An(ge)dacht
Anspruch und Zuspruch für die Woche
Eine archivierte Kolumne von SimpleSteffi
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Es ist, was es ist ... (frei nach Fried)
In der kommenden Woche habe ich wieder einmal zwei Textstellen gefunden, die ich euch gern ans Herz legen möchte.
Jesus schrie laut und verschied. Und der Vorhang im Tempel zerriss in zwei Stücke von oben an bis unten aus. Der Hauptmann aber, der dabeistand, ihm gegenüber, und sah, dass er so verschied, sprach: Wahrlich, dieser Mensch ist Gottes Sohn gewesen! (Markus 15,37-39)[/i]
Dramatisch wird der Todesmoment Jesu dargestellt, der Lehrtext für Karfreitag wurde sicherlich mit Bedacht ausgewählt, soll uns die Bedeutung dieses Opfers Gottes, seiner größten Liebeshandlung an uns vor Augen führen.
Schon manchen Menschen durfte ich im Sterben begleiten, im Todesmoment (erst) eine ältere Dame. Sie hat mir viel bedeutet, ich bin froh und dankbar, bei ihr gewesen sein zu dürfen. Jedes Leben endet wohl anders, so wie auch jedes Leben anders gelebt wird.
Und jeder Tod hat die Tiefe und Bedeutung, in der hier Jesu Tod beschrieben wird. Jeder Tod reißt den Vorhang im Tempel erneut entzwei. Sinnbildlich. Denn bei jedem Tod ist bei mir innerlich etwas zerrissen, etwas zu Boden gefallen. Ich denke, jeder, der Sterben erlebt hat, wird mich verstehen. Es ist ein unsagbarer Schmerz, den Verlust eines geliebten Menschen ins eigene Leben zu integrieren.
Und in diesem Zerreißen können und sollen wir immer wieder erkennen, dass genau dieser Mensch, jeder Mensch Gottes geliebtes Kind ist. Nicht „war“, wie es der römische Hauptmann sagte, sondern ist und immer sein wird. Denn wir dürfen uns getröstet und getragen fühlen vom Versprechen der Auferstehung und des ewigen Lebens in Gottes Hand.
Damit wünsche ich sicher niemandem solch schmerzliche Erfahrungen, ich möchte euch den Blick schärfen für das, was im Lehrtext für Karsamstag beschrieben wird:
Jesus sprach: Lasst die Frau in Frieden! Was betrübt ihr sie? Sie hat ein gutes Werk an mir getan. Sie hat getan, was sie konnte; sie hat meinen Leib im Voraus gesalbt für mein Begräbnis. (Markus 14,6.8)[/i]
Verschwenderisch war die besagte Frau; Salböl im Wert des Jahreslohns eines Tagelöhners ergoss sie einfach so über das Haupt Jesu. Sie erkannte ihn, sie liebte ihn. Und setzte ein Zeichen dieser Liebe.
Die Menschen erkannten Keinen sinn in dieser Tat, rechneten die Liebe auf. Doch Liebe rechnet sich nicht auf. Liebe ist verschwenderisch und muss verschwendet werden. Denn niemand von uns weiß, wann der nächste Vorhang zerreißt.
In diesem Sinne: Seid verschwenderisch!
Und: Seid gesegnet in dieser Woche!
Kommentare zu diesem Kolumnenbeitrag
(16.03.08)
wie immer habe ich mit grossem Interesse deine Kolumne gelesen.
Wie immer mache ich mir meine eigenen Gedanken und teile sie hier selten mit.
Doch heute teile ich dir mit, dass ich mir wünsche, dass deine Botschaft hinaus in die Welt getragen wird. Dass alle Menschen verstehen werden, was du uns hier geschrieben hast.
Mögen deine Worte in die Herzen aller Lesenden schlüpfen und dort ihre Wirkung tun.
In diesem Sinne, einen schönen Palmsonntag mit viel Liebe und Menschlichkeit.
(16.03.08)
(16.03.08)
die wir dieses mysterium immer neu zu begreifen
suchen, ist dies eine wundersame reise, die
niemals endet und uns weitet und, wenn alles
gut geht, in die freiheit führt.
:)
es gäbe einige lange gespräche aus deinen kolumnen.
wer weiss, vielleicht ist uns ja mal eine nacht gegönnt
oder ein tag.
:)))
herzliche segenswünsche auch für dich,
Kirsten