Kurzgedichte

Lass uns traute Gemeinsamkeit spielen. / Mit viel herzen aus Tränen und Schwielen. / Unsere Gäste sind Wehmut und Stolz. / Was übrig bleibt und Briefe schreibt, was soll’s; /

Gemütlich bellt der Schlachterhund / die Ruhe selbst im Höllenschlund / Nichts könnt ihn je beirren / keiner ihn jäh verwirren / Gelassen selbst im Kampfgewühl / besonnen abgebrüht und kühl / Nonchalant im Kampfgetümmel / Wotans Hengst...

macht NAGELSMANN* bald nägel mit köpfen / und führt DIE MANNSCHAFT auch zum sieg / wie völler jüngst darf man hoffnung schöpfen / ansonsten hagelt's voll kritik... / *https: / / www.focus.de / sport / fussball / dfb-team /...

wenn einer was er kann auch tut / ist das echt lobenswert und gut / doch mancher überfordert sich / und das geht selten aus glimpflich. / * / leiht wer sein ohr mir oder dir / fällt jemals an kaum leihgebühr. / * / wer arbeit nimmt die...

Flügellahmer Spagat / Ausgemergelt / In Grau betont - / Gipfelstürme rückwärts / Entlohnt - / Thron und Brot / Für die Halbtoten / Lebst Du schon / Oder streitest Du noch /

Er singt / mit kräftig Winden / wirbelt letzte Tänzer / durch nackte Bäume / Schweben kalt herab / Auf der Bank / vor vergehendem Vlies / spiegeln meine Augen / die letzten Kreise / ziehender Vögel / Abschiedsrufe / ©Sigrun...

ich stand in einem schweinestall / vor mir die schubkarre mit mist / sechzehn jahre alt mit gummistiefeln an / und einer mistgabel in der rechten hand / und draußen ein regentag im november / ich blickte über 43 jahre hinweg / dachte...

ein Schuss / Ficktion / und der / schräge Klang / einer 9mm / großen / Einschusskerbe / der letzte Halt / hängt wirr in Fetzen / bis der Film zu Ende geht /

dein / geflügeltes / Wort / auf den / Umrissen / meiner / Haut / Klangfarben / des Lockstoffes /

Es lebt ein Kind in Mutterstadt / das hat das Futter von Muttern satt. / Nicht so die Kinder in Edenkoben, / die für einen Saumagen jeden loben! /

die stille / mischt sich unter die stimmen / ganz still /

Sieh nur, sie können noch staunen / Hör nur, fast klingt es wie Raunen / Ihre Lust, etwas Neues zu lernen / Macht sie frei – auf zu den Sternen /

52 Te / Jeder Chemiker kennt - darauf wett ich / seinen Geruch nach "Faulem Rettich" / goldgelbe Dämpfe sie wallen / es gibt zwei Modifikationen / welche zu kennen sich lohnen / amorph und die von Metallen / braun schwarzes Pulver...

Draußen meine ich / Nicht nur am Fenster / Echt draußen / Noch hinter der Reklame / Im Dunkeln / Im echt Dunkeln / Da wo kein Netz ist / Und wo sie sagen / Da ist nichts zu holen / - hey, bist du noch dran? /

meine Großmutter war ein Bankertein BastardProdukt einer Messallianceeiner Dienstmagdmit einem Herzogdie Trauer darüberwirkt bis in die jetzige Generationepigenetisch /

im Fenster ein Stück / Einbahnstraße / Gesichter / und Farben / die verschwimmen / zu einem Pausengespräch / aus zwangsweise / nicht zugehört / sowie einer / Nachricht / STOP / du wirkst / jetzt etwas überfahren /

in einem Satz / trifft Licht / auf Schwarz / blickdicht / und umgekehrt / scharf an der / Grenze / schreibst du / die Zeilen / der Leere nach / und raubst mir / den Atem | Gerinn /

zwischenzeitlich / vibriert die Luft / von den / Fußspuren / aufwärts / bis unter / die Haut / HOCHSPANNUNG PUR / After Midnight / dein Zittern / vor lauter Begehren /

im Oderbroch, im Oderbroch / wo‘s überall nach Moder roch / da wohnen Bieber nur und Rehe / die ich ganz gern im Bräter sähe / und trotzdem schwärmen Leute noch / vom Oderbroch, vom Oderbroch! /

Mit dem Nebelhornaufgewachsen- tut tut tut -fehlt etwasWichtiges im Lebenwenn es nicht mehrtutetweil manwoanders wohnt /

der eitlen „geist“ reicht selten für gedanken / die sich im grunde nicht ums ego ranken - / den meisten kram kann man eh voll vergessen / und "zeit" heißt außerdem das große fressen / * / beizeiten sich den kopf nicht zu...

Wotan und sein Hengst mit acht Beinenverfing sich gern in den Wäscheleinenin der kalten Winterzeitzwischen Weihnachten und dem sechsten Januarsodass es streng verboten warWäsche zu waschen ebendatat man’s dennoch trotz alledemjemand...

