zum frühstück für das ofenfrische brot

und kefir für die holde himmelsmutter

 

die macht diät weil sonst arthrose droht

damit hat selbst der herr bisweil'n zu kämpfen

und muss dann seinen appetit schwer dämpfen...



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das tollste an der sonne ist ihr gleißen
zwar momentan bei uns hier nicht fürwahr
durchaus jedoch in andern ziemlich heißen
weltgegenden derzeit wie sansibar

wo hansi einst als barmann drinks kreierte
bevor er dann den laden übernahm
der alsbald wirklich sagenhaft florierte
weil dorthin hinz und kunz zum saufen kam

dem klärchen war und ist das klar voll schnuppe
es strahlt und gleißt ohn' vorurteil seit je
nur hier spuckt ihm der winter in die suppe

mit fieser kälte und mit reichlich schnee
wie denen auch die sommer mehr begeistert
weil man dann vieles einfach leichter meistert...



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es kannte ritter rums ja don quichotte
den ritter von der traurigen gestalt
vom hörensagen kaum und kam zu potte
mit widersachern selbst im hinterhalt

nie sah man gegen windmühlen ihn kämpfen
dergleichen blödsinn kam ihm nicht in’ sinn
doch konnte seinen zorn so schnell nichts dämpfen
nahm wahr er dass der wurm zutiefst wo drin

der ritter rums ritt auch so keine stute
kein’ alten dürren gaul wie den des don
nein rappen meist und stets von edlem blute -

die schafften’s von der burg nonstop nach bonn:
dort war der ritter oft beim fürst zu gaste
der selbst gewürm wo drin wie er voll hasste...



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ein stückchen näher oder ein stück weiter -
die sonne wäre hold uns so längst nicht
wir würden brennen wie im ofen scheiter
käm’ uns das klärchen irgendwie zu dicht

 zu weit oh gott wir müssten glatt erfrieren
und eiszapfen wüchsen uns aus dem mund
nicht anders klar erging es auch den tieren
zum glück läuft es distanzmässig echt rund

der abstand stimmt schon seit geraumer weile
da war von uns kein fitzelchen zu seh’n
nein nein die götter hatten keine eile
 
vor tatkraft strotzend voll ans werk zu geh’n
sie langweilten sich bald jedoch zu tode
deshalb kam dann das schöpfen groß in mode...



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es läuft ja übern weg uns oftmals einer
der fraß als kind mit löffeln weisheit schon
doch bleibt zeitlebens dennoch nur ein kleiner
gernegroß seinem dicketun zum hohn!”

sprach ed im garten jüngst zu ben beim grillen
“da hat echt jede bratwurst mehr gehalt
die ist auch frei von allem geltungswillen
und deshalb auch zum glück nie durchgeknallt!”

ergänzte ben eds welterfahr'ne worte
des klarem blick kein windbeutel entging
weil das gespreiz dieser beuteltiersorte

ja eh bei artgenossen nur verfing --
sie tranken dann zur wurst ein lecker bierchen
sich sagend 'jedem tierchen sein pläsierchen'...


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bei deutschen türken scheint es schwer zu hacken
die „ja“ sagten zum referendummdumm -
soll’n dann mal ihre siebensachen packen
und sich flugs hinscher’n dort wo es längst um

den abbau geht von demokrat’schen rechten
um strikte unterbindung von kritik
von meinungsfreiheit die wir hier verfechten:
so „ja“-sager sicherten jetzt den sieg

von dem der nichts im sinn hat als sich selber
der allmacht anstrebt dort am bosporus
dem stimmen doch nur zu echt dumme kälber

von denen es ne menge geben muss
und wozu deutsche türken auch gehören
die sich an freiheitsabbau dort nicht stören...



http://www.spiegel.de/politik/deutschland/tuerkei-referendum-das-merkwuerdige-wahlverhalten-der-deutschtuerken-kommentar-a-1143582.html


(4/17)



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einst saß susanna ahnungslos im bade
und seifte sich die hübschen brüste ein
drehte allerdings dann fast am rade
als feststand: sie war dabei nicht allein

zwei alte geile böcke und voyeure
- noch richter von beruf zudem sogar
und keine oftmals stockschwulen friseure
von den' für frauen ausgeht kaum gefahr -

hatten's auf ihres freunds frau abgesehen
verknallt bis über beide ohr'n in sie
und wollten ihr voll an die wäsche gehen

was schiefging weil sie laut um hilfe schrie -
des ehebruchs beklagt aber von beiden
hätt' müssen sie beinah den tod erleiden...

(...doch daniel entlarvte deren tücke
und selbst gerichtet wurden die zum glücke...)



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anett” sprach ed “war eine wucht in tüten
und konnte männer haben ohne zahl
die sich um ihre gunst total bemühten
doch bloß auf einen von fiel ihre wahl

den hat sie um den finger leicht gewickelt
nicht arm war der, mittdreißiger und klug
allerdings pubertär noch fast verpickelt
woran er insgeheim durchaus schwer trug

nur scheinbar war'n ihr zauberkräfte eigen
denn aus ihm ward ein durchaus schöner mann
der himmel hing für beide voller geigen

und selbst bis heute hängen viele dran!” -
“das hast du toll erzählt” sprach ben “ich ahne:
die frau war wirklich allererste sahne!”



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'ein sanftes gesetz ist es das uns ziehet'
schrieb stifter* einst 'der schönheit' - mag schon sein
zumal der mensch seit je gern vor ihr knieet
doch fühlt sich dabei gleichwohl ziemlich klein

magnetisch angezogen von dem schönen
des anblick ihn natürlich auch erhebt
kann aber kaum mit unschönem versöhnen
das oft den alltag trübt und nicht belebt

zudem liegt schönheit ja im auge dessen
der das was sich da zeigt als schön gewahrt
und fußt scheint's auf persönlichem ermessen

um das sich alle welt einhellig schart
nur selten denn die sichten differieren -
das sollte man sich stets vor augen führen...

* Adalbert Stifter, Vorwort zu 'Bunte Steine', 1852.



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Kommentare zu diesem Text


 uwesch (03.07.24, 11:06)
Na, das liest sich ja wie ein Lebenswerk. LG Uwe

 harzgebirgler meinte dazu am 03.07.24 um 15:15:
das wäre mir als lebenswerk zu schmal
doch reichte schon für ein'ge allemal! :D lg mit herzlichem dank vom harzer
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