Heimat - Wehrpflicht - Kant
Skizze zum Thema Gesellschaft/ Soziales
von S4SCH4
Anmerkung von S4SCH4:
Motivation:
Angeregt wurde mir das Schreiben dieses Textes, durch Moppel im Zuge ihres Textes:
https://keinverlag.de/500601.text
Sowie ein Nachtrag zu Moppels Thema, von dubdidu im Zuge seines Textes:
https://keinverlag.de/500676.text
Woran mir lag: Es sollte eine bejahende Position zur Wehrpflicht eingenommen - und dabei gefragt werden, inwiefern solch eine Wehrpflicht sich mit Mündigkeit und Pflicht (nach Kant) verträgt. Der Text ist mir, aus Gründen, mehr eine Skizze geworden, die grob auf die vorgenannten Fragen in den Motivationsgebenenden Texten eingeht und eine Diskussion darüber anregen kann. Zuletzt sei noch angemerkt, dass mir ein Mangel am Text dahingehend wohl offenkundig ist, hinsichtlich des Nicht-Behandelns der Ausgestaltung eines Wehrapparates, der aber an einigen Stellen doch mit gewissem „Wunschdenkens“ diesbezüglich daherkommt, sowie der schlussendlichen utopischen Idee, dahingehend, dass eine „pflicht“gemäße Umsetzung des Wehrdienstes mit mündigen Menschen niemanden je töten müsse, sondern im Gegenteil, man könnte sich diesem Übel selbst erwehren.
Quellen:
[1] https://www.jstor.org/stable/resrep14591.5 (und folgende Verweise)
[2] "Beantwortung der Frage: Was ist Aufklärung?" erstmals 1784 in der Berlinischen Monatsschrift
[3] Kant, Grundlegung zur Metaphysik der Sitten, verbesserte Auflage 1786 (EA: 1785). Erster Abschnitt: Übergang von der gemeinen sittlichen Vernunfterkenntnis zur philosophischen
Kommentare zu diesem Text
Denn sie bedrohen andere Staaten unaufhörlich mit Krieg, durch die Bereitschaft, immer dazu gerüstet zu erscheinen; reizen diese an, sich einander in Menge der Gerüsteten, die keine Grenze kennt, zu übertreffen, und, indem durch die darauf verwandten Kosten der Friede endlich noch drückender wird als ein kurzer Krieg, so sind sie selbst Ursache von Angriffskriegen, um diese Last loszuwerden; wozu kommt, daß zum Töten, oder getötet zu werden in Sold genommen zu sein einen Gebrauch von Menschen als bloßen Maschinen und Werkzeugen in der Hand eines andern (des Staats) zu enthalten scheint, der sich nicht wohl mit dem Rechte der Menschheit in unserer eigenen Person vereinigen läßt. Ganz anders ist es mit der freiwilligen periodisch vorgenommenen Übung der Staatsbürger in Waffen bewandt, sich und ihr Vaterland dadurch gegen Angriffe von außen zu sichern. [...]
Der letzte Satz macht klar, daß Wehrdienst freiwillig sein sollte, wenn auch eine Aufgabe für Staatsbürger.
Vor allem ist Kant gegen Söldnerheere, wie er es deutlich sagt.
Die periodischen Waffenübungen von Staatsbürgern sollen freiwillig sein.
So ganz verträgt sich das mit einer allgemeinen Wehrpflicht m.E. nicht. Eventuell in einer Form, wie es sie damals noch nicht gab und die daher jenseits seines Horizontes lag: nämlich mit einem Recht auf Wehrdienstverweigerung, wie heute im Grundgesetz vorgesehen.
Hegels Heimatbegriff deckt sich aber mit dem im Text verwendenten -, weitesgehend, und es ist sicherlich ein guter Hinweis, ihn zumindest einmal genannt zu haben.