wenn politik das schicksal* wär'
dann bleibt eh das geschick
des menschen damit umzugeh'n
weit dahinter zurück
denn wer es ihm sandte und schickte
bleibt morgen
wie ebenso lange zuvor schon
verborgen -
vor allem der sinn und der zweck bleibt verhüllt
von sich aus zu zeigen sich eh nicht gewillt
es hält lieber an sich, lässt uns scheint's im stich
doch verlangt nach klärung ganz offensichtlich...
*Napoleon zu Goethe 1808 in Erfurt
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die sprache könnte sein uns ja gegeben
um zu entsprechen dem was sie uns gab
und sich in ihr verbirgt – ans licht zu heben,
zu bergen in der sprache buchenstab
dies gebende ist uns mehr aufgegeben
als schreibend nach selbstdarstellung zu streben...
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das dasein ist seit je umdroht von dingen
die es dann auch sehr oft ums leben bringen
und als gefahr bestehen immerdar
weil halt der mensch noch nie unsterblich war
des wesen und bestimmung auf der hand
zudem kaum liegt jedoch nicht unbekannt...
...“Ein Zeichen sind wir, deutungslos,
Schmerzlos sind wir und haben fast
Die Sprache in der Fremde verloren.
Wenn nämlich über Menschen
Ein Streit ist an dem Himmel und gewaltig
Die Monde gehn, so redet
Das Meer auch und Ströme müssen
Den Pfad sich suchen. Zweifellos
Ist aber Einer. Der
Kann täglich es ändern. Kaum bedarf er
Gesetz. Und es tönet das Blatt und Eichbäume wehn dann neben
Den Firnen. Denn nicht vermögen
Die Himmlischen alles. Nämlich es reichen
Die Sterblichen eh an den Abgrund. Also wendet es sich, das Echo,
Mit diesen. Lang ist
Die Zeit, es ereignet sich aber
Das Wahre,“
(Hölderlin, Mnemosyne [Zweite Fassung])