... El Niño ...

Gedanke zum Thema Leben/Tod

von  bratmiez

Unter mir hör ich die Leute singen. Sie treffen den Ton nicht, sie singen verquer*. Neben mir liegt ein Fellknäuel mit ziemlich heftigen Wehen. Der Glühwein kocht vor sich hin, die Kirchenglocken läuten die Messe ein, ein Schwanz und zwei kleine Pfötchen sind zu erkennen. Sie atmet schwer und presst und presst. Das Telefon …schweigt nach 30 Sekunden. Ich halte eine zittrige Pfote, im Fernseher läuft ein Märchen, im Abspann steht „Happy End“. Sie dreht sich zur Seite, leckt und leckt und leckt. Es rührt sich nicht. Rührt sich nicht!

Unter mir hör ich die Leute lachen. „El Niño“ – Das „Christkind“ verliert sich in meiner Hand. Kann die Glocken nicht mehr hören. Es ist still, es ist so verdammt still hier! Mein Leben ist nicht wertvoller als seins denk ich noch …

… und eine Träne nimmt mir die Sicht, nimmt mir den Glauben.

Unter mir kann ich die Erde spüren … ganz leicht nur.

Anmerkung von bratmiez:

*verquer=euROPÄisch

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Kommentare zu diesem Text

lunamy (22)
(25.12.06)
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 bratmiez meinte dazu am 25.12.06:
ich werde das kleene würdig beerdigen. danke fürs lesen!
shadowhunter (28)
(25.12.06)
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poxy (19)
(25.12.06)
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Kindermund (26)
(26.12.06)
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 Alazán (26.12.06)
Das ist traurig. Ich hoffe nur, dass es sich lediglich um ein lyrisches Ich handelt! Es ist sehr gut geschrieben, nicht zu direkt, aber zum Ende hin doch eben mit klarer Aussage.

vlG
Philipp
tagträumerin (16)
(28.12.06)
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 Bergmann (02.01.07)
Schöne letzte Zeile als Pointierung!
Lisaaa89 (22)
(03.01.07)
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The_black_Death (31)
(18.02.07)
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