Ein sine qua non

Aphorismus

von  Fridolin

Zeitgeist: Wer nicht gewinnen will, hat schon verloren ...


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Kommentare zu diesem Text


 Regina (01.08.24, 05:53)
Extreme Formen der Selbstbehauptung machen sich breit, Gegenteil einer vergeistigten, friedliebenden Haltung.

 LotharAtzert (01.08.24, 09:16)
Der Münchner Philosoph Wolfgang Döbereiner unterschied und differenzierte es klar: die Gewinnerseite, das sind die Offiziellen und die scheinbaren Verlierer sind die Inoffiziellen. Die Offiziellen sind in Kollektivenn gnadenlos strukturiert bzw. effizient, während die Inoffiziellen nur ihr Verlierertum gemeinsam haben, ansonsten sind sie zum großen Teil Individualisten, die nirgendswo dazu gehören. Letzteren galt seine ganze Zuneigung, wodurch er bis heute von ihnen - von uns - verehrt und geschätzt wird.
Sinngemäß sagte er: Wenn alles zusammenbricht, was unausweichlich ist, wird, anders als 1945, wo die Offiziellen wieder zur Stelle waren und nichts gelernt hatten, die Zeit der Inoffiziellen kommen.

 hehnerdreck (01.08.24, 13:05)
Hm ... Du meinst u.a. wohl den Neoliberalismus. Das ist ein Trugschluss, denn in Wirklichkeit ist es die Kooperation, das Miteinander der Menschen und nicht das Gegeneinander bzw. einander zu übervorteilen, das zu den Fortschritten geführt hat, von denen die heutige Zivilisation profitiert.

 Fridolin meinte dazu am 01.08.24 um 17:20:
Mich erschrecken gerade die Pariser Jubelarien, die den kooperativen Geist, den Du zu Recht hervorhebst, in höchstem Maße  konterkarieren. Olympia kommt mir vor wie ein gigantisches Programm zur Erzeugung von Siegeswillen und das heißt von Kampf der Individuen gegeneinander. Ich versuche mir vorzustellen, wie sich einer da fühlen muss, der an das "Dabeisein ist alles" glaubt und dem das Gewinnen tatsächlich zweitrangig wäre. So jemand wird niemals an diesem Spektakel auch nur teilnehmen können, würde sofort aussortiert.
Mannschaftssportarten erfordern und trainieren damit zwar auch Kooperation, aber dominant und unverzichtbar ist doch immer der Siegeswille.

 hehnerdreck antwortete darauf am 01.08.24 um 18:51:
Ich stimme Dir ganz zu. Ekelhaft, wie die Menschen durch den Sportkult gegeneinander aufgehetzt werden. Auch die Fans der Sportidole (inkl. Personenkult).

Es gibt auch Gesellschaftsspiele, bei denen es keine Verlierer gibt, bei denen sich die Teilnehmer gegenseitig unterstützen. Die machen mir viel mehr Freude. Hab schon erlebt, wie die Beziehung zwischen einem Liebespaar durch Mensch ärgere Dich ernsthaft gefährdet wurde. Verrückt!

 AchterZwerg (01.08.24, 17:42)
Na ja.
Im Zuge der antiautoritären Berieselung in den 70er Jahren habe ich seinerzeit eine (kleine) Kinderolympiade veranstaltet - ganz ohne Gewinner und Verlierer.
Da hättest du die mal sehen sollen ... geheult ham se ...

Recht skeptische Grüße
der8.

 Regina schrieb daraufhin am 01.08.24 um 17:45:
Warum haben sie geheult?
Ich veranstaltete einen Malwettbewerb für ca. 7-jährige. Da hat einer getobt und geheult, weil er nicht gewonnen hat.

 eiskimo (01.08.24, 19:00)
Ich finde es okay, wenn zwei Mannschaften z.B. im Handball gegeneinander antreten und unter Einhaltung der Regeln sich messen, durchaus hart und ehrgeizig. Toll ist, wenn sie sich danach die Hände reichen, was auch jetzt in Paris durchaus der Fall ist.
Da hat dann nicht nur eine der beiden Mannschaften gewonnen.

