Warum ist die Welt so unromantisch geworden ?

Essay zum Thema Romantik

von  Lorolex

Für romantisch halt ich es immer noch, wenn man ein Zimmer voller Bücher hat, so ein Hauch von etwas Geheimnisvollem. Solche Ansammlungen bieten tausend Antworten zu tausend Fragen, sie sind nur versteckt und fordern den Betrachter heraus, sie zu suchen. Heutzutage allerdings ist man den Staubfänger „Buch“ zu Leibe gerückt mit modernster Technik, kein Stöbern mehr in städtischen Büchereien, es riecht auch nicht wie ein altes Buch, sondern eher nach Elektro! Nur ganz hartgesottene sind immer noch beim Buch geblieben und davon gibt es sehr viele … weil sie die Romantik und das Haptische so lieben. Ich zähle dazu und glaube auch ein wenig geheimnisvoll zu sein!

Anderes Beispiel: Menschen die mir was bedeuten, schreibe ich Weihnachten einen Brief, ganz klassisch mit Füller und Briefpapier. Man muss sich dafür Zeit nehmen und ja keinen Fehler fabrizieren, sonst muss der perfekte Autor alles nochmal schreiben. Zu Schulzeiten durfte man den Lebenslauf und die Bewerbung für eine Ausbildungsstelle noch mit der Hand schreiben, eine heikle Sache, aber wie ich finde: Romantisch! Ich denke mir, wenn ich heute eine Bewerbung schreiben müsste, würde ich sie handschriftlich verfassen, nur um ein Statement abzugeben, dass man sich viel Mühe macht und hofft, dass das auch die Personalabteilung so sieht! Wäre ich Unternehmer, würde ich sofort so jemanden einstellen und wenn die Referenzen stimmen, dann erst recht!

Thema Auto fahren: Jedermann fährt Auto heutzutage, es geht schnell, trocken und bequem,.. doch die Autofahrer vergessen, dass man ganz romantisch noch mit dem Fahrrad fahren kann. Fahrradfahren versaut nicht die Umwelt mit Lärm oder Abgasen, Fahrradfahren hält Fit, Fahrradfahren ist günstig. Ein Lehrer von mir sagte einmal: Der Mensch ist für das Fahren eines Zweirades wie geschaffen, weil er bei geringer Geschwindigkeit angemessen reagieren kann. Für ein Auto, mit der zehnfachen Geschwindigkeit, ist er von Natur her gar nicht ausgelegt! Wie wahr!

Außerdem ist beim Auto auch der Hightech eingezogen. Man kommt sich vor wie in einem Flugzeugcockpit! Muss das sein, so abhängig von der Technik. Meines Erachtens verliert sich der Mensch in ihr, er entfernt sich immer weiter von Gottes Schöpfung und somit von der Romantik.

Liebe Viel-Autofahrer, wisst Ihr eigentlich was Euch entgeht, wenn Ihr Elektro-Vasallen werdet? Fahrradfahren kann nützlich sein, aber vor allem, es ist abenteuerlich und, wie gesagt unheimlich romantisch.


O.g. Text spiegelt meine persönliche Meinung wider! Positive, wie negative produktive Kritik ist durchaus erwünscht!


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Kommentare zu diesem Text


 Teichhüpfer (20.12.24, 19:16)
Das Leben so ab dreißig, wo die Träume enden. So mit sechzig, wann hört das endlich auf. Jeden Tag so zu nehmen als wäre es der Letzte. Mit dem Autofahren meine ich, etwas ganz anderes. Du bist Zugpferd von einer Familie, egal wie das jetzt gemeint ist, alleine und brauchst Ablösung. Jeder hat so sein Geheimnis, bei mir war es Sport, mein zu hoher Zuckerwert...

lg Teichi

 Graeculus (20.12.24, 23:41)
Im Zeitalter der Romantik war die Welt gar nicht so romantisch, weshalb sie sich in einer verklärten Vergangenheit oder in phantastischen Geschichten bewegt hat.

 hehnerdreck (21.12.24, 00:32)
Neben dem 100-Meter-Sprint und dem schnellen Radfahren habe ich mich als Jugendlicher ernsthaft für eine Rennfahrerkarriere interessiert. Am liebsten natürlich in der Formel 1. Tatsächlich habe ich es aber nicht einmal zu einem Führerschein gebracht. Vor nicht allzu langer Zeit dachte ich noch daran, den Führerschein doch noch zu machen. Bis ich mich im BMW-Museum in einen luxuriös ausgestatteten Sportwagen setzte und mir vorstellte, damit herumfahren. Es fiel mir wie Schuppen von den Augen, als ich einen ganz großen inneren Widerstand in mir spürte, so ein Auto jemals zu fahren. Wie leicht könnte man damit ein Kind totfahren, das zum Beispiel hinter einem Fußball um die Ecke auf die Straße rennt. Nein, diese große Verantwortung wollte ich auf keinen Fall übernehmen. Es fühlte sich geradezu für mich absurd an, in so einer tonnenschweren Quasi-Tötungsmaschine herumzufahren.

Dein Essay hat mir sehr gut gefallen.

LG

Kommentar geändert am 21.12.2024 um 00:33 Uhr

 Lorolex meinte dazu am 21.12.24 um 05:17:
Moin hehnerdreck,
ich habe zwar einen Führerschein gemacht, ihn aber die letzten fünfundzwanzig Jahre nicht genutzt. Das liegt daran, dass ich mich in einem Auto einfach nicht wohlfühle am Steuer! Auf dem Beifahrersitz liebe ich das Autofahren!

Kai
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