Alle 440 Textkommentare von FRP

16.02.15 - Kommentar zum Text  Der Karneval und die Gebildeten unter seinen Verächtern* von  EkkehartMittelberg: "Nach dem Zweiten Weltkrieg aus der Gefangenschaft entlassen und vor die Alternative gestellt, ob er dort am Rhein bleiben sollte, oder zu Muttern - allerdings auch mithin zu den Russen - zurückzugehen, entschied mein Vater sich nach einigen "närrischen" Erlebnissen mit Rheinländern für die weniger schlimme Alternative. Und sein jüngster Sohn würde lieber eine Woche Straflager in Leipzig absolvieren, als 1 Stunde Karneval. Es ist dieser - aus meiner Sicht - ganz und gar alberne Humor ohne jedweden Grund - wir sind lustig, weil es jetzt "Zeit" ist. Mir absolut wesensfremd. Unverständlich. Meinem ganzen Wesen antagonistisch gegenüber stehend. Lieber ein Jahr Sibirien als eine Woche Rheinland zum Karneval. Das Gedicht ist sehr gelungen, und ich fühle mich und meines Muffel-gleichen gut erfasst :-( Gegen den Karneval habe ich nichts, insofern er mich unbehelligt lässt. Würde mich 1 sogenannter Chef oder Vorgesetzter zwingen, in der Faschingszeit dienstlich ins Rheinland zu reisen; würde ich schon im Zug dafür sorgen, dass ich bei Ankunft gleich inhaftiert werde. Der Begriff "Sicherheitsverwahrung" bekäme endlich einmal wirklichen Sinn. Aber wahrscheinlich würde ich gleich wieder entlassen werden, denn es ist ja Karneval, da kann man schon mal ein Auge zudrücken. Müsste ich dann einen Jekken mit ner Keule strecken. Sache dann checken. Als Kind habe ich die Rosenmontagsumzüge jedoch im Fernsehen gesehen, so nach dem Motto: Schau an, die verrückten Wessis; was die alles für Unsinn veranstalten. Da lobe ich mir doch unsere Pionier-Nachmittage. ;-) Mit humorlosen, nein - trotzdem: humorvollen - Grüßen aus Leipzig ;-)"

09.07.21 - Kommentar zum Text  Epochentypische Gedichte. Uwe Timm: Lob der Idylle von  EkkehartMittelberg: "Tja, für mich ist das Prosa, da kann der Autor die Zeilen noch so raffiniert verschieben. Lyrik und Agitation, geht das zusammen? Die Antwort für mich bleibt: nein."

13.10.14 - Kommentar zum Text  Fragwürdige Gelassenheit von  EkkehartMittelberg: "Es ist nicht (nur) Resignation und/oder Milde, sondern auch die reine Erkenntnis, dass man sich absolut seltenst wirklich einmischen und streiten muss - alle Probleme bestehen-, bestanden-, und werden weiter bestehen - mit mir, und ohne mich. Rede verursacht Gegenrede, und am Ende kostet es Lebenszeit und -Energie. Einem Menschen in Not helfen, ja. Aber das Unkraut im Garten rupfe ich nicht mehr überall und immer. Within you - without you, sagte old George Harrison."

16.02.12 - Kommentar zum Text  Im Rhythmus des Dionysos von  EkkehartMittelberg: "Gelungen und amüsant. Ob der (in der Nähe meiner Heimatstatt begrabene Altphilologe) Friedrich N. daran seine Freude hat, wenn er "von oben" mitliest? Denke ich schon. Seine Dithyramben gehören für mich trotzdem zur großen Literatur, obgleich mehr als Protokoll einer gequälten Seele, denn als Kunst. Immerhin war sein Verstand schon sehr getrübt, als er sie schrieb. So meint man heute, Ariadne sei Cosima (Wagner) usw. Herzliche Grüße Rainer (Kommentar korrigiert am 16.02.2012)"

