Meinem so spät getroffenen lieben Freund: (Version II, 08/2024)

Gedankengedicht zum Thema Erwachen

von  Sermocinor

Meinem so spät getroffenen lieben Freund:

(Version II, 08/2024)

 

So spät erst,

im Herbst meines Lebens,

spüre ich die unerwartete,

tiefe Berührung der Poesie in mir.

 

Ungezählte Briefe, liebevoll aus tiefer Zuneigung gewoben,

ungeschliffen und roh,

doch beseelt vom Verlangen, ein Herz zu berühren,

verhallten im ewigen Schweigen der Tränen.

 

Worte ohne Einladung,

im inständigen Willen, mein Herz zu schenken,

gingen verloren im Schweigen der erhofften Antworten,

– erkannt, zu spät, den schmerzlichen Grund.

 

Oft sann ich nach,

in stillen, endlosen Weiten,

die Königin meines Herzens blieb fern,

und ich ihr ebenso, ein ferner Schatten.

 

Vielleicht hätten wir uns verdient reich beschenkt,

in Überfluss und Hingabe,

gemeinsam das prächtige Leben erfahren, Hand in Hand, für immer,

ein doch so einfaches Schnäppchen mit dem Schicksal,

von mir nie erkannt.

 

Warum kommen Einsichten erst,

wenn der Herbst in seiner Farbenpracht erscheint?

Gefühlt als ein so schmerzhafter Scherz,

sehnsüchtig und unwissend erwartet,

und weshalb nicht schon im Frühling,

wenn alles erwacht, und bereit ist zu blühen und innig zu geben?



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Kommentare zu diesem Text


 Teichhüpfer (14.08.24, 23:02)
Da steckt viel drin, Farben frohe Poesie.

Teichi
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