Alle 591 Texte von nautilus

Heute stehen Pappeln vor der Lichterfront aus Kinderzeiten schützendes rauschendes Blattwerk bedeckt die 23 Schichten Einsamkeit doch ich bin nie wirklich ganz entkommen immer noch bei den Tiefgaragentauben und ihren nicht überbrachten Botschaften

herangewachsen bis / die Beine / vom Dachbalken hängend / den Boden wieder fühlten / Gravitation hieß morgens / die Dämonen grüßen / zum Frühstück eine / Blutkonserve Hoffnung auf / ein späteres Leben / sie sprachen meinem /...

dionysische Neuronen ziehen sich entlang der A8 Glühwürmchen explodieren auf der Windschutzscheibe von wegen freie Sicht scheiß drauf Apollon zeigt mir den Kilometerstand auf der Kalender einen Sieg

mein Verstand ist / auf dem Vormarsch / das Schlimmste / zu vertuschen / während die / Nuklearwaffen überall in / Position gebracht / werden / verschiebt sich die / Demarkationslinie / knapp oberhalb / meines Herzens / und ich frage...

starre Fenster / in die Badezimmerdecke / laufe die Fliesen / auf und ab / rotschimmlig blutet / es letzte Hoffnung / in die Fugen zwischen / mangelnder Lust und / feuchtmodriger Angst / vor gestern /

zwischen verstaubten / Akten verwahre ich / meine Geschichte / und meine Stimmung / ist nicht mies / sie ist bunt angemalt / der Stundenzeiger kratzt / den zentimeterdicken Lack / von meiner Stechuhr ab /

wir legen auf denn nichts von meiner Empfindsamkeit kommt unverzerrt bei dir an

zur Hälfte Krähe / ein wenig Pfau / mit Leichtigkeit des / Kolibris / schwebe ich hoch / über den Minenfeldern / Stacheldraht und / Gartenzäunen / mein Leben meint / gerader Rücken auf / der schiefen Bahn / das letzte Lächeln /...

nachts schließe ich die Augen dann tanzt er durch die Farben sprüht mir "Brüder im Geiste" hinter die Lider und wir küssen und wir lieben uns im Blütenstaub der Narzisse für fünf sechs Stunden bin ich nicht allein

Flaschensammler / Alkies / schlechter Hip Hop / ein wenig Grasgeruch / die Hoffnung bleibt / dem Biber / stromaufwärts / Richtung Au / wo müde Tauben / unter Brückenbögen rasten / ein Zelt / inmitten neoliberaler / Brotkrümel /

die Schublade mit den Messern steht wieder offen wie im Vorübergehen bleibe ich an ihr hängen es zerreißt mir die Fassade

Bei fünfzig lässt die Konzentration schlagartig nach. Ich wende meinen Blick von der weißen Raufasertapete ab und starre in das grelle Licht, das sich durch die Jalousien drängt. Während ich die Staubpartikelchen beim Aufsteigen beobachte,...

mein Erbrochenes ist ein zolepidemisches hallizinogenes Wortgeflecht ein Netz aus roten Fäden verklebt mit Gin und Scham jeden Moment am uferlosen Rand vergessen wer man ist

das Schwimmen / mit den Aalen / zu lernen schien / uns die Lösung / unserer Unzulänglichkeiten / zu sein / sich im Schutz / des Internets / zwischen Schlagworten / zu verstecken / bis man lernte / unter Wasser / zu atmen / geht...

zu wenig Kreide / für zu große / Schatten / erst fehlte der Sinn / dann nur der Nutzen / zuletzt setzte die / Atmung aus / und die Kindheit / verschwand mit der / letzten Schneeschmelze /

ein paar Lumen auf Beton bedeckt von Laub hier fehlt

der Rotmilan kreist über in Grün getränkte Wiesen wir prangen darunter die in den Berg gehauenen Herzen salben mit klarem Wasser weit hergeholte Wunden Kopf im Türkis Atem kurz angehalten hinab sinkt in die Tiefen das Stolpern und Zerstören

früh morgens streunt er durch den Innenhof nimmt meine stummen Blicke wahr verschwindet lautlos meinen Willen in den Fängen

im Innenhof / verblassen deine / Spuren / wächst Löwenzahn / über dein Leben / jetzt kann / auch ich gehen / fort von hier /

dechiffriertest nicht / meine mangelnde Härte / unter all den / Worten aus Moos / war nur einer dieser / bekümmerten Steine / geborsten unter deinem / Griff / geboren / fürs Aufheben / Wegwerfen und / Sinken lassen / zum Grunde...

feinen Sand / zwischen den Zehen / salzige Luft / am offenen Herzen / mangelt es / endlich an / hermetischen Worten / für Leid / und du notierst / schön /

hier inmitten / des Schilfs gibt / es Platz für mein / abnabelndes Herz / unter mir warten / kleine Fische auf / die Schuppen / meiner verjährten / Haut / und der Wind / tut das Übrige / weht hinfort was / nicht mehr muss / setze...

morgens / pisst du die / Zweifel mit dem / Restalkohol ins / Waschbecken / würde es nach / deiner Leber gehen / gäbe es eine / Antioxidantiendemo / gegen all die freien Radikale / in deinem Körper / doch den großen / Frieden gibts...

