toastbrotgeschichte

Gedankengedicht

von  Redux

den lieben langen tag lang

der gedanke an dieses blöde toastbrot,

welches ich kaufen musste,

was ich keinesfalls vergessen durfte,

weil es wichtig war

für den abend und überhaupt.

und dann quälte ich mich durch den feierabendverkehr

missachtete rote ampeln

war gehetzt

und dachte dennoch in all dem dschungel

an den sinn des lebens

an das, was war und an das, was noch kommen sollte,

an das erlebte, an das, was verloren war,

an das, was gewonnen wurde,

an die gegangenen wege und an die, die nie begangen wurden,

an das, was dahinter stand und an das, was anfangs war

und an das, was einst nach allem bliebe,

zwischendurch rammte ich einen radfahrer

und verliebte mich zwei sekunden lang in einen fetzen abendrot

kaufte ein toastbrot und glitt wie in gehetzter

oder ein flüchtender oder ein wanderer

durch die wege der stadt und des lebens ans ziel,

um zu erkennen, dass ich keinen toaster besaß

und auch nie einen besessen hatte,

aber ich war angekommen und was mir blieb,

war ein fetzen abendrot, der sich im raum verlor



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Kommentare zu diesem Text


 Regina (17.01.25, 08:38)
Das Toasten geht doch auch im Backofen.

 Nuna (17.01.25, 09:21)
Wieviel Unnützem man(ich,du,er,sie,es) schon hinterhergelaufen ist und was einem dabei skuriles so passieren kann, wie über das Leben nachdenken, ohne es tatsächlich zu brauchen. Schönes philosophisch und erkenntnisreiches Gedicht zum drüber nachdenken. 
LG Nuna <3

 BeBa (18.01.25, 00:42)

den lieben langen tag lang
der gedanke an dieses blöde toastbrot,
welches ich kaufen musste,
was ich keinesfalls vergessen durfte,
weil es wichtig war
für den abend und überhaupt.
Fängt es so nicht immer an, dieses ganze Elend?


LG von einem Leidensgenossen  ;)
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