F*R*Ö*S*C*H*E*N GILT DAS AUGENMERK HEUT IN DIESEM SAMMELWERK...(1)

Sonett zum Thema Fantasie

von  harzgebirgler



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das froschkonzert im schilf vom teich
beginnt nach kurzer pause gleich
erneut mit lautstarkem gequak
das dem noch lang in ohren lag
der fische liebt - die quaken nicht
selbst wenn ein stichling sie mal sticht...


*


die frösche wollten wieder konzertieren
und packten ihre instrumente aus
das streichensemble es bestand aus vieren
der fünfte war ja krank und blieb zuhaus

denn sonst wären sie ein quintett gewesen
und hätten zu gehör auch eins gebracht
doch dafür müßt’ der kranke frosch genesen
dem ein bronchialkatarrh zu schaffen macht’

zum glück gibt’s aber herrliche quartette
von wolfgang amadeus ludwig van
da fidelt man zu viert selbst um die wette

was voll das publikum begeistern kann -
selbstredend klatschte es sich dann am ende
minutenlang regelrecht wund die hände...


*


das froschkonzert im hause quak
war supertoll und so was sag’
ich wahrlich nun nicht jeden tag
als einer der mehr fische mag
 
gefidelt ward und auch gegeigt
daß es das vorstell’n übersteigt
die viere spielten drei quartetts
zu je vier sätzen und ich hätt’s

echt nie geglaubt wie toll das klingt
und wie es doch ans herze dringt
beispielsweise ROSAMUNDE *
- dauert gut ne halbe stunde -

darbietung total vom feinsten
voll perfekt selbst noch im kleinsten
beifallsstürme dann am ende
das alleine spricht schon bände!



* Franz Schubert, Streichquartett Nr. 13 "Rosamunde"  in a-moll op. 29


**


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ZUM FROSCH SPRACH DIE QUECKSILBERSÄULE
“DU HOLST DIR BESTIMMT KEINE BEULE
BEIM AUFSTIEG IM GLAS
DENN OFFEN STEHT DAS
SCHWINGT'S WETTER VOLL DIE HITZEKEULE!”...


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der waldwachtmeister storch gibt acht
daß keiner einen blödsinn macht
und etwas tut was nicht erlaubt
obwohl im recht sich mancher glaubt

wie hier der frosch in teiches reich
was meister storch erst gar nicht gleich
weil baden – so besagt das schild -
halt darin als verboten gilt

der frosch fängt prompt zu zetern an
was man ja auch verstehen kann
und quakt „der teich ist mein revier
seit ewig bade ich schon hier!“

und wenn du jetzt vielleicht auch denkst
der storch sei paragraphenhengst
der gerne paragraphen reitet
weil ihm das einfach spaß bereitet

dann täuschst du dich im waldwachtmeister
denn durch solch ausnahmsrecht beweist er
daß eine regel - zwar glasklar -
für frösche nun bestimmt nicht war...


*

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der waldwachtmeister storch dreht seine runde
und sieht den frosch beim kühlen bad im teich
was nicht erlaubt - ein schild gibt klar von kunde
dem fröschlein ist das aber ziemlich gleich

es zetert, regt sich auf, spuckt gift und galle
weil waldwachtmeister storch ermahnend spricht
“das baden ist verboten hier für alle
nur du kümmerst dich kackfrech darum nicht!”

er läßt jedoch noch gnade mal ergehen
vor recht denn ihm ist selbst ja ziemlich heiß
und sieht die dreistigkeit an als versehen

des kleinen froschs der's halt nicht besser weiß
in zukunft gilt's sich aber dran zu halten
sonst wird ein gendarm seines amtes walten...


*


der waldwachtmeister storch bewahrt die ruhe
und regt sich übern kaakhalsfrosch auf nicht
“sei froh, frosch, daß ich dir nichts weiter tue
denn frösche sind ja doch mein leibgericht!”

denkt er bei sich und läßt den klein' gewähren
kein zacken fällt ihm aus der krone drum
er tut ihn nur als amtsperson belehren
nimmt ihm auch sein gezeter nicht groß krumm

würd' selbst gern baden bei der bullenhitze
doch nie im dienst und gar mit uniform
“kein aas ahnt wie ich darin öl' und schwitze

das klärchen heizt uns ein heut' echt enorm!” -
so dreht er schwitzend seine aufsichtsrunde
und freut sich auf die feierabendstunde...


