Alle 600 Textkommentarantworten von Willibald

20.01.22 - Diskussionsbeitrag zum Text  Epochentypische Gedichte: Christian von Hofmannswaldau: Die Welt von  EkkehartMittelberg: "jou, kann man so sehen, hier die andere Sichtweise: a)  1. Quartett und 2. Terzett korrespondieren miteinander: Traurgikeit und Melancholie. b) Das zweite Terzett ist insofern was Besonderes,, als es eine theologische Volte schlägt:  Wer die Welt verachte, der sei - gewollt oder ungewollt - ein Teufelsdiener, insofern er sich dem "Zweifel" hingebe und damit das Bild des "guten Gottes und seiner Schöpfung" unterminiere. Das ist recht kühn, hier indirekt die Sünde ins Spiel zu bringen und den Teufel. c) In der philosophischen Abhandlung weiter oben, die gar nicht so nebenher kömmt, ist ein Theologe Kronzeuge für b): PROKOP VON GAZA hält es sogar für «blasphemisch», unter dem ‘allesʼ von Koh. 1, 2 «den Himmel, die Erde, das Meer und diesen Kosmos» zu verstehen; denn «die Werke Gottes können nicht nichtig, sondern nur zuverlässig sein»"

20.01.22 - Diskussionsbeitrag zum Text  Casi casi somos l@s primer@s von  Manzanita: "Bueno, eso no es ninguna tontería. Saludos."

20.01.22 - Diskussionsbeitrag zum Text  Casi casi somos l@s primer@s von  Manzanita: "Eso sí que complace a mi corazón y a mi cabeza. Lamentablemente, la traducción no puede ser corregida (todavía)."

20.01.22 - Diskussionsbeitrag zum Text  Casi casi somos l@s primer@s von  Manzanita: "Gracias por su consejo, sabio!"

20.01.22 - Diskussionsbeitrag zum Text  Epochentypische Gedichte: Christian von Hofmannswaldau: Die Welt von  EkkehartMittelberg: "Die Imperative ab der 11. Zeile tragen Nebenakzente, das ist wohl die Grundlage von Ekkis Formulierung "trochäisch", die lässt sich nicht halten. Im Plavius-Sonett findet sich eine Vertiefung der Gedankenführung, die gewisse Beliebigkeit und Austauschbarkeit sehe ich (noch) nicht. :'( ;)"

