Wortlos und leer

Monolog zum Thema Fremde/ Fremdheit

von  eiskimo

Er fragte sich, ob er den Brief,

dieses Zeichen an seine Ex,

echt noch abschicken sollte;

leer, versteht sich, leer,

weil ja längst alles gesagt war,

eisig, kalt aneinander vorbei.

Sie würde ihn eh nicht öffnen

aber das leere Blatt träfe sie mehr.

als alle verminten Redeversuche.

Tja. Wo war noch ihre Adresse?.




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Kommentare zu diesem Text


 Regina (23.07.22, 17:44)
Einen leeren Brief braucht man nicht zu schicken, wenn man doch schon sowieso nichts gesagt hat. Oder nur Nichtssagendes.

 Moja meinte dazu am 23.07.22 um 18:36:
Sehe ich anders - der leere Brief attackiert auf stumme Weise, finde ich spannend im Gedicht, auch wenn' s eh zu spät ist; keine Adresse mehr? Rache...   :D   amüsant!

 eiskimo antwortete darauf am 23.07.22 um 21:38:
Sie weiß  ja nicht, dass der Brief leer ist. Es könnte ja auch ein unerwarteter Ansatz zu einer Versöhnung drin stecken. Ihn nicht zu öffnen, wäre also eine Totalverweigerung. Damit ginge der definitive Bruch auf ihre Kappe. Öffnet sie ihn, sähe sie, dass er mit dem leeren Blatt die Sache schon or ihr verloren gegeben hat. 
Doppelte Absage also an diese Beziehung. 
Dass er noch nicht mal ihre Adresse parat hat, verstärkt die Distanz, die sich da schon eingestellt hat.... Traurig.
LG

 FrankReich schrieb daraufhin am 24.07.22 um 06:13:
Allerdings stört mich die Bemerkung: "Sie würde ihn eh nicht öffnen." Wie könnte sie da das leere Blatt treffen? 🤔

Ciao, Frank

 eiskimo äußerte darauf am 24.07.22 um 10:09:
Mit dem leeren Blatt hält er sich schadlos, damit kompensiert er für sich die Schmach, dass sie seinen Brief wohl ignorieren wird.

 IngeWrobel (24.07.22, 02:05)
Für mich wäre das eine Ohrfeige, ein leeres Blatt zu bekommen – schlimmer noch, als böse Worte. 
Der Absender beweist, dass er doch noch nicht ganz über dieser Trennung steht: Diese non-verbale Klatsche braucht er wohl noch zum endgültigen Bruch. 
Traurig das Ganze... 

Freundliche Grüße aber zu Dir 
von der Inge

 eiskimo ergänzte dazu am 24.07.22 um 10:02:
Traurig und auch schon boshaft. Ein bisschen wie Krieg. Da findet man ja auch kein respektvolles Ende.
Umso freundlichere Grüße von
Eiskimo
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