du bist mir Sepsis mit deinen rostigen Worten in meiner Erinnerung also bleiche ich mir ein sterileres Ende ins Gedächtnis denn Liebe ist kein Palindrom

ein Herz / wie ein Fundbüro / wollte ich haben / sie sprachen von / Abgrenzung / Resilienz von / Paranoia / ich aber / sammelte weiter / Beweise für den / Untergang meiner Welt /

Menschen wie / Viren kennen / hier keinen / Härtegrad / in einer Zeit / in der wir / Masken tragen und / Abstand nehmen / folgt auf Berührung / die Desinfektion / des Gewissens /

ertränke die aufkommenden Selbstzweifel bevor der wahre Schlund in meinem Inneren sich auftut heute Abend will ich alles für uns sein nur nicht wie ich bin

schlaflos im Bezirk Jagdsaison eröffnet hinter verlorenen Chancen wartet der Schutz der Gleichgültigkeit Tablette macht Visage zu Titan und Hemmschwelle zum Hürdenlauf bin weit gekommen zu weit

das Dunkle in mir fand meinen Baum den Knoten stets trotz geschlossener Augen doch es endet nicht in den Ästen einer Eiche nein auf der Lichtung zwischen den Zypressen

torpediere die stille wie ein u-boot da wird es ultraviolett vor angst der dreck spült sich aus meinem fleisch meersalz in den wunden

wenn alles rund um mich gefriert ich deine Wut ob meiner unterkühlten Lippen nicht fühlen kann bin ich nur eben mit dem Eisvogel wo meine Freiheit ein geheimer Stolz mich nährt dann ist es Winter egal wie man es wendet und dreht

multipliziere mich / mit Einsamkeit / ziehe die Konsequenz / daraus / lande wie immer / auf dem Papier / falte es zu / meinem Raumschiff / hebe ab in Richtung Mond / sammle dort Worte / von Angst und / rauer Ãœberwindung / kehre...

Landung in einem grünen Plattenbau. Stoße auf frisch renovierte Räume und Zeit. Was tun, wenn du auf einmal alles darfst, ist die Frage. In mir ein unheimliches Echo. Der Widerhall verzerrter Worte. Sie wandeln sich, werden durch Einsamkeit...

manchmal reicht / mein Hass von / Mutter Erde / bis zum Mars / und / aus diffusen Bildern / forme ich die Splitter / meines Herzens / gleich einem / Meteoritenschauer / schicke sie ins / verfickte Weltall / dort dürfen sie wüten /...

hier drinnen hat es 21 Grad wenn man dem Thermometer glauben schenken darf der Fliesenboden unter meinen rissigen Fersen wäre immerzu kalt hast du gesagt ich spüre davon nichts und alles was ich weiß ist dass Eisbären niemals aussterben es...

mein Name Diagnose das Wesen Krankheit Blüte Niedergang zarte Flügel im Anschlag in (Gegen)Richtung schwarzer Sonne

wie sie / ihn aufnahm / als der Hase beim / 75. Male doch / noch ins Ziel kam / davon hat man / nie berichtet / dachte der Igel / und schenkte / der Natter endgültig / sein Herz /

stumpfe Einwirkung auf das weiße Licht das zwischen deinen Augen strahlt im Fluss mit dir sein wolltest du immer jetzt ist es einsam und kalt

rauben der Amsel noch ihr Klagelied hüllen das erste Licht vergebens in Rauchschwaden werden müder stets müder geben auf ein neuer Tag setzt uns unsanft auf das Pflaster vor dem Nachtasyl

Träume wie / Tunnel aus seinem / Herzen / ohne Notausgänge / führten immerzu / in die Enge / nachts unterwegs / viel zu spät auf / vom Salz seiner Winter / verdreckten Straßen / wach gespült dann / früh morgens /

habe Musil nicht gelesen kann nichts über Handke sagen bin gerade erst zur Welt gekommen hier im Café neben dem Volkstheater ohne Karten für das Stück

die Melodie / der Stimme / hinter mir / drückt meinen Kopf / in Richtung Schatten / die Gedanken gegen gestern / dem Flug der Krähen / muss ich folgen / sie bleiben über Winter /

auf halber Höhe / zwischen den Versen / Gefühle zu platzieren / dabei nicht / kopfüber von / der Strophe / zu fallen / in Kitsch / zu ertrinken /

Berge um mich / ertränkten das Echo / meines Pulses / zu lange / am Grunde des Sees / heute / ziehe ich den / rostigen Anker / aus meiner Wunde / schmiede mir ein / Gipfelkreuz /

und wie der Mohn auf kargem Baugrund kämpft sich die Morgenröte durch die Wolken auch ich beschließe es zu versuchen

ein bunter Knauf an meiner dunklen Kommode zieht man daran findet sich unter sorgsam Abgestaubtem ein rotes Buch mit hundert Wimmelbildern über jedem heißt es in Neonlettern: finde das Wimmelbuch darin

meine letzte Liebe grenzt fast an einen Traum nur diesmal ganz ohne Stress ich wach nicht auf

der Frühling wächst wie Knospen aus Zigarettennarben mechanisch pharmazeutisch antwortet ein Geflecht aus Worthülsen auf deine Frage nach einem Befinden

Götter sind nur mehr Ausschüttungen von Dihydrotestosteron gleich ist mein Akku leer und Roboterarme noch überteuert ich werde auf morgen warten und dann auf übermorgen bis sie mich überführen den Bug in meinem Herzen

über mir unter mir in mir Beton und wieder wurden Bäume gerettet Seiten der Zweisamkeit blieben unbeschrieben