Wir wandern
mit der roten Couch auf dem Rücken,
an Krücken,
doch dafür stets hinan,
über Stock und Stein,
verblichenes Gebein,
in unserem Lauf hält uns niemand
auf.
Die Opfer klagen an,
die Mörder schreien;
bei den Haien
fressen die Nichtgeborenen
sich im Mutterleib
gegenseitig, zur Welt kommt
der Stärkste, der vom Hass
zum Leben Verdammte, auserkoren.
Bin ich über all die Leichen oben,
wird die Luft so dünn;
die Wolken habe ich verschoben,
der Ausblick
in die Tiefe
sei eine Sünde
vor Gott.
Niemand
steht hier höher
als allein ich -
und mein Schafott.
© Rainer M. Scholz