24.10.14 - Kommentar zum Text  Kann man einen Text, der einem missfällt, als Kunstwerk bezeichnen? von  EkkehartMittelberg: "Es ist eine gute Gelegenheit, sich einmal neben sich selbst zu setzen; und den eigenen "Geschmack" oder das eigene "Gefallen" als Anhaftung in den eigenen Dispositionen/Erfahrungen/Konditionierungen wahrzunehmen. "Ulysses" von Joyce ist für nicht einmal Literatur, geschweige denn: Kunstwerk. Nun hat dieses Werk aber etwas in der Literatur bewirkt, und zahlreiche andere Werke beeinflusst. Die meisten anerkannten Kritiker sind sich einig, dass es sich um ein Meisterwerk handelt. Sie verstehen es nicht, aber es ist ein Meisterwerk. Nun gut. Indem ich aber hinterfrage, warum es mir nicht gefällt; was genau mich stört, erfahre ich etwas über mich. Und am Ende kann ich irgendwo einordnen, dass mir das Werk nicht gefällt, weil es mich AN-GEHT (wie ein Raubtier auf der Pirsch). Mein Nicht-Gefallen fungiert quasi als Selbstschutz. Irgendwann einmal werde ich es entspannt lesen, weil ich mir ja klar gemacht habe, was genau mich stört. Und dann kann ich beruhigt sagen, dass es ein Kunstwerk ist, aber ausserhalb meines Gusto. Ich bin sicher, dass es Dir mit Kafka (den ich wiederum sehr verehre) ähnlich geht."

15.01.18 - Kommentar zum Text  Literarische Erfahrungen mit einem Lesering von  EkkehartMittelberg: "Hallo Ekki, sehr schöner, anregender Text. Trotzdem gebe ich mal den Dieter: Da Komma zwischen Pferdchen und wegen ist horstig ;-) "Dort hatte man zum ersten Mal gehört, dass die fast erblindeten Pferdchen, wegen des Korndufts wieherten.""

27.06.23 - Kommentar zum Text  Literarische Rätsel 8 von  EkkehartMittelberg: "Wenn ich mich recht entsinne, schätzt Du Kafka nicht wirklich, milde übersetzt. So geht es mir mit diesem, von Dir besagten Autoren! ;-) Beste Grüße."

24.06.13 - Kommentar zum Text  "kV" klingt irgendwie obszön von  Ephemere: "Da lege ich mal die Glatze frei ... bzw. "ziehe den virtuellen Hut" Die Dichter, die sich tummeln, ick hoff', dass sie nich dummeln Denn manch so ein Mimosa verkehrt sich selbst als Prosa. Viele Grüße Peer Färß"

18.05.10 - Kommentar zum Text  Frustrierend - Ende einer Schriftstellerei von  Ephemere: "das ging mir die gesamten neunziger + zweitausender -dekaden so, nachdem ich in den 80ern erstmal alles gesagt hatte, was ich sagen konnte/wollte. Manchmal blieb dann pro Jahr nur ein Gedicht übrig. Diese endlosen Wiederholungen meiner immer gleichen Scheißbefindlichkeit, grausam. Dann, plötzich, habe ich von dezember 2009 unter einem neuen Ansatz bis jetzt mehr geschrieben als in den gesamten Neunzigern - und mir gefällt es teils ganz gut. Sag nie, Ende. Nimm ein Sabbatical, gib Dir Zeit, und schau, was noch kommt...leere den Papierkorb Deiner Seele, leime die Fetzen neu zusammen unter neuen Mustern...suche nicht nach Originalität oder gar nach Biss, spür Dich, lass los - und schreib es einfach auf - dann forme es. Jeder Mensch ist sowieso einmalig..."

31.10.14 - Kommentar zum Text  KeinVerlag Sprichwörter, Redewendungen von  Erdenreiter: "Nicht lieber so: Die Autoren VON regelwidrigen Kommentaren schützt der Webmaster? ;-)"

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