Morgenmanns Versuch die Distanz zu wahren

Monolog

von  S4SCH4

Morgenmann liegt im Halbschlaf und sinniert über die jüngsten Gedanken des heutigen Abends.

 

Gestern,

Du gewitzter Teufel und Scharlatan. Spionierst mir mein ureigenes Leiden aus und verwendest es gar gegen mich, das Fragment einer entwendeten und geschickt gedrehten Spiegelscherbe meiner Ansichten, sehe ich in den Ecken meiner Augen noch aufblitzen. Deine Worte sind gerade das, was mir dein Vorhaben als Mitstreiter und Schuldner verschafft.
Du saugst mich ein, unter falschen Vorzeichen.
Du saugst mich aus, als ein Nachahmer.
Du machst keine Vorwürfe, gibst keinerlei Richtung an, aus dem der Wind deiner Worte weht.
Du suggerierst lediglich.
Du liest mich aus und scheibst mich ab; auf andere Seiten und in ein anderes Buch.
Du bist die Zeit, die durch verpasste Zeit geschieht.
Und du bist zweifellos ich, doch ich muss nicht du sein.

M.

 

Er dreht sich um und schläft ein.



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Kommentare zu diesem Text


 Wastl (01.11.25, 11:31)
Ein (-e Art) Insichhinein-Gespräch?

Liebe Grüße

Wastl
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