"Guten Tag! Mein Name ist Wiszlozil!" sagte Frau Wiszlozil stets, aber sie fügte hinzu: "Man spricht es Wischloschil!" Das interessierte niemanden, außer den Krämer, der sie immer mit den Worten: "Guten Tag, Frau Wischloschil!" anredete oder "Selbstverständlich, Frau Wischloschil!" und "Auf Wiedersehen, Frau Wischloschil!" Sonst redete niemand mit Frau Wiszlozil, wozu auch, ihr hatten sie nichts zu sagen und sie ihnen nichts.
Morgens öffnete Frau Wiszlozil ihre Eingangstüre und bückte sich zur Katze herunter, diese schlich um ihre Beine, miaute und ging in das Haus hinein. Seit Herr Wiszlozil gestorben war, lebte sie nur mit ihrer Katze und stirbt diese Katze, dann lebt Frau Wiszlozil eben alleine, das denkt Frau Wiszlozil.
Frau Wiszlozil öffnet nach dem Füttern der Katze wieder die Türe und lässt die Katze wieder hinaus, danach setzt sie sich in ihren Fernsehstuhl und döst vor sich hin, während der Fernseher läuft. Frau Wiszlozil starb vor ihrer Katze, diesen Fall hatte sie sich nicht überlegt. Es ist nur der Katze aufgefallen und die lief hungrig zu Frau Meier, die einen Frisörladen hat, aber erst nach ein paar Tagen, denn sie schlief die ganze Zeit vor Frau Wiszlozils Türe, bis sie nicht mehr schlafen konnte und zu Frau Meier in den Frisörladen kam. Frau Meier rief: "Jössas! Das ist ja die Katz' der Frau Wischloschil!" Das kam ihr komisch vor, denn die Katze der Frau Wiszlozil kam nie zu der Frau Meier in den Frisörladen. "Ganz verhungert schaust' aus, ich geb dir ein Wurschti." Sie gab der Katze von der Frau Wiszlozil eine Wurst. Die Katze von der Frau Wiszlozil fraß die Wurst gierig auf. "Braves Katzerl, braves Katzerl!"
Als die Katze jedoch am nächsten Tag wieder reinspazierte, kam das der Frau Meier komisch vor, noch komischer als am Vortag und sie rief die Polizei an, sagte: "Ich glaub', mit der Wischloschil is was passiert." Frau Meier sagte nicht Frau Wiszlozil oder Wischloschil, sie sagte nur Wischloschil, was ihre Art war, wenn die Person nicht vor ihr stand.
Die Polizei fuhr zu Frau Wiszlozils Haus und läutete an. Frau Wiszlozil öffnete nicht, weil sie schon tagelang tot war. Eine tote Frau Wiszlozil kann nicht öffnen, eine lebende hätte nie geöffnet, sie wollte keine Leute sehen. Die Polizei kannte Frau Wiszlozils Allüren und fuhr wieder weg.
Erst nach einem Monat rief der Krämer bei der Polizei an und sagte, dass Frau Wiszlozil, er sagte Wischloschil, gar nicht mehr kam. Erst da fuhren sie mit einem Schlosser zu Frau Wiszlozils Haus und fanden sie in ihrem Fernsehstuhl. Sie sah nicht besonders gut aus. Die Katze gehört jetzt der Frau Meier, heißt jetzt Minki, kriegt ihr Wurschti und das Leben geht auch ohne Frau Wiszlozil weiter wie zuvor.