Alle 183 Texte von Hamlet

Mückenstiche reizen zum Zerschlagen. / Sie zwingen uns auf einen kranken Fleck, / der wie ein schwarzes Loch das Wohlbehagen / aus uns saugt. Und plötzlich ist es weg. / Warum kann ich, verdammt, nichts fühlen / als Mückenstich und Stein...

Saure Säfte fließen durch mein‘ Körper / von der Nase in den Bauch. / Schlaflos fühl‘ den Sog ich in der Nacht. / Ängste steigen auf und Bessrungs-Reue, / als kältezitternd ich mich krümm‘ / im Bademantel und zwei Decken. /...

Ein erster Drink ist wie die Creme, / welche vor den Mücken schützt, / sodass ich weniger ablehne / und alles meiner Dichtung nützt. / Es öffnet sich mir die Natur. / Ich weile gern und sehe nicht die Uhr. / Die Bäume rauschen grüne...

Man sagt, dass man nur darauf stolz sein kann, was man sich selber verdient hat, nicht darauf, was man mitbekommen hat aus seinem Elternhaus oder genetisch. Wenn man nun genauer hinsieht, ist das eine moralische Forderung: Man soll nur darauf...

Ich fahre wieder Riesenrad, / langsam hoch und runter schnell. / Wird es einmal schön und hell, / fühl’ ich schon den dunklen Pfad. / An manchen Tagen hat das Sagen / mein Magen, der mich schwächt. / Er zwingt mich schwitzend klagen /...

Weil ich zu wenig Charme habe, habe ich zu viel Scham. /

Roter Wein zum / alten Camemberts ist / urlaubs Gaumen-Schmaus. / Er stinkt nur / Machern und Neurotikern / zur Arbeit-Zeit. / Wie verbotenen K��se / liebt man heimlich / dich in Mußezeit. /

Rollbrett – treue Freundin – / dem Willen hörig in der Meisterschaft. / Große Freude, großer Sinn: / inmitten Ohnmacht etwas Macht. / Unabhängig von den Anderen, / im Gegensatz zum Fußballspiel, / ist diese Kunst das eigne Werk /...

Krankheit zwingt zur Entsagung, die der Weise freien Entschlusses vollzieht. /

Lob auf die Glätte (Mi, 26.04.2023) / Reibung ist schmerzhaft und bremst / unser Leben, sodass ich die Glätte / zum Schutz mir erstreb’. Ich suche / die Glätte und meide das Borstige. / Das Kranke beginnt, wo es raut / und die Glätte...

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Oft schon erwacht’ er im Bett, / verkatert bemerkend Verluste: / die Brille, das Handy und mehr. / Er schämte sich letzter Erinnerung, / bevor sich sein Film dann zerriss / und er nicht mehr wusste, wann / und wie er nach Hause noch kam....

Bildung ist Rettung / aus häuslichem Wahne, / welcher oft bebte. / Du flohest Sumpf, / meidest den Rausch / und verwirklichst Talente. / Distanz rettet zuweilen / Liebe vor Hass, / Engel des Lichts. /

Entsagend steig ich etwas auf und feiernd fall‘ ich wieder runter. Ich trinke langsam, tanze, sauf‘ und bin für kurze Zeit gekünstelt munter. Reiße meine Mauern ein, Musik! Traum von Harem, wo die Nymphen und die Engel reizen! Doch Immer...

Welten entstehn und vergehn, je nachdem ich die Richtung nehm, wo Musik beginnt und verrinnt. Unzählige Menschen strömen an Ständen vorbei, die dr��hnen und klingen im sonnigen Schein. Friedliches Fest, wo Kulturen durchmischen sich bunt und...

In falschen Welten / hab’ ich mich erniedrigt. / Dort habe ich nur selten / mich einmal befriedigt. / Ein Vogel bleibt den Affen / immer frech und fremd. / Höchstens macht er Lachen / flatternd recht behend. / Wenn er das Fliegen noch...

Ich will Dinge, die mir nicht gut tun, von denen ich will, dass sie mir gut tun, z. B. Fastfood essen, Süßigkeiten naschen, viel wichsen, ficken, trinken und Drogen nehmen. Den Über-Vitalen tun diese Dinge noch gut, bis sie ihren Überschuss...

