Ein politischer Haltungstext

Neulich habe ich meine Patientenverfügung überarbeitet. Dabei kam mir der Gedanke, dass es so etwas nicht nur für medizinische, sondern auch für militärische Maßnahmen geben sollte. Man sollte es irgendwie verbindlich und juristisch einwandfrei festlegen können, dass man militärisch nicht geschützt werden will. Der Gedanke, dass ein anderer für mich sterben soll, ist mir äußerst unangenehm, das geschähe definitiv gegen meinen Willen. Soweit es möglich ist, würde ich das gern verhindern.

Man wird einwenden, Landesverteidigung sei eine kollektive Angelegenheit, wo man Einzelwünsche nicht berücksichtigen kann. Und ich respektiere auch, dass – jedenfalls derzeit - viele Menschen anders als ich an militärischen Schutz glauben. Aber es gibt auch mindestens eine Situation, in der es dennoch in der Praxis sehr bedeutsam werden könnte. Das ist der Fall, sollte mich jemand als Geisel festhalten wie es z.B. zur Zeit in Israel der Fall ist. Ich würde mir sehr wünschen, dass meine Befreiung dann nicht mit militärischen Mitteln erzwungen wird. Ich möchte insbesondere, dass dann zweifelsfrei klar ist, dass meine Haltung nicht von den 

Geiselnehmern erzwungen wurde.