Adipoesietas

Fatras zum Thema Entspannung

von  FrankReich

Ein Mensch starrt schon seit Wochen
in einen Gletscherbach.

Ein Mensch starrt schon seit Wochen
ins Leere, Fragen kochen
zwar hoch, jedoch nur schwach.
Er fühlt unausgesprochen
sie an der Schläfe pochen,
doch hält mit Ach und Krach
der Landschaftscharme ihn wach.
Hier schwimmt die Zeit, zerbrochen,
dort fehlt ein Stück vom Dach
und Fleisch fällt von den Knochen
in einen Gletscherbach.


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Kommentare zu diesem Text


 Quoth (16.11.25, 10:48)
Schade, dass nicht auch noch ein Rochen durch dieses gelungene Fatras fächelt. Ja, so macht Nonsense Spaß, und sogar ein undeutliches Gefühl macht sich in mir breit - wie beim Betrachten eines Gemäldes von Jackson Pollock.

 Saira (16.11.25, 13:06)
Man merkt: Der Geist möchte gern philosophieren, doch die Landschaft schickt konsequent „Bitte später wiederkommen“-Signale. Frostig-schönes Nonsensvergnügen!

LG
Saira

 Isensee (16.11.25, 16:08)
Der Text wirkt, als hätte jemand versucht, meditative Einsamkeit mit postmodernem Splatter zu kombinieren. Das Ergebnis ist gleichzeitig verstörend, klischeehaft poetisch und irgendwie faszinierend. Es fühlt sich, als würde ich einem traurigen Hipster beim Fastentag im Gebirge zusehen, während die Metaphern sich gegenseitig auf die Zehen treten.
Vielleicht rauscht der Gletscherbach nur, um die Gedanken zu übertönen, die wir uns selbst nicht zu sagen wagen.
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