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der uhrknallfrosch saß grün auf der pendüle

und sprach zu ihr „du glaube mir ich fühle

dass es gleich furchtbar knallt und bin dran schuld!“


"ich platze ja schon fast vor ungeduld!“

sprach diese froh und stellte sich drauf ein

denn eingestellt sollt' eine uhr stets sein...


**


9k=

der ochsenfrosch das ist ein tier
das findet man nur selten hier
doch einer kam vor jahr’n ins land
weil er das märchen reizend fand
vom froschkönig - den suchte er
nur ihn zu finden fiel ihm schwer:
 
die brüder grimm war’n ja schon tot
und sonst noch wer der auskunft bot
war nicht in sicht - welch mißgeschick
der ochsenfrosch hatte fast dick
die faxen mit der sucherei
kam hier und überall vorbei
 
zuletzt sogar am lotusteich
vom sagenhaften zwergenreich
und siehe da was für ein glück:
des ochsenfrosches glubschaugblick
erspähte einen seiner art
der zwar bereits recht angejahrt
 
aber ein gülden krönchen trug
weshalb ihm nun die stunde schlug:
der ochsenfrosch war kannibal
wollt’ selbst auch könig sein längst mal
fraß auf den andern unbeschwert
und ist mit kron’ zurückgekehrt...
 
...wohin? fragt ihr, das weiß ich ja!
natürlich nach schwarzafrika -
da kam er her und ging er hin
mit großen plänen wohl im sinn
stand allerdings beim pelikan
dann selber auf dem speiseplan...
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...der pelikan der pelikan

sieht sich den ochsenfrosch kurz an

und dann schnappt - braucht keine gabel -

er den happen mit dem schnabel

der ist nicht gerade klein

nein da passt schon echt was rein

von so schleim’gen leckerei’n

"!mahlzeit!" ruft das warzenschwein!...


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der kronenfrosch hockt noch im teich
und hofft ein fräulein kommt nun gleich:
er wär’ so gerne wieder prinz
und könig - aber küsse sind’s

von einer jungfrau schön und hold
es ist was glänzt nicht alles gold
die bringen ihn zur menschgestalt
zurück sonst wird als frosch er alt

was durchaus ja passieren kann
zwar kommt schon mal ein wandersmann
vorbei am teich doch sieht ihn nicht -
den kronenfrosch kriegt zu gesicht

echt nur die jungfrau die bereit
zum kusse und das nicht bereut
denn dadurch hätt’ an herrschers seit’
sie ausgesorgt für alle zeit...



*


der kronenfrosch ist immer noch am hocken
im teich des waldes und sucht anzulocken
maiden die bereit sind ihn zu küssen
was sie machen können doch nicht müssen

er sah vor kurzem eine schon ganz nah
weil die aber vor frosch sein’ reiz nicht sah
war das weite sie sogleich am suchen
und man hörte ihn dann lauthals fluchen


über dumme gänse die gern träumen

vom märchenprinz doch könige versäumen...


**


Z

den laubfrosch namens fridolin
was glaubt ihr wohl zogs den jüngst hin?!
ja richtig : in die donaustadt
die stephansdom und prater hat 
und heurigen und küß die hand
im schönen sachertortenland -
ein fiaker fuhr ihn fast tot
hielt an der ampel nicht bei rot
dann schiß ihm noch der blöde gaul
ein echtes pfund aufs laubfroschmaul :
da hatte fridolin genug
und kehrte heim - war das nicht klug?!...


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Kommentare zu diesem Text


 Moppel (05.08.25, 22:07)
der König doch der Frösche ist,
nur der ,den mal ein Mädchen küsst...  :D

Wieder schöne Verse und Bildchen, Harzer. lG von M.

 harzgebirgler meinte dazu am 06.08.25 um 13:15:
:)  :)
ein kuss nur wendet frosches not
die ihm ansonsten weiter droht.

lg mit herzlichem dank vom harzer
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