Gesang der Sirenen

Gedicht zum Thema Absurdes

von  RainerMScholz

Illustration zum Text
(von RainerMScholz)
Gesang der Sirenen

Die Giftgaszigarette
glimmt in der
grünen Atompilzfratze,
eingefaßt in
ein sardonisches Grinsen
schwarzer Lippen.
Lächeln von Monstren
im Untergang des Nordlichts.
Wasserstofftitten bannen
den Blick
junger, nervöser
Neonpunks.
Schweißgeruch
in dunklen Kellergewölben.
Die nasse Vulva
schnappt
nach unvorsichtigen
Venusfallenfliegen.
Schüsse
großkalibriger Revolver
in silbernen
Werwolfnächten.

Das Heulen der
Hyänen
jenseits
des Universums
lässt die
Eingeweide des Hades
zärtlich vibrieren.
Engelsaugen
suchen die Tiefseegewässer ab.
Sanfte Enterklauen reißen die
Erdkruste auf.
Leise haucht eine Kara-
melstimme
ein Seebeben herbei.
Gedanken,
die Flugzeugabstürze
katastrophieren.
Himmelssterne,
die ruhelose Nächte
zu Szenen der Hölle
materialisieren.

Das Fauchen von
Harpyien
- und die See bricht los,
Orkane toben,
Felsen kreischen.
Sinnlos ist dann
das Ertränken
des eigenen Ichs
ichsichsichs…

Der Betrug flog auf.
Die Götter verschwanden im Orkus.
Ein neuer Tag brach an.
Es wurde licht.
Um sechs Uhr dreißig öffnete der
Kiosk gegenüber.




© Rainer M. Scholz

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Kommentare zu diesem Text

The_black_Death (31)
(27.11.07)
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 RainerMScholz meinte dazu am 27.11.07:
Danke Dir, Schwarzer Tod. Schön `mal wieder zu hören. Aber ich muß weiter, Du weißt:
Um sechs Uhr dreißig öffnet der
Kiosk gegenüber.
Grüße,
R.
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