Das Déjà vu

Tagebuch zum Thema Kampf

von  ViolaKunterbunt

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Drei Tage später gehe ich zu einer Gymnastikstunde. Vor der Halle teilt uns der Therapeut mit, dass er wegen der Erkrankung einer Kollegin eine andere Gruppe zusätzlich übernehmen muss und wir deshalb nach draußen gehen werden.
Ich stelle mir vor, dass wir womöglich ein Stück in den Wald hinein gehen werden, um dann dort „Bäume zu umarmen“ oder ähnlich esoterische Spielchen, für die dieser Therapeut bekannt ist.
Also umziehen und los geht es.
Doch ich habe mich getäuscht. Und ich finde mich in der genau gleichen Situation wieder, in der ich schon ein paar Tage vorher schier verzweifelt bin.
Mit dem Unterschied, dass der Gruppenleiter vorne weg läuft und ein Sprinttempo vorlegt, bei dem neben mir noch drei andere Frauen nicht mitmachen wollen. Es ist doch nicht zu fassen. Wieder keuche ich in einer Gruppe, die frohgemut jede Steigung nimmt und sich fröhlich darüber lustig macht, dass da ein paar wenige Leute nicht mithalten können.
An genau der gleichen Stelle wie beim letzten Mal drehe ich ab und mache mich auf den Rückweg.  Und ich überlege bei jedem Schritt, was ich denn wohl noch nicht kapiert hatte und warum ich wieder in der genau gleichen Situation landen musste.
Ich komme zu dem Schluss, dass ich wieder nicht früh genug auf mich geachtet und zum richtigen Zeitpunkt meine Teilnahme verweigert habe.
Scheinbar dauert es bei mir immer etwas länger, bis ich eine Lehre aus meinem Verhalten ziehe.



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Kommentare zu diesem Text

Angelika Dirksen (62)
(12.03.08)
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