Nachdem der Florian Würth 43-mal auf seine Lebensgefährtin einstach, ging ihm danach regelrecht die Puste aus. Das ganze Zimmer war in Blut getränkt, er auch, aber jetzt war es angenehm still. Ruhe kehrte ein, kein Streit mehr, keine Schreie, innerer Frieden.
Er ging ins Bad, legte das Messer auf die Waschmaschine, die noch nicht ausgeräumt war, die Türe stand weit offen, zog sich aus, stopfte die blutverschmierte Kleidung in die Frischwäsche, gab etwas Pulver in eines der Fächer und drehte sie nochmals auf. Danach duschte er sich länger als sonst, nahm sogar eine kleine Bürste und schrubbte sich die Fingernägel sauber. Danach stand er mit nassen Haaren und Handtuch um die Lenden gebunden vor dem Spiegel und sah sich an. Er fand, dass er nie zufriedener ausgesehen hatte.
Im Wirtshaus bestellte er sich ein Bier, es schmeckte ihm herrlich. Er flirtete mit der Bedienung, nach dem dritten Bier und intensiven Bemühungen, fand er sich im Lager mit der Bedienung vor, mit der er intensiv kopulierte.
Danach verließ er das Lokal, sah in den behangenen Nachthimmel, fuhr mit dem 23:43 Bus Richtung Bahnhof und stieg um 00:13 in den Zug nach Würzburg, dort hob er um 8:02 in der Filiale der Sparkasse 23 000 Euro ab.
Die Kellnerin sagte aus, er wäre reizend gewesen (und sparte alle Details aus), der Busfahrer erkannte ihn, da es seine letzte Fuhr war, am Foto, der Bahnangestellte ebenso, und der Bankangestellte hat noch seinen Ausweis kopiert, ihm einen schönen Tag gewünscht, es kam ein "Ebenfalls!", sehr beschwingt hat er die Bank verlassen, das sah man auf dem Überwachungsvideo.
Man hat ihn danach nie wieder gesehen.