Weckt mich nie mehr auf

Kurzgeschichte zum Thema Schmerz

von  MrDurden

Kurz vor Mitternacht. Unerträgliche Schmerzen zerreißen meine linke Brust. Die Nacht ist kalt und stürmisch, eisige Regentropfen fallen auf unsere Gesichter herab. Langsam drehe ich mich um und gehe ins Haus. Sie steigt wieder ins Auto und wirft mir einen letzten Blick zu. Innerhalb von Sekunden sehe ich jeden Augenblick den ich mit ihr verbrachte an mir vorüberziehen. Ich winke ihr zu und lasse die Tür zufallen. Meine Augen brennen wie entflammtes Benzin. Das wars... alles aus. Ich versuche die Treppen hinaufzusteigen doch es geht nicht. Entkräftet und wütend setze ich mich langsam auf die harten Fließen. Kalte Tränen fallen vor mir auf den Boden. Ich merke wie ich meinen Schmerz aus mir herausschreie, doch ich höre nichts. Es fühlt sich an als hätte ich den längsten Boxkampf meines Lebens verloren. Mein Herz hört allmählich auf zu schlagen und verblutet in mir. Wieso ist sie gegangen? Wir hatten alles und sie wirft es einfach weg. Missmutig quäle ich mich nach oben in mein Zimmer. Nie wieder werde ich sie küssen, nie mehr ihr wundervolles Lächeln sehen. Sie wird nie wieder sagen, dass sie mich liebt und ich werde nie wieder neben ihr einschlafen. Es ist kalt, niemand hier... Wenn ein Mensch, der einem alles bedeutet sagt, dass er nichts für einen empfindet, fühlt man nicht nur seelischen sondern vor allem körperlichen Schmerz. Es tut so weh... warum tut das nur so verdammt weh... Ich wasche mir die Tränen vom Gesicht und lege mich aufs Bett. Man sagt, Irren ist Menschlich, Vergeben ist göttlich. Ich denke niemandem, der einem so weh tut sollte man verzeihen. Eine Stunde vergeht, der Schmerz lässt langsam nach, doch ich weiß er wird wiederkommen. Das Telefon klingelt, ich gehe ran... Eine traurige gesenkte Stimme sagt mir, ich solle zu ihr kommen... dass sie den Abend einfach vergessen will. Ich sage ihr, dass das nicht geht, verabschiede mich und lege auf. Stundenlang liege ich wach, denke über das vergangene Jahr nach. Immer wieder fließen Tränen über mein Gesicht. Die Menschen sagen immer, egal wie schwer das Leben manchmal ist, irgendwie geht es immer weiter. Ich hasse solche Sätze, wenn es mir schlecht geht. Kurz bevor ich einschlafe stelle ich mir vor, wie sie neben mir liegt... ich höre wie sie atmet und bete, dass alles nur ein Alptraum gewesen ist. Einige Augenblicke später liegen wir bei ihr im Garten und sonnen uns... sie nimmt meine Hand und sagt mir, dass sie mich nie verlassen wird.


Anmerkung von MrDurden:

... und ich bete, dass ich nie wieder aus diesem Traum erwachen werde...

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Kommentare zu diesem Text

JeanDark (21)
(15.03.08)
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 MrDurden meinte dazu am 15.03.08:
Ja, meistens ist es Wunschdenken... Aber ich bin froh dass du weißt wovon ich spreche und vielen Dank für die Empfehlung Gruß, David!
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