Dürfte Jacques Brel das heute noch singen?
Songtext zum Thema Fremde/ Fremdheit
von eiskimo
Anmerkung von eiskimo:
Frei nach Jacques Brel : L´Homme dans la Cité, Brüssel 1958
Kommentare zu diesem Text
Es fällt mir auf, daß das Willkommen an "wenn" und "sofern" gebunden ist. In diesem Sinne kann ich Jacques Brel noch heute zustimmen. Aber ob das mehrheitsfähig ist?
Gute Frage! Mir macht das Chanson bewusst, wie kalt es im Land geworden ist.
oh doch, gerade mit den "soferns und wenns" verbunden gilt das heute noch. Mehr denn je sogar. Die Menschen sehnen sich danach, dass endlich unterschieden wird zw. jenen, die das erfüllen und den anderen.
Die Riesenwelle der Probleme konnte nur dadurch entstehen, dass diese Unterscheidung von den Verantwortlichen konsequent verweigert wird. Ein erstarrtes System wird von den Folgen seiner Starre überrollt.
Die Riesenwelle der Probleme konnte nur dadurch entstehen, dass diese Unterscheidung von den Verantwortlichen konsequent verweigert wird. Ein erstarrtes System wird von den Folgen seiner Starre überrollt.
Da ist sicher was dran. Wobei ich mir die praktische Umsetzung extrem schwierig vorstelle.
Niemand sagt, dass es leicht ist. Es ist mgl. Andere machen es vor, also niemand kann sagen es wäre unmgl
Da die Migration DAS Thema geworden ist, wird eine stärkere Steuerung wohl unausweichlich. Aber wir können angesichts der Not in der Welt, verschärft durch Kriege und die Klimakrise, auch nicht eine Insel der Glücklichen sein - die Versäumnisse und Fehler der Vergangenheit holen uns ein.
eine Insel der Glücklichen sein
Dass es in etlichen Herkunftsländern korrupte Eliten gibt, die ihre eigenen Leute ins Elend treiben, stimmt leider.
Dass Deutschland eins der wohlhabenden Länder auf dieser Welt ist, dürfte aber auch stimmen.
Dass Deutschland eins der wohlhabenden Länder auf dieser Welt ist, dürfte aber auch stimmen.
Naja, wenn man sich wohlhabendes Land nennen will, kann man es sich leisten, 1/3 der Bevölkerung als Prekariat knapp unter die Existenzschelle zu drücken?
Auch ein ehemals wohlhabendes Land kann sich erschöpfen. Wir sind gerade an dem Punkt. Vieles funktioniert nicht mehr. Bildung, Gesundheit, Wohnen, Bahn, Umwelt, alles ist dreiviertel kaputt. Muss es ganz kaputt gemacht werden?
Es kommt mir bisschen vor, wie in der Bibel, wo der reiche Hirte seinem armen Kollegen das einzige Schaf wegnimmt, um damit seinen Gast zu bewirten.
Auch ein ehemals wohlhabendes Land kann sich erschöpfen. Wir sind gerade an dem Punkt. Vieles funktioniert nicht mehr. Bildung, Gesundheit, Wohnen, Bahn, Umwelt, alles ist dreiviertel kaputt. Muss es ganz kaputt gemacht werden?
Es kommt mir bisschen vor, wie in der Bibel, wo der reiche Hirte seinem armen Kollegen das einzige Schaf wegnimmt, um damit seinen Gast zu bewirten.
Antwort geändert am 03.09.2024 um 06:54 Uhr
Es kommt mir bisschen vor, wie in der Bibel, wo der reiche Hirte seinem armen Kollegen das einzige Schaf wegnimmt, um damit seinen Gast zu bewirten.
@ Chioni
Ein treffendes Beispiel!
Wenn bei uns vieles nicht mehr funktioniert, liegt das nicht an der Migration - da sollte man schon differenzieren.
