REIME – rein der FANTASIE nach & nach entsprangen die / auch mit waidmännischerpirsch / auf in brunft platzendenhirsch...(23)
Gedicht zum Thema Fantasie
von harzgebirgler
was bist du denn für ein tier?!
ich - sprach tier - bin der tapir
wie du siehst und tapse hier
jedenfalls auf dem papier
seit heut morgen früh um vier
rum am pier von agadir
schau aufs meer und denke mir
hätt ich doch bloß wasserskier
und natürlich brauch ich vier
einen ski für jedes bein
leuchtet ja wohl jedem ein
gott was wär das für ein spaß
würde zwar oft pudelnaß
wenn ich wie ein wasserball
plumps vollauf ins wasser fall
aber kühlung bei der glut
von der sonne tut auch gut
ganz besonders ohne hut...
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sprach zum fuchs die gans: „gestohlen
kannst du mir total kannst du mir total
bleiben sag' ich unverhohlen
und mich zudem mal
bleiben sag' ich unverhohlen
und mich zudem mal!“
dreht' dem fuchs dann noch ne nase
der war voll perplex der war voll perplex
„ach mein name ist doch hase!“
rief der im reflex rief der im reflex
„ach mein name ist doch hase!“
rief der im reflex...
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die poesie ist schöpfung pur
fast so wie lenz in feld und flur
und bringt hervor was noch nicht war
im wort erglänzt es hell und klar
wobei der sprung das wunder ist
vom nichts ins sein - den abstand misst
kein massband je kein metermass
dennoch der tollste sprung ist das!
der ur-sprung der dem ur-knall gleicht
und so tief in den abgrund reicht
da ist vom grund noch nichts zu seh’n
auf dem wir menschen alle steh’n
als das vernunftbegabte tier
ja fünf mal zwölf ist hundertvier
weniger vier mal elf indeed
und folglich passt es wie man sieht...
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„am baum der dichtung wächst manch ast
der kaum recht ins gefüge passt
sorgt jedoch durchaus für kontrast
ein solcher ast ist der bombast
wenn ihr den ruhig wachsen lasst
wird daraus vielleicht seidelbast!“
bemerkte einst schon theophrast
und stieg mit seinem badegast
flugs hoch auf den antennenmast
im hof vom kronprinzenpalast...
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ein stollen stand auf sultaninen
und liebte die bräune an ihnen
weil ihm seit jeher
- das wurmte die sehr -
korinthen zu finster erschienen...
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bisweilen backt mit seiner ollen
leibniz statt keks bevorzugt stollen
aus butterreichem hefeteig
und sagt zu ihr "du komm ich zeig
dir wie man stollen richtig backt
los zieh dich aus - man backt ihn nackt!"
gesagt getan kaum ist sie bloß
geht auch die backerei schon los
geknetet wird vermischt gerührt
bis leibniz' olle echt verspürt
wie toll so stollenbacken ist
wenn man der liebe nicht vergißt
der stollen selbst denkt !mannomann
wie man bloß stollen wollen kann
ich laufe stets auf flachen sohl’n
und würd mir niemals stollen hol’n
doch offenbar ist da ein trick
bei und auch bannig backgeschick!...
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zum panda sprach der kragenbär
„wenn ich so ohne kragen wär’
fiel mir das jagen wen’ger schwer
denn meistens drückt der doch echt sehr
bin ich hinter meim fresschen her
bloß ohne kragen wäre ich
kein kragenbär mehr sicherlich
das ging’ mir auch voll gegen’ strich
der kragen unterscheidet mich
von andern bären so wie dich!“...
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ein waidmann macht sich auf die pirsch -
was er jetzt will im herbst ist hirsch
weil schöner noch als hasen hatzen
sind abende wo hirsche platzen
erst röhren sie in buhl´gem streite -
der schwächere sucht flugs das weite
denn schon geht's unaufhaltsam los:
es duckt der jäger sich ins moos...
...ein knall erdröhnt wie von granaten
den potentiellen festtagsbraten
zerlegt's in seine einzelteile
erst fliegt's geweih dann reichlich keule
und alles was einst platz-hirsch war,
so herrlich brünftig wunderbar
über die lichtung in den wald
in dem's nun dunkel wird und kalt
nach diesem wahnsinnswildevent -
kein kenner ist, wer den verpennt:
es fällt kein einz'ger flintenschuss,
doch wildbret bringt's samt kunstgenuss...
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beim erblühen der natur
höret was ed widerfuhr :
neulich lag er leicht benommen
- denn der mai war ja gekommen
und die bäume schlugen aus
und er blieb deshalb zu haus -
frühjahrsmüde auf dem rücken
und tat an die decke blicken
wo wie stets die lampe hing
um die grün ein männchen ging --
-- nur die füsse war’n zu sehen
grün wie gras mit grünen zehen
ging es um die lampe rum
ja ed guckte ganz schön dumm
und dachte schon mensch das war’s
das ist invasion vom mars
männchen die um lampen geh’n
grün sind seltsam anzuseh’n
und schlief prompt erschrocken ein :
wach wollt er dabei nicht sein!...
.....war von venus dann am träumen
einst gebor’n aus meeresschäumen
venus bat den äskulap
"!schneid mir meine brüste ab
radikal und nicht zu knapp
weil ich angst vor brustkrebs hab!"...
doch der sagte einfach "!nein
krebs kann zwar doch muß nicht sein!"...
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wie man hier unschwer sehen kann
erholt der brave weihnachtsmann
sich vom bescherungsstress am strand
mit einem longdrink in der hand
er hat die kinder schön beschert
das ist voll aller ehren wert
und drum gibt’s zum normalen lohn
noch urlaubsgratifikation
halbnackt liegt er im liegestuhl
nicht am versifften swimmingpool
nein am strand liegt er und blickt
aufs off’ne meer total entzückt
die sonne scheint es rauscht das meer
war’n seine batterien fast leer
lädt er sie auf nun liebend gern
weit weg von weihnachtsbaum und -stern
palmen ragen hoch empor
weit und breit riecht’s nicht nach chlor
wie in hallenschwimmbadbecken
wo sehr viel bakterien stecken
drei hulamädchen zeigen bauch
den hat der weihnachtsmann zwar auch
nur nicht so sexy nein mehr dick -
sein lack ist ab, sie sind todschick!
doch surft er immerhin sogar
- das bild beweist’s - ganz wunderbar
und nimmt die welle echt perfekt
wodurch erhellt was in ihm steckt
[hat er von robby naish gelernt
der wohnt ja gar nicht weit entfernt
diese wahre surf-legende
legendär selbst in oostende
wo der "maskenmaler" lebte
dem noch surfing kaum vorschwebte -
nein herrn james sidney ensor
schwebte surfen nimmer vor...]
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