Bleeding Bitch mit SM Bezug, Blümchenmuster inklusive

Tagebuch zum Thema Abschied

von  Iv0ry

Heute. Montag. Ein Tag an dem Wochen.enden.
Ich tanze vor dem Fenster mit Vanillefunkeln in den Augen und bettle den Himmel um Regen an. Der Leuchtturm ist staubig wie die Gedanken der Menschen um mich herum.

Einer will Spaß. Spaß und zum ersten Mal seit einem Jahr nicht mit mir ins Bett, auf den Küchentisch oder in den Wald. Seine Freundin könnte ihn  mit Gras füttern. Die Frau, die ich in sein Bett geschickt habe, hat dort inzwischen eine Wohnung eingerichtet. Er wollte  nie schlagen, bei ihr tut er es mit Vorliebe, ich freue mich. Sie hat es verdient, wie jede Verräterin wird sie das Glück nur auf Zeit pachten können, bevor sie es gewinnt oder ganz verliert. Je nachdem welche Seite der Medaille auf den Boden meines Wunschbrunnens gefallen ist
Hinter seinen Ohren tropft grüne Wandfarbe in das Sparschwein mit den Moralsammelgroschen seiner Eltern. Ich betrachte sie wie sie fliesst, flüssiges Pech und eine Erinnerung an eine Liebe, die angeblich seine Größte war.
All dies nicht mehr als die Rolltreppe hinab tanzende illusionsparametrische Freiheitssequenzen

Einer vom Wochenende schreibt Mails um zu erklären, warum er keine Beziehung mit mir will, die ich nie wollte. Er ergeht sich in Superlativen darüber, wie gerne er mich wiedersehen möchte, und schweigt doch. Ich liebe die Ironie zwischen den Pausen der Musik, der Text zerstört die Bilder im Spiegel, den ich niemandem vorhalte.

Ich male ehrliche Stacheldrahtzaunbilder auf meinen Bildschirm und streichel mein weißes Telefon.
Ich fühle mich nicht billig, nur unbezahlbare Träume hebe ich mir für die Nächte auf. Ich ersteche die aufkommenden Ängste mit einem asiatischen Messer, es war ein Geschenk.
Ich möchte Ihn küssen. Kirschkernküsse, mit jenem Zweifeln an der Welt im Mundwinkel und dem Schatten der Zigarette danach in den Augen. Ich muss sie schliessen, mit dem Reißverschluss, sonst verliere ich den Halt. Puppenaugenwahnblicke, und eine Hand im Rücken, die mich vor dem Kartoffelfeld rettet.

Er fehlt mir, ich möchte in Watteworten gebadet werden, bis der Schmerz aufhört, ich möchte im Schweigen den Kopf gegen die Wand schlagen bis ich aufhöre rot zu sehen.
Ich möchte schreiben, kleine unsichtbare Buchstaben, die keine Spuren hinterlassen, die betonlastig mit mir ertrinken.

Er fehlt mir, seine Krähe hat heute einen Fortbildungslehrgang: verwischte Gewölle und Spurensuche für Gothicvögel, sie wird erst nachts kommen und mir die Augen bringen, die Grünen, die Blauen, und diese Braunen, die sich getraut haben mich anzulügen. Mir ins Gesicht zu sehen ohne etwas zu sehen.
Ich fülle unzähle Copy Texts aus, kuschel mit der Copycat und suche Worte, die jenseits des Raums den Reim des Ausdrucks finden.

Ich warte. Auf seine Worte.
Auf den Morgen.
Auf Küsse, die nach Bittermandeln schmecken, und genauso tödlich sind.

Und darauf, dass der Wecker in meinem Magen endlich weitertickt.

[zeit[raum][grad][los]

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Kommentare zu diesem Text

Graeculus (69)
(11.01.18)
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