Leseratte

Aphorismus zum Thema Bildung/ Wissen

von  Regina

1. Zum Lesen braucht man nicht nur eine Brille, sondern auch ein Hirn.


2. Es gibt verschiedene Lesebrillen: 

Bekannt ist ja die rosa Brille. Aber auch die Clobrille, die beschlagene Brille, die Herzbrille, die Vorurteilsbrille, die Empörungsbrille, die politische Brille, die destruktive Brille und die Schlafbrille werden gern benutzt.


3. Assoziationen, die beim Lesen plötzlich auftauchen, sind nicht die absolute Wahrheit über den gelesenen Text und den Autor.


4. Ist der Autor verfügbar, könnte man ihn fragen, wie er etwas meint, bevor man sich sinnlos empört.


5. Der Grundsatz "Warum denn einfach, wenn es auch kompliziert geht" kann den Leser überfordern.






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Kommentare zu diesem Text


 Graeculus (11.02.25, 23:55)
Da fällt mir noch, wahrscheinlich passend zu Deiner Nr. 1, ein Aphorismus von Lichtenberg ein: "Wenn ein Kopf und ein Buch aufeinandertreffen und es klingt hohl, dann muß das nicht am Buch liegen."

 Regina meinte dazu am 11.02.25 um 23:57:
Ja, das ist noch besser.

 Graeculus antwortete darauf am 12.02.25 um 00:01:
Wie kommt eigentlich das Wort Leseratte zustande, d.h. warum ist man da gerade auf eine Ratte verfallen?
Das fragt jemand, der lebenslang eine war.

 Jack schrieb daraufhin am 12.02.25 um 03:11:
Ich würde meine Lesemaus niemals eine Ratte nennen.

 Regina äußerte darauf am 12.02.25 um 05:56:
https://www1.wdr.de/radio/wdr2/themen/frag-doch-mal-die-maus/leseratte-106.html#:~:text=Fr%C3%BCher%20sollen%20Studenten%2C%20die%20ihre,offenbar%20wie%20eine%20Ratte%20ausgesehen.

 Jack (12.02.25, 03:21)
Zum Lesen braucht man nicht nur eine Brille, sondern auch ein Hirn.
Das Hirn eines Brillenträgers kann ohne Brille, ja mit geschlossenen Augen lesen. In Träumen las ich schon viele Bücher. 
die Empörungsbrille
 ist die einzige der Aufgeführten, die keine Hirn-, sondern eine Gemütskrankheit korrigieren soll. Wer mit Wut im Bauch liest, liest mit den Alternativkopföffnungen und bekommt beim Lesen keinen Input, sondern produziert sofort (meist flüssigen) Output: Dünnschiss.
Assoziationen, die beim Lesen plötzlich auftauchen, sind nicht die absolute Wahrheit über den gelesenen Text und den Autor.
"Danke, dass du das Offensichtliche aussprichst!"
Quintus Lentullus Batiatus.

Das Erschreckende ist, dass diese Banalfeststellung tatsächlich not tut.
Ist der Autor verfügbar, könnte man ihn fragen, wie er etwas meint, bevor man sich sinnlos empört.
Tratschtanten beiderlei Geschlechts reden nie mit dir, sondern immer nur über dich.
Der Grundsatz "Warum denn einfach, wenn es auch kompliziert geht" kann den Leser überfordern.
So einfach wie möglich, aber nicht einfacher, ist einfach nicht immer einfach zu schreiben, besonders wenn das Ego mitschreibt.

 Regina ergänzte dazu am 12.02.25 um 05:44:
Erhellende Ergänzungen. Danke

 harzgebirgler (12.02.25, 09:10)
:) :) 
auch das lesen von wein
sammelt trauben in offenes ein --
mit brett vorm kopf bringt lesen nichts
des vernageltseins angesichts.

gruß henning

 Regina meinte dazu am 12.02.25 um 09:48:
Da könnte mancher Leser darüber nachdenken, sich auf die Weinlese zu spezialisieren.

Antwort geändert am 12.02.2025 um 09:48 Uhr

 harzgebirgler meinte dazu am 12.02.25 um 11:09:

 Nuna (12.02.25, 10:28)
Zu 1)
Bei ausreichender Sehstärke erübrigt sich die Brille. Sprachgefühl und Durchblick wären natürlich von Vorteil.

LG Nuna

Vielen Dank Regina für die Inspiration zur Erinnerung an die Lesemaus:)

 Regina meinte dazu am 12.02.25 um 10:32:
Das wäre mal ne neue Erfindung: die Durchblickbrille.
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