20.01.22 - Diskussionsbeitrag zum Text  Epochentypische Gedichte: Christian von Hofmannswaldau: Die Welt von  EkkehartMittelberg: "@Frank Die Zeile Komm, Seele, komm und lerne weiter schauen,   kann mit einem Hebungsprall/spondeusnaher Betonung gelesen werden, insofern dann "Komm" einen Nebenakzent erhält. Und dass ab dieser Zeile Der Gedankenduktus eine "neue" Richtung erhält, ist durchaus bei Ekki richtig beobachtet... Zum Plavius-Sonett: Die gewisse Austauschbarkeit in lyrischen Strophen ist kein besonders belastbares Qualitätskriterium, das gilt auch dann, wenn man vom Sonett eine dialektische Argumentationsstruktur oder ähnliches fordern mag.  Und das gilt auch für den Rekurs auf Traditionen. Im Rekurs wird allenfalls deutlich, dass Traditionen durchaus komplexe Gedankengänge zulassen. Plavius, der hier der "contemptus mundi" eine geschickte Absage erteilt, lässt sich etwa in diesen Traditionsstrang einordnen: 1. ‹Vanitas mundi.› ist kein spezifisch biblischer Begriff, er kommt außer im Alten Orient und in Ägypten auch in verschiedenen Literaturgattungen Griechenlands vor . So urteilt der Kyniker MONIMOS: «Was als existierend angenommen wird, ist alles Dunst» . Von den biblischen Belegen für ‹v.m.› ist der wichtigste: «Alles ist Windhauch» (Koh. 1, 2). In den griechischen und lateinischen Übersetzungen wird das hebräische ‹hæbæl› durch Wortbildungen aus dem Stamm von μάταιος bzw. ‹vanus› wiedergegeben . Dabei verstand man, spätestens seit der Übersetzung ins Griechische, das ‘allesʼ (τὰ πάντα) im Sinne der griechischen Philosophie als die Gesamtheit der Seienden. Neuerdings wird dieses kosmologisch-universale Verständnis in Frage gestellt und das hebräische ‹hakkol› nur auf die menschlichen Wirklichkeiten,also nicht auf Gott, Weltall und Natur, bezogen . Auch Röm. 8, 20, der wichtigste neutestamentliche Beleg, hat weniger die Schöpfung, den Kosmos, im Blick, sondern den derzeitigen Zustand der Gläubigen und ihre Befreiung daraus am Ende der Zeit .     2. Die Kirchenväter entfalten die biblische „vanitas mundi“  in zwei Richtungen; sie relativieren sie gegenüber der Gnosis und dem Manichäismus und betonen den Sinn und die gute Ordnung der Schöpfung. Andererseits radikalisieren sie die v.m., indem sie die Sünde als ihre eigentliche Ursache benennen. Dem ersten Anliegen entspricht die Vermeidung einer kosmologisch-universalen Auslegung der einschlägigen Bibelstellen. So nennt HIERONYMUS zwar als Ziel des Kohelet den «contemptus mundi», schwächt diese Aussage aber sofort durch die Erklärung ab, die Welt sei nicht an und für sich nichtig, sondern nur im Vergleich mit Gott . PROKOP VON GAZA hält es sogar für «blasphemisch», unter dem ‘allesʼ von Koh. 1, 2 «den Himmel, die Erde, das Meer und diesen Kosmos» zu verstehen; denn «die Werke Gottes können nicht nichtig, sondern nur zuverlässig sein» .   3. Für platonisierende Kirchenväter sind die sichtbaren Dinge nichtig, und zwar im Vergleich zu den höheren, unsichtbaren. «Wenn Kohelet also über die sichtbaren Schöpfungen, die Ausstattung des Kosmos spricht, so nennt er sie ‘Nichtigkeit der Nichtigkeitenʼ im Vergleich zur geistigen Wesenheit, zu Gott, zu den ‘Engelnʼ, den ‘Herrschaftenʼ, den ‘Gewaltenʼ ... Im Vergleich zu diesen geistigen und ‘unsichtbarenʼ Schöpfungen ist die sichtbare Schöpfung Gottes unbedeutend. An und für sich aber ist sie großartig» .   Nichtig ist in der Sicht der Kirchenväter vor allem das menschliche Leben selber, und zwar gerade in seiner Zeitlichkeit. «In der Tat, unsere Tage sind wie ein Schatten. Ich war ein kleines Kind, ein Knabe, ein Jüngling, ein junger Mann, ein Mann, d.h. im vollkommenen Alter, in der Mitte der Jahre. Ohne es zu merken, bin ich ein Greis geworden. Auf das Greisenalter folgt plötzlich der Tod. Jeden Tag verändere ich mich, und ich merke nicht, daß ich nichts bin», kommentiert ORIGENES (HIERONYMUS) Ps. 143, 4 . «Es geht auf Erden zu wie bei spielenden Kindern. Wer heute noch Richter ist, ist morgen schon ein Gerichteter. Wer hochfahrend das Szepter schwingt, wird oft vom Scharfrichter abgeführt. Der Reiche gerät in Armut. Ein Unbekannter wird wider alle Erwartung zum Allherrscher», lautet eine Beschreibung des menschlichen Loses [10].   4. Nicht also die Schöpfung selber ist nichtig, sondern die «Werke der Menschen sind es, die sein Leben ausmachen: seine Geschäfte, sein Handel, sein Besitz, seine Stellung, sein Reichtum, sein Luxus» [11]. Als Ursache der Nichtigkeit der menschlichen Existenz nennt vor allem AUGUSTINUS die Sünde. Zur Kennzeichnung einer Existenz, die aus freier Entscheidung sündigt, dient ihm besonders der Terminus ‹vanitas›. Die vom Menschen erfahrene Nichtigkeit ist eine den Leib und die Seele zugleich treffende Strafe. Zur Unsterblichkeit geschaffen, findet sich der Mensch jetzt gespalten in einer Welt vor, die vergeht und sich ständig verändert [12]. Selbst der Gerechte bleibt, trotz allen Mühens, in diese nichtige Welt eingeschlossen. Erst die Befreiung aus dem irdischen Leib beendet diese Nichtigkeit [13]. Einzig Christus, die «veritas», überwindet die «vanitas» [14]. Kohelet, so Augustinus, beschreibt diese Welt aus keinem anderen Grund als nichtig, als um unsere Sehnsucht nach der Welt ohne Nichtigkeit zu wecken [15]. [Historisches Wörterbuch der Philosophie: Vanitas mundi. HWPh: Historisches Wörterbuch der Philosophie,  (vgl. HWPh Bd. 11, S. 542-545)] Antwort geändert am 20.01.2022 um 11:46 Uhr"

