Atlantis

Gedicht

von  GastIltis

Ein Sommertag. Die Luft ist klar.

Es duftet nach Holunder.

Was heute noch wie gestern war,

geht bald den Bach hinunter.


Die Luft ist klar. Es weht ein Wind.

Der Wein wird immer trüber.

Wenn wir nicht mehr die Alten sind,

ist alles bald vorüber.


Es weht ein Wind. Die Sonne sticht.

Die Welt hängt voll Trompeten.

Nur blasen, blasen tun sie nicht.

Es geht so vieles flöten.


Die Sonne sticht, der Hafer auch.

Durchs Land fährt ein Vertreter.

Was heute noch nicht Schall und Rauch,

das ist es sicher später.


Der Hafer sticht. Es hängt so viel

an lauter kleinen Sachen.

Wir wissen wenig, halten still.

Die ganze Welt geht krachen.


Es hängt so viel. Die Zeit vergeht.

Sie ist nicht zu bestechen.

Nur wer nicht traurig ist, besteht.

Wer Trübsal bläst, muss blechen.


Die Zeit vergeht. Des Lebens Sinn

ist niemals zu erklären.

Wenn es nur Schein ist, was ich bin,

ich will doch nichts entbehren.


Des Lebens Sinn? Ein Sommertag.

Es duftet nach Holunder.

Auch wenn es niemand hören mag,

die Welt geht trotzdem unter.



Hinweis: Du kannst diesen Text leider nicht kommentieren, da der Verfasser keine Kommentare von nicht angemeldeten Nutzern erlaubt.

Kommentare zu diesem Text


 Didi.Costaire (01.09.25, 15:44)
Moin Gil,

schon naht der Herbst. Der Leser liest,
und hat er es gelesen,
dann weiß er, dass der Kreis sich schließt.
Was ist, ist dann gewesen.

Liebe Grüße,
Dirk

 GastIltis meinte dazu am 01.09.25 um 17:07:
Hallo lieber Dirk,

du hast schon recht, der Kreis ist rund,
ein Hut, der hat drei Ecken.
Da gibt es jede Menge Schwund,
nicht viel, sich zu verstecken.

Danke und sei herzlich gegrüßt von Gil.

 plotzn (01.09.25, 16:05)
Lieber Gil,

ach lass der Welt doch ihren Rauch,
dann geht sie eben unter,
die Sonne macht das schließlich auch
und ist dann wieder munter.

Herzliche Grüße
Stefan

 GastIltis antwortete darauf am 01.09.25 um 17:13:
Mein lieber Stefan,

warum vergisst du bloß den Schall,
er scheint dir wohl zuwider?
Ich bin kein Ultra, doch ein Knall,
fährt dir in deine Glieder.

Vergiss es einfach, Freund des Friedens.
Herzlich grüßt dich Gil.
Zur Zeit online: