Ein Tag beginnt erneut

Prosagedicht zum Thema Schwermütigkeit

von  S4SCH4

Ein Tag beginnt erneut

Und das doch zum ersten Mal

Mit einem kalten Mond auf Stirnen

Und Geschwistern aus Kristallschädelbrocken die stöhnend scheitern

 

Verheilt

Als hätte jemand Hände auferlegt

Sind gestrig keifende Wunden überwachsen

Fassaden die wie Tapete auf Tapeten wirkt und als ein Verband

 

Müdigkeit in Eimern schwappend übers Wasser tragen

Und tropfend auferzählen woher der Mangel

Im nährstoffarmen Habitat unglücklicher Saat

Den Wert für seine wachende Summe erhält und sich aufstellt

 

Auf das die Augen ausgerichtet

Auf das die Ohren hören mögen

Wo der Blick ganz dicht verschwindet

Und der Ton davon mit Echos schwingt

 

Leergesehener Geist und totgestillter Gott

Verschwunden und

Auf Tonbändern laufend

Als wären es die Krücken die brüchig mit mir redeten

 

Der Klang der Dinge holt mich

Und als wäre das Echo schneller als der (dieses gebende) Ton

Und auch schneller als der Schatten

In einem Heim das ´weggenommen´ schreit es sei `ohnehin Hohn´

 

Die Sabotage einer Parade

Derer man beiwohnt und sie hochlobt und feiert für den Frevel

Der begangen wird wo sie selbst mit dem Florett

Ins Herz sticht … und schließlich bricht

 

Es bedürfe keinen Gegner wenn er mit dir ist

Denn er entwaffnet ohnehin

Mit einem Blick aus leerem Glauben

Der geraubte Sehsinn einer Angst die aus der Angst gepellt 

Eine Seele isst 


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Kommentare zu diesem Text


 Moppel (05.07.25, 09:15)
ich würde den Filmtitel "Angst essen Seele auf" nicht verwenden, denn er ist einmalig. Das gedxht hat eine Schwere, die diesen Satz nicht braucht.
Wie wäre es mit: die aus Angst gepellt, ihre Schale verliert?
Es bedrüfte keines Gegners, wenn alle miteinander sind. Das wäre wohl am besten. ;)
lG von M.

 S4SCH4 meinte dazu am 05.07.25 um 09:20:
Hallo Moppel, ich werde es mal auf mich wirken lassen ... das mit der Schale finde ich ganz gut. Doch mit den "Miteinander" tappen wir womöglich in eine Falle, sind alle miteinander gibt es keines mehr, weil das Pendant fehlt, oder wäre das die Ahnung, die Angst eines miteinanders o.ä.? Nur eine Ahnung?Ein imaginörer Gegner, der sich im Leben nicht zeigt ... oh je ...  Danke und Grüße Sascha

PS. An Fassbinder hatte ich nicht gedacht bei der letzten Zeile

Antwort geändert am 05.07.2025 um 09:21 Uhr

 Moppel antwortete darauf am 05.07.25 um 11:50:
keine Angst, Sascha, die Menschen werden es nie schaffen ohne Feindschaft und Krieg auszukommen. Das ist sicherer als unsere Rente... :(
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