Doch, und zwar zum großen Teil an der unkontrollierten und bedingungslosen Migration. Da beißt keine Maus den Faden ab, mag man sich noch so mit der gegenteiligen Meinung, die so angesagt ist, abmühen.
da sollte man schon differenzieren.
genau darum geht es doch, ums differenzieren.
DIE Migration zu unterteilen in positive und negative Migration. Erstere zu fördern und letztere zu minimieren.
Das Mantra vom früher "reichen Land", aktuell "wohlhabenden Land" ist doch die völlig undifferenzierte Pauschalisierung, mit der man die völlig undifferenzierte Migration begründet.
Antwort geändert am 03.09.2024 um 10:33 Uhr
Da sind wir uns doch einig, liebe chiomi. Ncht pauschal alle für alles verurteilen.
Ja, wir sind uns einig. Ich tue keinen in einen Topf, wo er nicht reingehört.
Was mich stört, auch wo keine Pauschalisierung gemacht wird, wird die Pauschalisierung trotzdem offiziell beklagt und angeprangert. Keine ehrliche Taktik. Die Pauschalisierung wird herbeigeredet, um sie als Feindbild zu bekämpfen.
Was mich stört, auch wo keine Pauschalisierung gemacht wird, wird die Pauschalisierung trotzdem offiziell beklagt und angeprangert. Keine ehrliche Taktik. Die Pauschalisierung wird herbeigeredet, um sie als Feindbild zu bekämpfen.
Eine bedingungslose Willkommenskultur taugt nichts. Deswegen finde ich die von Jaques Brel wichtig und überfällig.
LG
Ekki
LG
Ekki
Da sind wir beide einer Meinung! Danke auch für die Empfehlung, lieber Ekki!
Eiskimo
Eiskimo
Mir macht das Chanson bewusst, wie kalt es im Land geworden ist.
Danke für dieses schöne Lied. Leider hat es keiner von uns geschrieben ...
Es wurde bisschen kälter, weil die vielen warmherzigen Flüchtlingshelfer völlig erschöpft sind nach bald 10 Jahren ausgelaugt, die können nicht mehr. So viele Ehrenamtler haben alles gegeben. Und was ist das Resultat? Man beschwert sich über die Kälte im Land.
@Fridolin
Es freut mich sehr, dass Dir das gefällt - das Chanson berührt einen, weil es bewusst macht, denke ich, dass uns im Zwischenmenschlichen etwas abhanden gekommen ist. Ich sehe das allgemein, nicht nur beim Thema Migration.
Es freut mich sehr, dass Dir das gefällt - das Chanson berührt einen, weil es bewusst macht, denke ich, dass uns im Zwischenmenschlichen etwas abhanden gekommen ist. Ich sehe das allgemein, nicht nur beim Thema Migration.
@chioni
Dass viele Helfer frustriert sind, stimmt wohl. Aber auch die, die noch nie geholfen haben, wissen plötzlich dass alles ganz schlimm ist.
Nochmal: Differenzieren!
Dass viele Helfer frustriert sind, stimmt wohl. Aber auch die, die noch nie geholfen haben, wissen plötzlich dass alles ganz schlimm ist.
Nochmal: Differenzieren!
Aber auch die, die noch nie geholfen haben
Der Alltag ist für viele sehr anstrengend, kräftezehrend.
Antwort geändert am 04.09.2024 um 12:38 Uhr
Ja, die Überlasteten gibt es, sicher viel zu viele. Und denen macht man es auch nicht leicht.
Aber ich sehe auch enorm viele, die es sich sehr bequem machen, vom Coffee to go über den Pizzadienst bis zum Pay-TV - vom teuren Smartphone ganz zu schweigen.
Aber ich sehe auch enorm viele, die es sich sehr bequem machen, vom Coffee to go über den Pizzadienst bis zum Pay-TV - vom teuren Smartphone ganz zu schweigen.