SPRACHE & MACHT

Gedicht zum Thema Gedanken

von  harzgebirgler


Z


sobald wer wo das sagen hat

hat er die macht und sage

auch zu diktier'n was findet statt

und was nicht - ohne frage:

auf sprache gründet solch diktat

dann wird zur diktatur der staat

mit machtmissbrauch und viel gewalt

in unterschiedlichster gestalt


wobei die sprache, logos, seit je eins

mit dem denken* – ohne sie wär' keins

wie ohne es kein sprechen und diktieren

will sagen diktatorisches regieren** -

da sind zwar die gedanken durchaus frei

doch ist es mit der freiheit schnell vorbei

spricht aus sie wer und übt gar laut kritik

denn gleichschaltung bestimmt dort politik...



*der mensch ist das „zoon logon echon“ (ζῷον λόγον ἔχον) , lebewesen das die sprache hat (aristoteles) – wobei logos zugleich auch denken/denkvermögen heisst, worauf die lateinische übersetzung „animal rationale“ weist

**„die sprache ist der güter gefährlichstes“ (hölderlin)




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Kommentare zu diesem Text


 TassoTuwas (16.05.25, 18:59)
Hallo Henning,

die Muttersprache wird zertrümmert
was aber keinen wirklich kümmert
der Hölderlin schon sah es kommen
den bösen Mächten wird es frommen

Liebe Grüße
TT

 harzgebirgler meinte dazu am 16.05.25 um 19:22:
:) :) 
„Die wahre Heimat ist eigentlich die Sprache. Sie bestimmt die Sehnsucht danach, und die Entfremdung vom Heimischen geht immer durch die Sprache am schnellsten und leichtesten, wenn auch am leisesten vor sich.“ (WILHELM VON HUMBOLDT).

<3 liche dankesgrüße
henning
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