Wenn man schwach ist, kann diese Schwäche gewissermaßen zur Stärke werden, indem die Schwäche ehrlich anerkannt und bestmöglich formuliert wird. /

Hustenchor und Schnaubkonzert / hör ich in der Bahn. / Ich stehe lieber abgekehrt / von diesen scheußlichen Gefahr’n. / Leider bin ich dekadent, / sodass mich alles kratzt – / wie ihr’s an Lederschuhen kennt, / an einer Stelle...

Gesundheit tut manchen nicht gut. / Sie quatschen zu viel und werden schlecht / im wachsenden Übermut. / Und das wird gerächt. / Denk’ dies, dank’ still, werde hell, / sonst wirst du, Sträfling, schlechter: / Die Krankheit ist wie...

Wie die Disco-Kugel / will ich durchbrechen / viele Abteile. / Ab 150 ml Whisky / hebt sich die Schleuse, / sodass ich durchbreche zuweilen. / Und schwimmend im Disko-Licht / wird es mir wohler, / solange der Spritt mich verschönert. /...

Freunde! Suchende! Verzweifelt nicht und hört / mich an: Was Menschen groß im Guten macht, / das macht sie oftmals auch im Bösen groß. / Denn alle Größe ist wie Geld, mit dem / man helfen oder schaden, mit dem man sich / veredeln oder...

Gott hat mich gesandt, um euch zu zeigen die Grenzen zum Wahn. Weder weiß ich meine Bahn noch das Gewand, in das ich wandele durch seine Hand.

Reines wird so leicht verdreckt / wie frischer Morgenschnee in Städten. / Es wird in ihm auch nichts versteckt, / ein weißer Schwamm zieht viele Flecken. / Reines weckt in uns den Fleiß / ob Goldes, Blumen, Kinder, Frauen. / Reicher...

Ein Autopilot im Rausch / trifft andere Autopiloten. / Ein freier, fließender Austausch / wird, sonst Gehemmten, geboten. / Handelnd steh’ ich neben mir / und staune immer mehr, / da ich nichts mach’, und ihr / magisch mich...

Ich schwanke zwischen / Buddha und Don / Juan. Gemeinsam ist / ihnen Macht über / Fraun. Donny fügt / sie sich. Buddha / begehrt sie nicht. / Beide sind frei. / Wer ist freier? /

In Todd Phillips Film “Joker” (2019) geht es um den Außenseiter Arthur Fleck (von Joaquim Phönix gespielt), der anfangs als Clown jobbt und versucht, mithilfe von Medikamenten seine psychischen Störungen zu unterdrücken. Im Laufe des...

Bin ich verflucht? Nenn‘ es Schicksal, Karma, Gott. Kampf dagegen hilft nicht. Verflucht zum Durst im Wasser. Verflucht zur Einsamkeit unter Menschen. Verflucht zum Entzug der Liebe.

Gute Poesie ist wie Salbe. Sie muss einmassiert werden, damit sie wirkt. Sie sollte nicht schnell, sondern langsam und wiederholt gelesen werden. /

Versuche kein Gedicht zu schreiben, wenn du schon nach dem ersten Vers ins Stocken kommst. Versuche keine unreife Birne vom Baum zu reißen. Niemandem wird sie schmecken, zumal es den Baum verletzt. Forciere also nichts Unreifes. /

Wer Frieden will, muss viele Taten meiden, / weil sie uns füh’rn in unverhoffte Leiden. / Rückblickend scheint es, dass wir mussten. / Vom Hörensagen wurde keiner weise. / Verspätet flüstert die Erfahrung leise / und oft zu spät, um...

Umzuschalten wie die Fernsehsender / wünsche ich mir mein Gemüt. / Obsessionen, die Verschwender, / haben meine Kraft versprüht. / Zuviel fasziniert, lässt treiben, / sodass man gar nichts richtig macht. / Es wird geraten, cool zu...

(Es klingelt an Sokrates’ Wohnungstür.) / Sokrates: Hey Falk! Wie geht’s dir? Komm rein, stell die Schuhe gleich ordentlich hier hin. Magst du einen Tee oder Kaffee – oder schon ein Bier? Ich jedenfalls brauch erst mal einen Kaffee. /...

Was ist da unsichtbar im Schmerzens-Blick sich zeigend, dass keine Welt mehr war, die groß und freudig scheinet? Wie entzogst du mir die Welt und ließest nie in Ruh vom Berg mich blicken über’s Feld – / � du kleiner Stein im Schuh.

