Es war einmal ein kleines Mädchen, das liebte die Tiere sehr und wünschte sich nichts sehnlicher als einen Hund. Doch ihre Eltern konnten sich so ein Tier aus finanziellen und zeitlichen Gründen nicht leisten. Deswegen ging das Mädchen jeden Tag mit den zwei Dackeln Gauner und Gero aus der Nachbarschaft spazieren. Manchmal auch mit dem großen Sennhundmix Basko. Die Zeit verging und irgendwann starben die vierbeinigen Freunde. Das Mädchen war zu einer Jugendlichen herangewachsen und machte ihre Schule fertig und begann eine Ausbildung.
Auf dem Weg zur Berufsschule fuhr sie immer über die Autobahn. Einmal jedoch nahm sie den Landstrassenweg und entdeckte ein Tierheim. Dort ging sie fortan immer hin, um mit den Hunden Gassi zu gehen und sie erinnerte sich wieder an alte Zeiten und freute sich für die Tiere, dass sie Auslauf bekamen. Leider zog die Frau irgendwann in ein Großstadt und konnte nur noch ab und an in ihre Heimat und in das Tierheim fahren, bis sie schließlich aus Gründen der Zeit und Entfernung gar nicht mehr hinfuhr.
Die Tierheime in den Großstädten wollten alle keine Gassigeher haben und somit hing die Frau traurig ihrem Wunsch nach einem Hund nach. Nichts war ihr geblieben.
Doch irgendwann hatte sie Pflegehunde und einen Freund mit vielen Hunden. Doch nach zwei Jahren verlief sich das auch im Sand. Wieder keine Hunde. Sie würde wohl nie einen Hund bekommen, wo sie diese TIere doch so liebte.
Als sie am Morgen zum Lidl ging, hörte sie ein Jaulen und Heulen. Hinter den Einkaufswagen war ein großer, kuscheliger Schäferhund angebunden und winselte erbärmlich. Als die Frau an der Kasse stand, bekam sie mit, dass sich die Kassierinnen über den Hund unterhielten, dass er ihnen leid täte und er immer so oft und lange dort festgebunden sei. In den nächsten Tagen sah die Frau den Hund immer wieder vor dem Supermarkt angebunden und sie beschloss auf das Herrchen oder Frauchen zu warten. Nach vier Stunden kam eine kleine, hagere Frau mit großen, Angsterfüllten Augen zu dem Hund, der sie freundlich und schwanzwedelnd begrüßte. Die beiden Frauen kamen ins Gespräch und es stellte sich heraus, dass die Frau ihren Mann verloren hatte und nun den ganzen Tag arbeiten müsse. Auf ihrere Arbeitsstelle waren Hunde nicht erlaubt und im Haus beschwerten sich die Nachbarn über das Geheule. Somit band die Frau den Hund immer an den Stangen für die Einkaufswagen fest, weil sie das Tier nichts ins Tierheim bringen wollte und konnte. Sie hing zu sehr an ihm. Die junge Frau bot der Halterin an, sich tagsüber um den Hund zu kümmern, da sie Studentin war und nur Nachts arbeiten musste. Sie wohnte direkt gegenüber vom Lidl. Die Halterin war erfreut darüber und brachte fortan den Hund immer zur jungen Frau. Er war so lieb und brav, dass er auch ab und an in die Seminare durfte und er wurde zum Maskottchen der Universität. Abends wurde der Hund von seinem Frauchen abgeholt und war von nun an nie wieder alleine. Alle waren glücklich, auch die junge Frau, die nun endlich einen Hund hatte, wenn auch nur einen Halben.
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