19.01.22 - Kommentarantwort zum eigenen Text  Poetische Erfahrung: "Magnas gratias in die Fankurve."

19.01.22 - Kommentarantwort zum eigenen Text  Poetische Erfahrung: "Salute, Fridolin,  da spielt jemand wunderschöne(r)  synchronzweimal die Lyrik,  vielleicht mit "Ave Domine" und "Vale Domine". greetse ww https://up.picr.de/42012418by.png Gratias Maximas für  die Wertung. Antwort geändert am 19.01.2022 um 11:38 Uhr"

19.01.22 - Diskussionsbeitrag zum Text  Epochentypische Gedichte: Christian von Hofmannswaldau: Die Welt von  EkkehartMittelberg: "Das Innovationskriterium als Qualitätskriterium (Vanitasmotiv, carpe diem, contemptus mundi) scheint mir nicht recht zu greifen. Mit dem gleichen Argument könnte man sagen: O, schon wieder ein Liebesgedicht. Mikrostrukturell gefällt sehr: "wo Kummerdisteln grünen". Die Komm-Zeile weist am Anfang einen Hebungsprall oder eine spondeusnahe Passage auf, insofern liegt hier ein Sinnakzent und Rezeptionssteuerung vor, Plavius gefällt mir hier sehr:    Hüte dich vor  unnötiger traurigkeit (1639):   O weh dem/ welcher ist mit traurigkeit geplaget!     Er schläfet ohne schlaf/ er ruhet ohne ruh/     Er wachet mit verdruß/ und eilt dem grabe zu/ Er frisst sich selbst/ und weiss doch oft nicht/ was jhn naget.   O wol dem/ der in Gott nach freud' und wonne jaget!     Er lebt in höchster lust/ jhm ist vor gar nichts bang'/     Im spinnet Lachesis  (1) den Faden noch so lang. Er ist an Gott vergnügt/ auf den er alles waget.     Drumb fass' ein frölich hertz'/ vnnd sey gar  frischen muthes/     Treib' angst und trauren auß/ und thu dir selber gutes/ Freud' ist des hertzens hertz' und bringet  es zur ruh.     Was ist Melancholey? Ein brunnenquell des zweifels     An Gottes gütigkeit: ein bett' und bad des teufels. Sie stürtzt viel leut' in's grab und dient doch nirgends zu.   (1)    Schicksalsgöttin, spinnt den Lebensfaden und schneidet ihn ab. greetse ww"

18.01.22 - Kommentarantwort zum eigenen Text  Poetische Erfahrung: "Lieber Lothar, die Lyra beidhändig zu  zu zupfen ist schwer, sie einhändig zu zu zupfen schon auch für Rechtshänder, sie gar nicht zu zupfen nicht minder. Die Römerin auf dem Bilde oben ist da im Bilde."

Diese Liste umfasst nur von Willibald abgegebene Antworten bzw. Reaktionen auf Kommentare zu Texten. Eigenständige Textkommentare von Willibald findest Du  hier.

 
/Seite /S.
Seite 4/60

Willibald hat übrigens nicht nur Kommentare zu Texten geschrieben, sondern auch  3 Antworten auf Kommentare zu Autoren,  13 Antworten auf Gästebucheinträge und  70 Antworten auf Kommentare zu Teamkolumnen verfasst.

Zur Zeit online:
keinVerlag.de auf Facebook keinVerlag.de auf Twitter keinVerlag.de auf Instagram