Der Sommer im Dorf

Gedicht

von  Redux

der sommer im dorf:

die aus der kinderhand gefallene waffel mit erdbeereis

liegt augustlang auf dem trottoir,

staub, alte frauen, stroh,

das ein glühender wind aus den äckern nimmt,

mittags stirbt die welt

zwischen eins und zwei,

die häuser ducken sich mit flirrenden dachziegeln

und zugeknöpften jalousien

in ein glanzloses übersee

aus streunenden katzen.

abends die grillfeste,

die fledermäuse,

die tief segelnden schwalben,

die mähdrescher,

neonlichtgrelle ungeheuer,

die das dorf umschwirren

wie nächtliche insekten eine dampfende sonne,

kaum hörbar tropfen faulende kirschen

wie runzlige rosinen

der zeit in den schoß



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Kommentare zu diesem Text


 AchterZwerg (25.07.24, 07:33)
Hallo Herr Bert,

die Sache mit dem Erdbeereis halte ich für ein Gerücht, weil das mit Sicherheit längst von Hunden / Katzen / Käfern entsorgt worden wäre.
Die scheintote Stimmung in der Mittagszeit indes ist sehr gut getroffen. :)

 Redux meinte dazu am 25.07.24 um 20:16:
Ich kann dir kaum widersprechen. Das Bild gab es tatsächlich,  aber wohl nicht einen Monat lang.
Danke für den Hinweis,  du aufmerksamer Zwerg

 TassoTuwas (26.07.24, 08:11)
Und plötzlich frag ich mich, wann habe ich zuletzt Schwalben gesehen?
Und was hab ich sonst noch alles vergessen!

LG TT
Agnetia (66)
(26.07.24, 20:27)
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 Redux antwortete darauf am 26.07.24 um 22:56:
Vielen Dank  Agnete, ich freue mich sehr darüber...
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