 Fridolin äußerte darauf am 01.08.24 um 23:52:
Ich denke, das redest Du Dir schön. Das Abklatschen bei Mannschaften wirkt auf mich eher wie eingeübte Routine. Herzlicher erscheinen mir manchmal die EinzelkämpferInnen. Aber auch das ist wohl nie ein echter Trost. Da schimmert eigentlich immer durch "Nächstes Mal zeig ich's Dir". Wie fühlst Du Dich, wenn ein Sieger Dich in den Arm nimmt?
Sekrotas (68) ergänzte dazu am 02.08.24 um 00:05:
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 Fridolin meinte dazu am 02.08.24 um 11:02:
Sie sei Dir vergönnt, die Umarmung, auch wenn ich Deinen Beitrag ziemlich daneben finde.
Sekrotas (68) meinte dazu am 02.08.24 um 11:24:
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 eiskimo meinte dazu am 02.08.24 um 13:31:
@fridolin
Kann sein, dass ich mir das schön rede. Das ist der Vertrauensvorschuss, den ich meinem sportlichen Gegner entgegenbringe. Mein Wetteifer und der Wunsch, am Ende ein Tor mehr erzielt zu haben, ist auch per se nichts Böses. Es hat mich auch immer motiviert, gut zu trainieren, in bestem Teamgeist.
PS: Warum so aggressiv gegen Sekrotas?

 Fridolin meinte dazu am 03.08.24 um 01:26:
Warum so aggressiv gegen Sekrotas?
Warum fragst Du das nicht ihn?

Mit dem Satz "Putin darf nicht gewinnen" in Verbindung mit 100 Milliarden Volksvermögen extra hat das Thema nationale Bedeutung bekommen. Es könnte längst Frieden in der Ukraine geben, würde das Thema "Gewinnen/Verlieren" nicht über alles gestellt. Eine 180° - Zeitenwende steht unter diesem Banner. In Gaza geht es um den "totalen Sieg". Sekrotas möchte nun daraus eine persönliche Charakterschwäche meinerseits machen. Das finde ich daneben. Und diesen Ausdruck finde ich nicht aggressiv.
Sekrotas (68) meinte dazu am 03.08.24 um 10:24:
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 Fridolin meinte dazu am 04.08.24 um 22:30:
Ach, ist das mühsam mit Dir.
Hast Du mir nicht mangelnde Reife im Umgang mit "Gewinnen/Verlieren" attestiert? Wäre das nicht eine persönliche Charakterschwäche?
"Motive von Staaten" - was soll das sen? Wo soll ich über so etwas  gesprochen haben? Geopolitische Strategien herrschender Kreise versuche ich dagegen in der Tat zu ergründen, und ich spreche auch gerne darüber, bevor ich einen Wahlzettel nach bestem Wissen und Gewissen ausfülle. Sollte ich das Deiner Meinung nach besser nach der Maxime "Ich weiß, dass ich nichts weiß" tun?
Dass ich das Thema "Gewinnen/Verlieren" als mir von der gegenwärtig herrschenden Politik aufgezwungen empfinde, dass es keineswegs mein Lieblingsthema ist, entgeht Dir offensichtlich völlig.

Antwort geändert am 04.08.2024 um 22:34 Uhr
Terminator (41)
(01.08.24, 22:45)
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 Fridolin meinte dazu am 02.08.24 um 00:03:
Nun ja, nicht dabei sein würde ich vorziehen. Aber offen gesagt verstehe ich den Sinn Deiner Frage nicht.

 Regina meinte dazu am 02.08.24 um 04:04:
Hast du noch nie Veteranen von den Abenteuern und echter Kameradschaft schwärmen hören, die sie im Krieg erlebt hatten und im zivilen Leben zu Friedenszeiten nicht möglich gewesen wären? Selbst nach einer bedingungslosen Kapitulation redeten sie so.

In der Tat waren in der Antike Sport und Krieg nicht unbedingt voneinander zu trennen. Da konnte man bei Olympia durchaus sein Leben verlieren. 

Dem gegenüber steht das pazifistische "Stell dir vor, es ist Krieg und keiner geht hin", das die Grausamkeit des Krieges benennt.

 Soshura (05.08.24, 23:38)
Nein! ... und das ist geistlos als auch zeitlich unabhänging gemeint.
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