DAS SONNTAGSMAHL EINES FEUERTEUFELS UND MISANTHROPEN IN EINEM GROSSEN SAAL NAHE DEM SCHWEDENOFEN

Gedicht zum Thema Menschenverachtung

von  hermann8332

DAS SONNTAGSMAHL

EINES FEUERTEUFELS

UND MISANTHROPEN

IN EINEM GROSSEN SAAL

NAHE DEM SCHWEDENOFEN


I APERITIV – GEDICHT


Ich sitze am Sonntag


dem Tag des HERRN


immer recht gern

in einem Dorfwirtshaus

mit einem Speisesaal


am Schwedenofen


und starre durch das

Ofenglas auf das Feuer


als menschliches

Ungeheuer


Schau voller Haß und Wut

in die Ofenglut ...


Hinter mir

füllt sich der Raum


mit lauter menschlichem

Abschaum


mit unwertem Leben eben



Vor mir züngeln höllische

Flammen, knistert das Fegefeuer


leuchtet tiefrot die Höllenglut


was mir seelisch sehr gut tut


Ich habe

misanthropische Gefühle


Im Saal herrscht ein Gewühle


von lauter Untermenschen

Mischpoche und Gesocks


und von Krethi und Plethi


Ich verachte die Masse


und ich hasse sie:


Die Schrate, Bauernsäue


und die Troglodyten


die Pflatschen

mit den dicken Titten,


die Schmerbäuche und Wampen


mit ihren fetten Schlampen


das ganze Kroppzeug, Herdenvieh

mit all den ekelhaften Bälgern


so hässlich wie die Eltern



und liebe folgenden Wachtraum

gar köstlich anzuschaun:


Ich bin ein großer Teufel

und ein gewaltiger Kleufel

der eine riesige Schaufel

schwingt und dabei Kirchen -

lieder singt


und schaufle diesen Unrat

der sich zum Fraß versammelt hat

in den saalhohen Schwedenofen


durch die riesige Feuertür


und laß ihn in den Flammen

brutzeln


bis es riecht nach verbranntem Fett

wenn all das Ungeziefer brät


Dann wird’s im Saal

still und leer


Man hört

kein Sterbenswörtchen mehr


Und ich bestell

mein Mittagsmahl


Sitze gemütlich vor dem Ofen


Füll mir mit Braten das Gedärm


Trink zuvor einen Appetitanreger

der sich nennt


Obergeist


und mir auf der Zunge brennt

und sich als appetitanregend

nur bei mir erweist


Genieß den Frieden und die Stille

wie sie nach Gottes Wille


gehört zum Tag des HERRN


und auch die

menschliche Wärme “

die nun der Ofen abstrahlt


nach dem Getös und Lärme




II DIGESTIF - GEDICHT


Ein lautes Rülpsen , Furzen


nach Luthers

und des HERREN Wille


durchbricht die andächtige Stille


weils mir „ geschmacket “ hat


ohne die gräßliche Brut

die nun schmort in der Glut …


Bestell mir einen „ Runterdrücker “


Der sich nennt


Untergeist


und mir auf der Zunge brennt

und sich als verdauungsfördernd

nur bei mir erweist


Aperitif und Digestif

kommen aus der gleichen Firma


Sie heißt


HEILIGER GEIST


und gehört

zum Trinitätskonzern

des HERRN


einem Dreifaltigkeits-

Kombinat


von planwirtschaflicher Art






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