Der Zeilenwanderer

Symbolgedicht zum Thema Allzu Menschliches

von  DanceWith1Life

Auf eines Wortes angeschwoll'ner Lippe
saß er dann ratlos
fast gefühllos, und nagte am Gerippe
seiner eigenen Angst vor Nähe
biß hier ein Wort, und dort ein Bißchen
"was soll ich denn nur machen"
ich hab doch selber nichts zu lachen
Und wie er so durch seine Zeilen wandert
und Worte sucht
ganz sprachgewand und ausgeliehene Flügel
ihm nicht mehr Nahrung sind
und die ewige Plapperlade nicht mehr zugehen will
und eigentlich alles in ihm
nur noch Ruhe haben und still sein will.
Da setzt sich eine Fliege
ganz unbeeindruckt auf die frisch geschriebenen Zeilen
und stolpert nicht, und gibt kein Zeichen
und bleibt beim Schlüsselwort nur einfach steh'n
und putzt sich weiter, als wäre nichts gescheh'n
Und als er sie dann fangen will, ist sie schon weg
und übrig bleibt nur Fliegendreck.

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Kommentare zu diesem Text

Morgensonne (52)
(08.12.07)
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 DanceWith1Life meinte dazu am 09.12.07:
Die Kommunikation eines Traums mit der Wirklichkeit, sprich mit der Möglichkeit einen Traum wahr werden zu lassen, kann in gewisser Weise gar nicht anders als weitergehen. Die Frage ist also, wo ist der nächste Schritt.
Und das Problem besteht eigentlich darin, dass der Regisseur, also derjenige, der eine Vorstellung von dem hat, was rüberkommen soll, mit diesem Stück etwas ganz anderes ausdrücken will, als die einzelnen Schauspieler in den jeweiligen Einzelszenen so felsenfest davon überzeugt sind. Man nennt dies das Verständnis für den Skript. Und das nächste was dann passiert ist, dass die Schauspieler all diese Einwände in Richtung Regie schleudern, und fragen, ja und was wird aus mir und wo bleib ich.
Gute Frage, wie ist denn ihre Antwort darauf, was wird denn aus ihnen?
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