Zu viel Karat

Gedankengedicht zum Thema Schein und Sein

von  Füllertintentanz

Kann schon sein lässt balancieren,
blickverbunden tessellieren,
Nächte, die dem Tag verzeihen,
nie zu wahrem Bild gedeihen,
singen stumm ihr Klagelied, 
vom entfernten Sternzenit.
Doch rundgeflohen wird sich rächen,
angeeckt, gescherbt zerbrechen,
denn mit  keinem Wort und Zeichen,
lässt sich Lebenssinn erreichen.
Er zerfällt in Dissonanz,
blechernd klingt sein Minderglanz.

Und so füllt das Tal der Leere,
stets die Hoffnung was da wäre,
wenn statt Worte Lippen münden,
sich vereint zum Kuss verbünden,
nicht nur träumend ungefähr,
unreal, imaginär,
denn als Füllung einer Blase,
Hirngespinst und Traumoase,
misst der Mensch zu viele Ellen,
jede wird daran zerschellen,
und für Wirklichkeitsspagat
hat mein Herz zu viel Karat.

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Kommentare zu diesem Text


 AndreasG (13.02.06)
Hallo Sandra.
Ein sehr schöner Rhythmus und Zeilen, die nicht einfach überflogen werden können. Halt 24-Karat hartvergoldet (vom Leben?).
Liebe Grüße, Andreas
Fabian_Probst (44)
(13.02.06)
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 Theseusel (13.02.06)
Ich stimme Fabian zu liebe Sandra...wieder einmal ein sehr wortgewaltiges Gedicht von Dir! Der Spagat zwischen Sein und Schein, Traum und Realität, entwickelt sich zu einem wunderschönen Bild zur Sehnsucht, des wertvollen Herzens, dass vor Kummer über die ersehnte Berührung der Lippen noch schwerer wiegt. Wenn das Wort wieder über die Lippen zurückkehrt, also im Kuss, schließt sich die Lücke zwischen dem Schein und dem Sein...der Lücke, die da Sehnsucht heißt und das goldene Herz Deines lyrischen Ich wiegt wieder leicht! Ich sende Dir liebe Grüße - Gerd:)
seelenliebe (52)
(13.02.06)
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