Mikroplastik, du Mysteriumkeiner weiß es genau und warumund wie schädlich du bistDoch gepredigt wirddich zu vermeiden wenn möglichVielleicht bist du auch tödlich / gelegentlich /

Himmlischer Akkord / du Sklave der Oktave / >>Dominantseptakkord<< / nimmst mir jedes Wort / aus meinem Munde / in der Gesangesrunde / in der Klavierstunde / und der Musikkunde /

Ein welkes Blattschwebt in mein Zimmerknispert und wispert mir zu:Wein doch nicht /

auf der gasse / eine / die mir zulächelt / wobei sich / ihr lächeln in der / morgensonne aufzulösen / beginnt / mir zu entrinnen /

Maroder Mürbeteig / unter Esskastanien Soufflée / tat den Maronen so weh / Doch büke man mit Dinkel ihn / nicht auszudenken - herrjeminee /

Peter Backes geht in`n Laden, / an der Spinne hängt ein Faden, / Büchsenbier kauft er, / denn die trinkt er hier / auf dem Parkplatz gegenüber. / Nach dem Schnaps ist er hinüber, / doch das stört ihn nicht, / denn Peter geht ein Licht...

die trockene Rinde / dazwischen / mein sprödes / Gesicht / das ansatzlos / aus dem Rahmen / fällt / im Gegenüber / tagt pausenlos Licht /

das gezeichnete / Selbst / in den Linien / des Hauses / Hochkant / blitzt es kurz auf /

Verwesungsgeruch / als du mir dein / Senkblei zuwarfst / meine Seele auszuloten / die Hoffnung einst frisch und grün / war welk geworden /

Tauben, Vögel meiner Kindheitmeine Mutter fühlte sich schlechtihren Dreck zu entfernensie flogen schwefälligvon Dach zu Dachungraziös und plumpheutzutage tyrannisieren sieauf dem Balkon und hinterlassenein Bild der Verwüstungumgekippte...

im Kopf / zerstreutes / Uralt / hochprozentig / ausgelagert / wie das / Weizenfeld / in einer / Kippbewegung / Überreife / aus dem Boden / schießt / genauso / fühle ich / das Wogen in mir /

die Dosis Strahlkraft / beim Durchbrechen / der Welle / den Tiefpunkt / immer im Herzen / auf dem Rücken der / Fische lastet die Welt /

Tetraeder, du bist kein / Ikosaeder und auch kein / Kubus. / Deine vier gleichen Seiten / sind gleichschenklige / Dreiecke / du bist eine / dreiseitige Pyramide mit / 4 Ecken und 6 Kanten / Platonischer Körper / kommst aber nicht aus Ägypten /...

Ich schneide mir einen Weg / durch das Fleisch, / den Blutdunst, / den Unterleibsrunst, / dass es weggehen mag, / der Hunger, die Lust und die Gier; / ich schneide mir / einen Pfad, / sauber und gerade, / nur einen Schnitt / durch das...

KUBUS. WÜRFEL. 90o Winkel6 Seiten, 8 Ecken, 12 Kanten.Die Symmetrie ist unerreichtperfekt. Kochsalz und Diamantsind aufgebaut genau wie er.Statische Perfektion, Stabilität,Vollendung und Vollkommenheitzeichnen ihn aus.Mit dem Volumender dritten...

seltsam, wie die gefühle in eine / albernheit von worten gleiten, so / hemmungslos in die atem / nehmende welt , mit den stürmen, / die das herz zerfleddern, um / jahre um jahre danach / in lachhafter vergangenheit / zu erröten, grundlos, /...

BLUE LIGHT / Stressfaktor / Sichtverschiebung / in jedem / Pixel deines Lebens / eine Nachricht / um die Zeit im Stehen / zu überbrücken / drückst du / weiter / UND FÄHRST FORT /

er ging mal nach amerika / hielt’s aber lange aus nicht da / fand halt den way of life nicht gut / das bild zeigt ihn mit schaffnerhut / von einer dort'gen straßenbahn - / auch dem job wenig zugetan / halt zu berufen dass er schrieb / was...

Mähähähä schrie das Schaf - (Geburt des Lammes) / Mähähähä schrie das Mutterschaf / als es sein Lamm zum Boden warf / Es kam aus seinem Leib hervor / fiel - platsch - zum Grund. Vom Leibestor / des Körpers seines Muttertier / Vorher wars...

Da spinnen, da spinnen, da spinnen / die Weiber / Solch Wünsche, / dass ihre verfalteten Leiber / erneut sich in Jugend & Frische verwandeln, / doch Mutter Natur bleibt hier stur: / Kein Verhandeln! / Ich bitte euch innig, seid weise...

Das letzte Wort hat kein Lexikones bleibt wie immer & ewig schonim Halse steckenbis dass sie verrecken /

es macht der mensch sich gern einen begriff / damit den kurs hält seines lebens schiff. / * / der mensch macht längst schon um den leib / der einst als haus der sünde galt / ja einen unglaublichen hype / dagegen sieht der geist aus alt /...

Don't hau'n, don't hau'ndu triffst mein Lammfell kaumMein schöner Lammespelzlammlockig. Bitte nicht versau'ndes Lammes zarten Schmelz /

Goodnight my Lambso dull and tired are youLeg dich nun hin zur RuhDen ganzen Tag gemähtdie Wolle wild gelockt verwehtDies Schlaflied wiegt dich in den SchlafTräum süß. Bist bald ein Schaf /

Die Friedhofslyrik war einst mein Prinzip / von früh bis spät nur diese eine Art ich schrieb / Nichts Anderes kam mir in meinen Sinn geschossen / muss sagen, war wohl sehr verdrossen / könnte man meinen. Doch dem war nicht so / Hingegen...

der Sommer / hat dir / den / Winter / abgestreift / und grau / schaut auch / der Regen / ungerahmt / durchs / offene Fenster / die letzte / Reise / war ein Traum /

Über den polnischen Korridor / flüchtete mein Vater als Säugling / im Kinderwagen aus Ostpreußen / Wir hatten nur einen Korridor / in unserem alten Haus / Das Wort fand ich schon immer / Gruselig /

Eine ausgepeitschte Seele / zum Gehorsam gedrillt / transparent gehungert / welk vor Liebesdurst / unbeachtet ihr Aufbegehren. / Ihre Narbenblüte / schließt sich lautlos. / © Sigrun Al-Badri /