Liebestöter sterben einsam,
Räudeköter werden alt;
ihr Leben war nicht immer bunt,
ein Beben ging durch ihre Haut.
Sie sträubten und
verbissen sich,
sie rissen Wild
und fraßen Fisch
roh und in jungen Jahren.
Bei der Geburt schon sind sie
zum Teufel
und zur Höll´ gefahren.
Nun weinen sie auf stillem Gleise,
am Ende ist nun ihre Reise;
es ging hoch her
und tief fuhr es auch,
am Schluss ging`s um den eignen Bauch.
Die Rute wedelt leise noch,
dann geht es ins Grab,
da steht er hoch,
wie zu dem allerletzten Gruß;
doch ist`s nur Körper,
der Geist sagt Tschüss,
und hat es auch schon längst getan:
ich bin zwar schlau,
doch auch ein Hahn,
der in dem Käfig läuft umher
und plustert sich so gern und sehr.
Die Weiber haben`s mir angetan,
wollt´ aller Welt -
was ich kann,
was ich habe, bin, -
ein Mann;
nur,
was ist schon dran.
Der erste Wurm
sitzt auf der Leine.
Ich nehm´ die Arme in die Beine
und renn´ bis ich ans Ende komm´,
da ist gar lange noch nicht Schluss.
Ich hab´ ihn nicht gehört,
den Schuss.
Und du?
Die Kuh macht nicht auf der Alm
nur Muh,
der Hund bellt hinterm Kater her -
ich mag das Leben doch so sehr,
hab`s leider nie begriffen;
doch ich warte,
auf dass an diesem Ende ich noch
anfange neu zu leben.
© Rainer M. Scholz