die lebenden und die toten

Gedicht zum Thema Krieg/Krieger

von  Létranger

es war nacht und ich starb
als ein granatsplitter meine halschlagader
perforierte, und ich starb unter trümmern
einer hauswand
durch einen abgeschossenen marschflugkörper
und starb im bett, als ich träumte
ich läge wieder bei dir.

ein ganz klein wenig
starb ich
als ich mich im spiegel sah
und sah mich en marche
in der armee der toten.

nicht leicht, die lebenden zu unterscheiden
von den toten
gesichtslose von scheintoten
mitläufern, marschierern
eine winzige differenz
in den gps-daten deines smartphones
ein atemzug
ein herzschlag entscheidet
was für eine art toter du bist.


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Kommentare zu diesem Text


 BeBa (14.09.24, 00:09)
Moin Lé,

ein sehr intensiver Text, den ich noch wirken lassen möchte.

Er berührt mich sehr sehr. Eine wunderbare Lyrik, wie man sie hier nur selten liest.

Danke dir dafür.

 Létranger meinte dazu am 14.09.24 um 07:52:
Hallo BeBa,

freut mich, dass dich dieses Stück Lyrik berührt,

Danke fürs Lesen und für den Kommentar. Danke auch allen, die den Text empfehlen.

Grüße von Lé
(Philipp Létranger)

 Teichhüpfer (14.09.24, 04:25)
Ich habe noch keinen gesehen, der nicht Marionette am Fädchen ist.

lg Teichi

 Létranger antwortete darauf am 14.09.24 um 07:53:
Danke für deinen Kommentar.

Gruß Lé.

 AchterZwerg (14.09.24, 16:10)
Schwer dünkt es
toter als Lebende zu sein

 Létranger schrieb daraufhin am 14.09.24 um 16:13:
😉
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