Du baust schon längst an allen Stücken, die für sich selbst nichts Ganzes sind. Im Chaos weiß das künftige Entzücken der Architekt – in dessen Plan wir blind nur Streit und Widersprüche seh’n. Und einfach zu versteh’n sind Bauten,...

Scheinbar übertreibe ich in meiner Selbstkritik. Warum? „Wer sich erniedrigt, wird erhöht“. Das scheint ein Glaubenssatz von mir zu sein. Wie oft wurde ich erniedrigt, als es mir im Übermut zu gut ging und ich mich zu weit aus dem Fenster...

Vereinsamtes Kind kleiner Künstler, / früh schon den Abgrund gefühlt / in offenster Weltsicht der streitenden Eltern. / Robert De Niro, zu früh / eingepfercht an dem Tisch der Erwachsenen: / blass und verschüchtert nach innen gezwungen....

Manche Menschen mit dem kleinen Licht / könn' es nur im Überschuss befrei’n, / als ob es manchmal tanzte durch’s Gesicht / – wie Koks und Ecstacy die Aura leih’n. / Plötzlich strahl’n sie etwas zwischen / Keanu Reeves und...

Dori, dein Liebreiz / öffnet mein Herz, / das manchmal versteinerte. / Deine Mutter schwebt / gereinigt in dir / und nimmt Lasten. / Dein komischer Onkel, / Poet und Gebet, / wehet dir Licht. /

Im langen dialektischen Streit / ersteigest du höher die Leiter. / Doch irrt auch zuweilen der Meister, / falls er ganz oben sich meint. / Und auch durch die Dunkelheit / musstest du lange gehen, / Versuchungen alle bestehen: / Rauschgift...

Obgleich der Pöbel / lieber Biere säuft, / so steigt dein / Wert wie Scotch / mit Jahren. Und / Kenner lieben ihn, / ob seiner kulturellen / Erdenfrucht, die schon / dem Himmel winkt. /

Als ich neulich John Miltons „Lost Paradise“ las, kam mir der Gedanke, dass wir je nach Entwicklungsgrad im Prinzip alle mehr oder weniger Gott sein wollen. Denn zu langes Verweilen in einem Zustand, mag er selig sein, wird als Stagnation...

Genuss der Jugend nur im Traum gehabt, häng' ich noch als Mann daran, mich wechselseitig zu verlieben, mit der, die mir die Welt verzaubert in ein Paradies.

Da ich mich vor und zu Beginn des letzten Dates innerlich nervös gefühlt hatte, mir der ruhige, klare, entspannte Blick ausblieb, denke ich im Folgenden auch psychogenetisch über die Angst nach, wobei ich als Gegenmittel die Vitalität...

Obwohl ich mich in der eigenen Sprache viel besser ausdrücken kann, passiert es oft, dass ich mit meinem sehr bescheidenen Englisch oder Französisch erfolgreicher flirte. Es liegt wohl großenteils daran, dass die eigene Sprache stärker...

In der Wiederholung des Immer-Gleichen stellt sich mir die Frage nach dem Sinn, sobald auch keine Sinnenlust mehr von der Tätigkeit ausgeht und die Spuren der Vergänglichkeit zunehmen. Wenn ich beispielsweise müde oder gar an der Schwelle zur...

Am ersten und am letzten Tag bin ich immer heiter, da erneuert wird mein Hoffen. Wenn mit weitem Blick ich frag‘: wie geht mein Leben weiter, stehn neue Wege offen. Plötzlich habe ich Humor, da nichts mich lange treffen kann, wissend dass ich...

Ich joggte im Dunkeln im Park, / es nieselte mild, wurde dann stark. / Sträucher und Bäume verwandelten / durch des Windes verrückte Verhalten / immer schneller die Form. / Blitz und Donner kamen dazu. / Die Furcht eines Kindes im...

Wo eine schöne Frau, ganz alleine und ohne Kopfhörer, meinen Weg kreuzt, ist es mir unerträglich, wenn ich fühle, dass ich ihr nichts geben kann, was ihrer Schönheit gleichwertig sei: zum Beispiel eine männlich äquivalente Schönheit,...

Die edelsten Seelen werden, wenn sie eine schlechte Erziehung finden, zu den allerschlechtesten. Oder glaubst du, […] die großen Verbrechen und die vollendete Schlechtigkeit [haben] einen Schwächling zum Urheber, und nicht eine jugendstarke...