Kleinfelds Vertrag wird verlängert

Kommentar zum Thema Sensibilität

von  Strobelix

So lautet die Schlagzeile in "WELT ONLINE" am 10.04.2007!
Verspielt Siemens leichtfertig die Chance für den dringend notwendigen Neuanfang auf Top-Managementebene?
Ein glaubwürdiges Szenario mit Perspektive für Siemens und seine Mitarbeiter hätte so ausgesehen:
- Heinrich von Pierer tritt vom Amt des Aufsichtsratsvorsitzenden zurück und gibt ein klares Signal für Veränderungen.
- Der neu besetzte Aufsichtsrat ernennt einen nachweislich unbelasteten Nicht-Siemens-Manager zum neuen Vorstandsvorsitzenden, der die lückenlose Aufklärung, sowie den notwendigen Neuanfang glaubwürdig nach innen und außen vertreten kann.
Die Realität?
Heinrich von Pierer bleibt und verlängert den Kleinfeld-Vertrag, obwohl die Siemens-Krise in Bereichen tobt, für die beide früher verantwortlich waren.
Der Aufsichtsrat vertraut angeblich voll auf die Integrität Kleinfelds. Lediglich für den unwahrscheinlichen Fall, dass er vorzeitig gehen müsste - aus welchem Grund??? - gibt es eine Vertragsklausel, nach der er dann keine Abfindung erhalten soll ...
Das ist ein inkonsequentes "Jein, aber ganz sicher sind wir uns auch nicht!!!"
Schade um die verpasste Chance - auch für das Ansehen der deutschen Wirtschaft!
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25.03.2007 - Die Realität, Zweiter Teil:
Herr Kleinfeld vertraute selbstbewusst auf die guten Quartalszahlen der Siemens AG. Durch das Erreichen seiner 2005 in Lissabon festgelegten Renditeziele, glaubte er sowohl an die eigene Unantastbarkeit, als auch an seine Unersetzbarkeit. Das war ein gravierender Irrtum!
Denn zwischen all den Zahlen hatte er wohl übersehen, dass er die Rückendeckung des Aufsichtsrates nach dem Rücktritt von Pierers längst verloren hatte. Nachdem bekannt geworden war, dass der Aufsichtsrat beriets aktiv einen Nachfolger für ihn sucht, entschied er sich, seinen Vertrag nicht verlängern zu wollen.
Das ermöglicht Siemens, trotz vieler ungelöster Probleme immerhin den personellen Neuanfang im Top-Management, ...

Anmerkung von Strobelix:

Ich habe den Kommentar unter dem Thema "Sensibilität" eingeordnet. Besser hätte mir "fehlende Sensibilität" gefallen, aber diese Thema stand nicht zur Auswahl

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